#deinfr Folge 19 – Eine Stadt mit Brücken zwischen den Generationen. Ein Gespräch mit Margarete Tröller
Shownotes
In dieser Folge von #deinfr erzählt Margarete Tröller von einer Freiburger Friedensbewegung und internationalen Friedenswanderungen, die Gemeinschaft stifteten. Der Kontakt zu Menschen und der Austausch über Politik und Vergangenheit waren ihr immer wichtig – und sie erlebt, wie viele ältere Menschen heute vereinsamen und kaum noch Gespräche führen können. Ihre Vision ist ein Freiburg, in dem ältere Menschen nicht abgeschoben werden, sondern Orte finden, an denen sie mit Jüngeren in Verbindung bleiben – auch mit Demenz. Eine Stadt, die das Alter versteht, Begegnungen ermöglicht und Einsamkeit verhindert. Sie wünscht sich neue Friedenswanderungen, mehr Solidarität im Alltag und eine Nachbarschaft, in der niemand anonym aus der Welt geht.
Die gesammelten Stimmen und Gedanken können Inspiration sein – für alle, die Verantwortung in und für Freiburg übernehmen möchten, vielleicht sogar für künftige Oberbürgermeister*innen, in Freiburg oder anderswo.
#deinfr möchte dazu anregen, eigene Visionen zu entwerfen, Mut zu fassen und sich nicht von pessimistischen Zukunftsbildern lähmen zu lassen. Der Podcast versteht sich als Beitrag zur Stärkung einer lebendigen Zivilgesellschaft – und damit auch der Demokratie.
Mehr Infos finden sich unter www.deinfr.de
Transkript anzeigen
00:00:00: Herzlich willkommen zu einer weiteren Ausgabe von Dein FR.
00:00:04: Heute bin ich im Gespräch mit Frau Toller.
00:00:07: Frau Toller, für alle Menschen, die Sie nicht kennen, wer sind Sie?
00:00:14: Ich bin eine alte Dame, muss man sagen, doch, eine alte Frau mit mehr als ninety-vier Jahren und ich liebe doch seit ... In vielen Jahren in Freiburg, da ich Lehrerin bin, war ich zuerst in Karlsruhe bei der Ausbildung.
00:00:39: Die allerdings nur drei Semester dauerte, weil auch damals, in Jahren einundzweiundfünfzig, es einen Mangel an Lehrerinnen oder Lehrern gab, da viele aus dem Krieg nicht mehr zurück kamen.
00:00:59: Und da wurde man schon bereits mit einundzwanzig in die Schule geschickt, um dort nicht nur sich auszuprobieren, sondern auch um die Kinder zu unterrichten.
00:01:13: Ich hatte zuerst zwei Klassen, zweite und jeweils dritte Klasse, mit jeweils vierzig Kindern in Karlsruhe selbst.
00:01:24: einige Monate und später, erst nach diesen Monaten, machte man seine Examen.
00:01:32: Und das mit dem Examen wurde ich danach hier.
00:01:37: Natürlich, wie es damals üblich war, aufs Land geschickt.
00:01:41: Und habe da verschiedene Dörfer kennengelernt.
00:01:47: Leerer?
00:01:49: Nein, das war alles in Nordbaden, in der Gegend.
00:01:55: nördlich von Karlsruhe.
00:01:58: Das ging bis Bruchsal.
00:02:02: Und meine letzte Station dort war Rheinehausen.
00:02:10: Direkt am Rhein natürlich gelegen.
00:02:14: Und dort habe ich besondere Erfahrungen gemacht.
00:02:20: Und wenn ich dieses Dorf verlassen wollte, begab ich mich mit Fahrrad an den Rhein.
00:02:28: Zwei Minuten vielleicht.
00:02:30: Nach Bedarf fuhr ein Boot auf die andere Seite des Rheines.
00:02:36: Ich stieg auf mein Fahrrad und fuhr etwa fünf Kilometer in Richtung Speyer, wo ich vor mir immer den Speuradom hatte.
00:02:49: Es war im Grunde eine sehr schöne Fahrt.
00:02:51: Ich hatte dort Bekannte, bei denen ich sogar übernachten konnte, wenn ich wollte.
00:02:57: Und erst, wenn ich Samstags kam, erst Sonntags meinen, meine Rückfahrt begann.
00:03:07: Ja, das war eine, insofern eine schwierige Zeit, dass ich auf diesen Dörfer nur ich unterrichtete, eigentlich mich nie heimisch fühlte und nach etwas Stadtluft immer, ja, denn Wunsch hatte oder dieses Vermisste ebenso nahe bekanntet.
00:03:36: Es war also eine sehr harte Zeit für mich, bis ich dann warte, nach Freiburg zu kommen, da meine Eltern bereits in Freiburg sich niedergelassen hatten.
00:03:53: Mein Vater war bei der Oberwurstdirektion und waren klar.
00:03:57: Ja, es gelang mir dann und ich konnte nach vier Jahren nordbadischen Luft endlich Freiburger Luft genießen.
00:04:10: Jedoch, als ich dann mich hier gemeldet hatte, bot man mir zuerst als Vertretung in der Nähe von Breisach einen Ort an.
00:04:24: Da machte ich Krankheitsvertretung und nachher kam ich direkt nach Breisach.
00:04:30: In Preissach selber, das war wohl eine besondere Zeit für mich, da ich dann auch noch drei bekannte.
00:04:41: Dort erlebte, wir haben eine Freundschaft geschlossen, wir haben Wanderungen gemacht im Kaiserstuhl, sodass ich auch denen kennenlernte.
00:04:52: Wir fuhren auf die andere Seite des Rheines Oder wir wanderten hier oder wir machten eine größere Reise zusammen nach Italien, bis Rom, Lorenz und so weiter.
00:05:10: Ich hatte auch hier in Freiburg dann einen Anschluss an eine Bewegung, die sich nannte Friedensbewegung.
00:05:19: Wir in der Friedensbewegung war ich Mitglied und wir haben viel insofern unternommen, dass wir uns regelmäßig trafen.
00:05:29: Und aber mindestens zweimal im Jahr auch eine Friedenswanderung unter Namen mit Franzosen, mit Italienern, nach dem Vorbild von Paris.
00:05:47: Die Studentinnen in Paris machten auch solche Friedenswanderungen, also von der Universität aus.
00:05:55: Wir hatten immer an der Spitze einen Geistlichen.
00:06:00: Vor allen Dingen erinnere ich mich an Montserrat, wo wir tapfen, jeden Tag unsere vielen Kilometer hinter uns brachten, bei Gesprächen, die irgendeiner ausführlich über unsere Probleme sprach.
00:06:22: Und in Montserrat angekommen, trafen wir zehn andere Gruppen, die aus Also Deutsche, die aus anderen Richtungen von Deutschland kamen.
00:06:37: Und das war ein besonderes Erlebnis.
00:06:39: Die Kirche war natürlich voll.
00:06:42: Und man hatte den Eindruck, man ist wirklich in einer Menschengemeinschaft und nicht nur allein, wie ich auch schon das erlebt hatte.
00:06:54: Ja, und nach diesen Friedenswanderungen die wir mindestens zweimal im Jahr unternahmen, begann natürlich für mich etwas ganz anderes.
00:07:08: Ich war zwischendrin noch fünf Monate in Paris, um auch die Sprache etwas besser zu lernen.
00:07:16: Und ja, als wir uns trafen, war es so, dass ich auch meinen Mann kennenlernte.
00:07:25: Und ... Wir natürlich dann heirateten und ich weniger Zeit hatte, mich um verschiedene Kreise, Bekanntschaften, Freundschaften zu pümmern.
00:07:44: Ja, dann begann mein Leben hier als Hausfrau.
00:07:53: Und sozusagen nebenbei hatte ich immer vollen unterrichtet.
00:07:58: Ich habe mir nie für kürzene Unterricht geben lassen, sondern für mich war es wichtig, nachdem ich im Nordbaden oft in den oberen Klassen war, damals nannte man es Hauptschule, konnte ich in Freiburg auf Wunsch an der Grundschule unterrichten, an verschiedenen Stellen.
00:08:27: Ich war hier in Achterleiorten.
00:08:30: Schule in Freiburg.
00:08:33: Zum Beispiel angefangen habe ich natürlich in Breisach.
00:08:43: Dann war ich, ah ja, vorher war ich in Gottenheim, aber nur als Vertretung und dann war ich jahrelang in Breisach.
00:08:54: Als ich von schließlich den Wunsch äußerte, in Freiburg unterrichten zu können, war ich zuerst im Betzenhausen, dann im Stühlinge, anschließend jahrelang in Weingarten, Hasslach, an der Figele Schule.
00:09:26: Und schließlich, da wir ja schon jahrelang in Freiburg in der Kartolser Straße wohnten, wollte ich natürlich etwas hier in die Nähe von der Kathäuserstraße.
00:09:42: Und so kam ich die letzten zehn Jahre dann an die Ebertomerschule.
00:09:49: Auch hier hatte ich immer Unterklassen von eins bis vier.
00:09:55: Mir war wichtig, wenn ich eine Klasse bekam, dass ich die möglichst vier Jahre unterrichten konnte.
00:10:03: Denn ich wollte doch einen Erfolg sehen, das heißt für mich, aber vor allen Dingen für die Kinder, dass sie einen kontinuierlichen, durchgehenden Erlebnis, Erfahrung, Wissen hatten nach den vier Jahren.
00:10:29: und auch mit gewisser Freude und Ergebnissen dann auch ins Gymnasium beziehungsweise Realschule gehen konnten.
00:10:40: Ja, inzwischen bin ich schon gut dreißig Jahre außer Dienst in Anführungszeichen.
00:10:48: Mein Mann war ebenfalls Angestellter und hatte dann das Rentenalter erreicht, also hatten wir vor, mehrere Wanderungen natürlich zu machen, hoch hinauf, nicht nur fest Berge, und wir sind öfter in der Schweiz gewandert.
00:11:17: Und ich hatte die Möglichkeit, mit diesen ehemals preisacher Freunden ins Ausland zu gehen.
00:11:30: Meine Mann interessierte vor allen Dingen die Schweiz.
00:11:33: Er sagte immer geht nur.
00:11:35: Ich bleibe gerne hier und bleibe gerne hier allein.
00:11:42: Ich hatte dann auch als ich bei meinem längeren Weg natürlich Kinder bekommen.
00:11:52: Das erste Kind ist mir gestorben.
00:11:59: eine schwierige Geburt und damals war man noch etwas hilflos.
00:12:07: Dann bekam ich einen Sohn, der heute in Wien lebt mit Familie und dann bekam ich noch ein drittes Kind und das ist mir auch gestorben.
00:12:18: So wusste ich, ich gehe durch mein Leben mit einem Kind, mit der Schule, mit dem Mann und habe mich sonst nebenbei immer noch Interessiert für vieles an verschiedenen Gruppen teilgenommen bis zum heutigen Tag.
00:12:42: Habe aber inzwischen auch nicht nur bei mir entdeckt, dass ich gewisse Fähigkeiten für das Malen hatte.
00:12:53: Das erfurre ich schon in meiner Schulzeit.
00:12:59: Aber ich hatte halt im Jahr nach dem Abitur im Jahre, nicht gewagt von meinen Eltern Geld zu verlangen für ein ausgiebiges längeres Studium, sondern ich sagte mir, ich habe Fähigkeiten für die mit den Kindern umzugehen, da ich selbst drei jüngere Brüder hatte und ich gehe in die Schule.
00:13:33: und zwar in der Volksschule nach dieser kurzen Ausbildung.
00:13:37: Ja, und das war ich bis zu meinem fünfundsechzigsten Leben.
00:13:45: Das Malen habe ich aufgenommen und male bis zum heutigen Tag, weil es mir Freude macht.
00:13:54: und neben dem manchmal langweiligen Leben als Rentnerin, so braucht ich eine sinnvolle Beschäftigung.
00:14:06: Und so bin ich bis zum heutigen Tag.
00:14:09: Hier bin bereits dabei, vierzehn Kalender hierzustellen für meine vielen Bekannten und Verwandten und Freunde, die ich im Laufe der Zeit erlebt und gehabt habe.
00:14:27: Das heißt, ich brauche mindestens zwölf Gemälde, die dann fotografisch vervielfältigt wurden.
00:14:35: und für jedes Kalender eingegebt werden mussten sie natürlich von mir auch und dann verschickt werden.
00:14:47: So habe ich in den nächsten Wochen wirklich einiges zu tun.
00:14:52: Ich kann also nicht herum sitzen.
00:14:56: Außerdem habe ich drei Freunde, denen in Pflegeheimen, die ich regelmäßig besuchen möchte, Ich kann nicht sagen muss.
00:15:07: Nein, ich möchte, weil die allein sind und tatsächlich keinen Verwandten bekannten.
00:15:14: Keine Freunde auch mehr hier in Freiburg hatten.
00:15:21: Ja, ich weiß nicht, was ich noch...
00:15:24: Frau Toller, ich muss zugeben, es hat noch niemand so ausführlich erklärt, wer er ist.
00:15:28: Aber ich glaube auch, es hat auch niemand so viele Sachen im Leben schon erlebt, wie sie erlebt haben.
00:15:32: Deswegen war das... hervorragend.
00:15:35: Also ich habe es ja gerne schon jetzt schon zugehört, aber jetzt befangen wir erst an.
00:15:38: Das heißt jetzt haben wir einen Eindruck davon, welches Leben Sie zumindest mal an Ansätzen gelebt haben.
00:15:44: Wenn Sie jetzt aber zurückblicken auf die, zumindest die Jahre, Jahrzehnte, sind Freiburg unterrichtet und gelebt haben, was würden Sie sagen, was ist das, was Ihnen am Freiburg am meisten gefällt?
00:15:58: Ja, wenn ich an die Natur denke, dann möchte ich sagen, Für mich war immer die Möglichkeit, rauszukommen, auch mit kleineren spaziergängen Wanderungen.
00:16:13: Ich wohne in einer für mich außergewöhnlichen Gegend, nämlich in der Oberwehr und am Rande.
00:16:27: Sie nennt sich Oberwehr-Waldsee.
00:16:30: Ich habe dort den Blick direkt auf Wald.
00:16:35: kann schnell über die Berge kommen nach Hertern, kommen zu Zerringerburg oder steigen hinunter nach Freiburg.
00:16:48: Von oben geht durch die Stadt.
00:16:53: Das Innere der Stadt mag ich sehr.
00:16:58: Der Marktplatz mit seinem Leben, mit dem Münster.
00:17:11: Das Münster, das da so prächtig steht und für mich eigentlich Freiburg verkörpert und uns eigentlich alles sagt.
00:17:24: Ich bin da.
00:17:26: Ich war immer schon hier.
00:17:29: Wenn man durch Freiburg läuft, entdeckt man auch nicht nur zwei, noch zwei Tore der alten Befestigung, auch Mauern unten in der Ich glaube, Südwälderstraße, Grünwälderstraße, diese Mauer zu sehen, die heute noch da ist oder verschiedene Häuser, ich kann sie jetzt nicht alle aufzählen.
00:18:03: Und wenn man oben wäre auf dem Stadler zum Beispiel, das ist ein Hotel, das oben ist und herunter auf die Stadt blickt und die Stadt begrüßt, sieht man hinaus in die Weite bis zum Kaiserstuhl.
00:18:33: Und weiter, wenn man weiter südlich schaut und gutes Wetter hat, dann sieht man auch die Schweizer Berge.
00:18:43: Man kann anordnungsweise den Rhein sehen und Ich denke an all die Erlebnisse, die ich hatte.
00:18:52: Denn geboren wurde ich in Speyer am Rhein und habe dort als Kind gelebt bis zu meinem neunten, achten neunten Lebensjahr, bis der Krieg begann.
00:19:08: Nein, ich war schon zwei Jahre dort in der Grundschule in Speyer und dann begann der Krieg.
00:19:16: Ich weiß nicht, ob ich alles erzählen solle, was ich da über den Kriegszeit... Nee, nee, nee,
00:19:20: tatsächlich also dieses, was ich in Freiburg gefällt.
00:19:22: Also, deswegen diese Geschichte mit dem Münster, wie es Münster hervorragt und sagt, ich bin da und das zeichnet Freiburg aus, fand ich schon sehr spannend, die Sichtweise.
00:19:30: Aber gibt es noch etwas, wo man sagen könnte, das zeichnet Freiburg für Sie aus, im Vergleich zu anderen Orten, weil Sie ja schon an nichts gesehen haben?
00:19:38: Ja, ich muss sagen, wenn ich in Freiburg bin, bin ich in einer gewissen... Geschlossenheit.
00:19:45: Ich bin in der Stadt.
00:19:46: Wenn ich in anderen Orten bin, dann fließt alles nach außen.
00:19:56: Man kann den Stadtkern hier sehr gut erleben.
00:20:03: Und wenn man oben, entweder auf dem Münster-Turm oder bei einem Gästhaus-Stadter zum Beispiel ist, dann sieht man Ebene.
00:20:15: Wie Freiburg liegt?
00:20:16: Wo Freiburg genau liegt?
00:20:20: Dass Freiburg eigentlich eine gewisse Geschlossenheit hat.
00:20:29: Wenn Sie jetzt einen Eindruck bekommen, wer Sie sind, was Sie an Freiburg schätzen, was Sie in Freiburg lieben und jetzt vielleicht der nächste Schritt wäre für mich interessant oder vielleicht auch für die Menschen, die es anhören oder sich anschauen, was sind denn Werte?
00:20:44: die sie ihr Leben lang begleitet haben, vielleicht auch geprägt haben, was sie getan haben?
00:20:49: Oder auch heute noch tun?
00:20:53: Für mich war es im Leben immer wichtig, mit Menschen Kontakt zu haben.
00:21:00: Das liegt aber an der Erziehung auch, die meine Mutter hatte für uns.
00:21:09: Wir waren fünf Kinder und sie selbst hat während des Krieges oft auch hier.
00:21:16: war sie immer bereit, anderen zu helfen, für andere da zu sein, soweit sie überhaupt Kraft und Zeit hatte.
00:21:27: Und so war es auch durch mein ganzes Leben hindurch, wichtig mit Menschen zusammenzukommen, mit ihnen jetzt auch noch zu diskutieren, über das, was einmal war, was ich erlebt habe und ziehen heute gar nicht.
00:21:47: mehr erleben können und das ist wohl der Hauptpunkt in meinem Leben gewesen, dass viele, dass vielseitig erleben, erleben können konnte und dass mich heute weiterhin trägt.
00:22:12: Ich habe auch wieder hier, sei es im Haus oder Umgebung, viele bekannt.
00:22:19: Vor allen Dingen stelle ich fest, dass ich damit die Kontakte habe, die viele Alte nicht haben, die in ihren Heimen sitzen.
00:22:35: Es kommt kein Mensch.
00:22:37: Sie können keine Diskussion führen über die heutige Politik oder über das heutige Leben.
00:22:44: Und insofern muss ich sagen, Mein Leben war in vieler Hinsicht, schon wie ich es sehe, ein vielleicht besonderes Leben, da ich durch viele sind, durch musste und eine gewisse Freude hatte und diese Freude bis heute mich auch trägt und ich nicht in der Vereinsamung zugrunde gehe wie andere.
00:23:24: Ja, man merkt schon diese Offenheit, die sie haben, aber es sind auch andere Werte, wenn ich ehrlich bin.
00:23:30: Also ich habe mir zu überlegen dieses zum Beispiel auch Menschen, als sie gesagt haben, dass sie Freunde und Bekannte haben, die niemanden haben und diese aber dann auch gerne besuchen gehen.
00:23:38: Da ist für mich zum Beispiel der Wert Solidarität super stark vertreten.
00:23:43: Oder auch, weil sie gesagt haben, diese Friedensmärche, die sie gemacht haben, fand ich auch super spannend.
00:23:48: Da sind ja auch nochmal andere Werte mit dabei, dass man sagt, dass man sich vielleicht für den Frieden und Demokratie einsetzt.
00:23:54: Und eben Austausch mit anderen Kulturen zum Beispiel.
00:23:57: Das fand ich auch sehr beeindruckend.
00:23:58: Soll
00:23:59: ich da noch was dazu sagen?
00:24:00: Ich finde eigentlich, dass ich jetzt ganz zur nächsten Frage komme, weil das ist eigentlich die Spannte.
00:24:04: Und ich glaube, jetzt wurde schon vieles gesagt, was sehr gut überleitet.
00:24:07: zu der nächsten Frage.
00:24:08: Und zwar... Mir geht es darum, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen und zu überlegen, was sie sich für nächsten acht Jahre für Freiburg wünschen.
00:24:17: Das heißt, mit all die, was sie wissen, mit all die, was sie erfahren haben, mit all die, wie sie selbst auch heute Freiburg für sich erleben, eine Entwicklung, wo soll die Reise hingehen?
00:24:28: Und deswegen die Frage jetzt auch an Sie.
00:24:30: Das heißt, was wäre in ihrem Freiburg, in einer Vision?
00:24:34: Das heißt, wir lösen uns mal vor allem was nicht geht, sondern in einer Vision.
00:24:38: In Freiburg, zwanzig, vierunddreißig, was würde ich da erleben?
00:24:41: Vielleicht auch die Perspektive, was Sie gesagt haben, wie ältere Menschen auch in Freiburg stattfinden.
00:24:46: Das heißt, vielleicht haben Sie da auch Ideen und sagen, so und so wird es aussehen.
00:24:49: Das heißt, dann hätten vielleicht andere Konzepte, wie Jung und All zusammenkommt als Beispiel.
00:24:53: Aber es können auch völlig andere Dinge sein.
00:24:56: was sie einfach wichtig finden.
00:24:57: Das heißt, was wäre so die Vision von Freiburg in acht Jahren?
00:25:05: Meine Vision wäre, dass die alten Menschen nicht so einsam in ihren Heimen sein müssen, dass sie vielleicht die Möglichkeit hätten durch Jugendliche, durch Jugendliche Gruppen, noch in die Gesellschaft mit hineinkommen, selbst wenn sie Demant sind, was ich ja bei vielen in heimen feststelle, dass die Menschen hier nicht jemand, der Demant ist, eigentlich so auf die Seite schieben, wie es viele tun, vor allen Dingen, müssen die Jugendlichen dahin geführt werden, dass in unserer Zeit die Alten sowieso viel älter werden als früher.
00:26:15: Was heute neunzig ist, das war früher siebzig und dass sie, weil wir mehr Älteren immer mehr bekommen, die Jugend oder die jungen Eltern auch nicht können oder auch nicht wollen, eine große Familie zu haben.
00:26:40: Also haben wir viel weniger Jugendliche und die müssen mehr lernen, wie das Leben nachher noch laufen könnte und wie das Alter verläuft.
00:27:02: Dabei fehlen uns natürlich oft die nötigen Ärzte bei dieser Arztnot, die in Freiburg und überall zu spüren ist.
00:27:16: Ja, und vielleicht auch gewisse intensifere Möglichkeiten, nicht nur etwas anzubieten, denn der alte Mensch hat da nicht mehr den Schwung an einer Gruppe teilzunehmen.
00:27:36: Man muss sie richtig auffordern und vielleicht mitnehmen.
00:27:44: Eine Frage hätte ich um eine Verständnisfrage.
00:27:48: Beziehungsweise vielleicht nochmal, was die Vision angeht.
00:27:51: Wenn Sie am Anfang gesagt haben, dass ältere Menschen nicht einsam sind und dass vielleicht junge Menschen mit ihnen irgendwie zusammenkommen und dass man mit der Bienen stattfindet.
00:28:01: Was werden so eine Vision, also noch einmal werden alle Ressourcen dieser Welt, was würden sie denn schaffen?
00:28:06: Das heißt, wird es darum gehen, dass man sagt, wie und wo man miteinander wohnt oder wären es eher so Orte, wo man sich begegnet oder was wäre so der Ansatz ihrer Vision?
00:28:16: Also ich würde nichts sagen.
00:28:19: Unbedingt vielleicht das Wohnen, denn die Jungen fühlen sich wohl etwas... zu sehr beobachtet.
00:28:33: Und deswegen würde ich lieber vielleicht auch in jugendlichen Kreisen eben mehr die Alten abzuholen und mit in einen Kreis hineinzunehmen.
00:28:52: Da wird eine Begegnung, die vielleicht Ja, ein, zwei, drei Mal, was weiß ich in der Woche?
00:29:03: Nein, in Monat stattfindet.
00:29:07: Und dass sich die Alten wirklich nicht so außerhalb dieser Welt finden.
00:29:22: Ja, wie ich es manchmal tue.
00:29:23: Ich fühle mich manchmal durch die ganze Technik.
00:29:29: Fühlt man sich auch als alter, etwas zurückgesetzt, vielleicht sogar, aber man hätte jetzt vielleicht, aber man hatte nicht mehr die Kraft, früher vor zehn, zwanzig Jahren sich mit der Technik zu befassen.
00:29:50: Also schon diese Technik setzt mich ein bisschen... außerhalb dieser Gesellschaft.
00:29:58: Wenn ich aber in meine Kreise komme, ich habe einen Kreiseeben zu malen bei der Frau Pagé in der Nähe von Stien.
00:30:13: Ich habe einen anderen Kreis, einen Sure Fix Kreis, der bereits vierzig Jahre besteht, der gegründet wurde von einer Freundin aus Karlsruhe, die ich da als dort schon kenne.
00:30:28: Kante.
00:30:30: Und alle, die wir damals zusammen waren, entweder sie leben nicht mehr, ja, meistens muss ich sagen, sie leben nicht mehr.
00:30:39: Es sind alles heute in dem Kreis Leute, die höchstens siebzig sind.
00:30:47: Und
00:30:49: ich bin wirklich die allerhälteste in diesem Kreis.
00:30:57: Ja.
00:30:58: Darf ich noch mal fragen zur Technik?
00:31:00: Das ist tatsächlich für mich eigentlich ein spannender Aspekt, weil ich kann mir jetzt zum Beispiel vorstellen, wir haben jetzt Technik, die wir jetzt gerade nutzen.
00:31:07: Das heißt, wir sprechen ja mit diesen Kopfhörern, ich zeichne es auf.
00:31:11: Wir können es ins Internet stellen.
00:31:12: Das heißt, Menschen, wenn sie sich das anschauen, anhören können.
00:31:15: Und es ist ja eine Möglichkeit, zum Beispiel ihre Geschichte eben vielen Menschen zugänglich zu machen, mit vielen Menschen zu teilen.
00:31:21: Und man könnte sich an dieser Vision vorstellen, dass so was vielleicht stattfindet, dass man sagt, junge Menschen, also... deutlich jünger als ich.
00:31:28: Ich bin ja auch schon bei meinen knapp fünfzig Jahren nicht mehr der Jüngste.
00:31:31: Das heißt, dass man sagt eben Schülerin vielleicht auch, dass die vielleicht mit älteren Menschen zusammenkommen und dann in so einem Setting, dass man sagt, ich bringe die Technik mit, ich zeige die gewisse Dinge und wir sprechen miteinander und dann kann vielleicht das stattfinden, was sie vorhin gesagt haben.
00:31:46: Man spricht vielleicht über Politik.
00:31:48: Man teilt sein Wissen, seine Erfahrung mit anderen, macht es zugänglich, konserviert es auch letzten Endes.
00:31:53: Das heißt, das, was Sie vorhin erzählt haben, zum Beispiel diesen Friedensmärchen, da werde ich noch lange darüber nachdenken müssen, wo ich sage jetzt schon, das sind zum Beispiel Dinge, wo ich dann denke, manchmal gerät ja manche sind Vergessenheit, was ja gut war, was es gab und dann jetzt aber nicht mehr praktiziert wird und vielleicht auch dann über solche Gespräche sowas sichtbar zu machen oder vielleicht daran zu erinnern oder die Erinnerung zu ermöglichen.
00:32:15: So dass andere Generationen danach vielleicht eben von dem Wissen, was Menschen erworben haben, profitieren können.
00:32:23: Es wird zwar viel im Fernsehen im Moment gebracht, es wird aber nicht gesprochene Dinge erlebt, wirklich im Einzelnen erlebte Dinge, sondern dann wird halt ein... zerstörtes Haus gebracht.
00:32:44: und dann kommt eine Kompanie, die daher marschiert und aufs Wesentliche, auf das Innerer des Menschen.
00:32:59: solche Mitteilungen gibt es eigentlich sehr, sehr wenige.
00:33:08: Vielleicht neulich weiß es nicht, wie sie Geheißen hat diese alte Dame, die eben auch im Krieg und nach Kriegszeit und sie starb.
00:33:22: Da wurde einiges gesagt, aber für meine Begriffe war das etwas oder für meine Beobachtung und mein Hören war es etwas, ja so, ja so war es so nebenbei.
00:33:42: Vielleicht kann man das, was man im Einzelnen erlebt hat, auch gar nicht zuworden.
00:33:50: Ich denke manchmal darüber nach.
00:33:56: Da rauscht vieles vorbei.
00:33:59: Und ich glaube, dass unsere jungen Leute, die in der jetzt Zeit versuchen, wirklich nach allen Richtungen hinzuleben, dass ich da nicht... sehr bereit sind, zu hören, was wir im Einzelnen erlebt haben.
00:34:23: Dass wir im Ketter lagen und bewusstlos waren durch die Bomben, die ins Haus fielen.
00:34:33: Und dass, wie Menschen um uns herum dann geholfen haben, sie haben uns rausgeholt.
00:34:43: Sie haben einem Kleider geschenkt.
00:34:44: Sie haben einem zu essen und zu trinken gebracht.
00:34:50: Es war ein Leben miteinander.
00:34:54: Es wurde nicht darauf geachtet, dass sie einer, der wirklich gesellschaftlich zu uns gehört oder nicht, das richtige Mensch sein wurde, vielleicht mehr beachtet als heute.
00:35:15: Und da fehlt es, aber ich muss auch sagen, dass ich, ja, es bringt mir immer eine Entschuldigung.
00:35:30: Du kannst es ja eigentlich nicht mehr, du kannst es jetzt nicht mehr hier helfen oder hier was sagen und so weiter.
00:35:43: Es ist, ich fühle mich oft außerhalb dieser Welt.
00:35:48: die eine ganz in vielen Dingen eine Anbraufersung hatte, als wir hatten und vielleicht auch noch haben.
00:35:59: Und wie könnte man diese Welt vielleicht miteinander verbinden?
00:36:01: Das heißt, wenn man sagen würde, in der Vision hätte man Möglichkeiten, Welten zueinander zu führen?
00:36:07: Ja, das müsste eigentlich... Aber ich stelle eben viel Jugendliche fest, wenn sowas ein Kreis gebildet wird und es wird vielleicht tatsächlich in mehreren Orten, wo die Menschen sowieso mehr zusammenleben, vielleicht da Kreise gebildet, die Frage ist, haben die erkannt, warum sie zusammenkommen?
00:36:37: Sie müssen nicht einfach nur zusammenkommen, damit sie zusammen sind.
00:36:43: Nein, sie müssen wirklich tiefe Gespräche führen können, aber über das, was die Alten einmal erlebt haben und was vielleicht auch für die kommende Generation wichtig wäre.
00:37:05: oder das Leben in der damaligen Zeit, denn das Leben war anders vor fünfzig Jahren, sechszig Jahren, siebzig Jahren.
00:37:23: Wenn man jetzt aber sagt, das Leben war anders und jetzt hätte man die Möglichkeit, das Leben vielleicht noch besser zu machen mit dem, was man gelernt hat, gäbe es noch was, wo wir sagen würden, das wäre etwas, was in den nächsten zehn Jahren besser gemacht werden könnte.
00:37:35: Also neben dem bereits gesagten, also nochmal so Ideen.
00:37:39: wo man sagen könnte, als Beispiel nehmen wir diese Friedensmärsche, ich komme damit zurück, weil es mich echt beschäftigt, weil ich tatsächlich auch glaube, dass diese Friedensmärsche, ich habe beobachte, die gerade in Europa einen anderen Teil Europa ist, dass sowas wieder passiert, dass Menschen gemeinsam von A nach B laufen und die in dieser Zeit miteinander über Politik sprechen, zueinander finden, zu sich finden und deswegen ist es etwas, das mir gerade im Kopf umgeblieben ist.
00:38:04: Aber wer ist zum Beispiel sowas?
00:38:05: eine Möglichkeit zu sagen, dass solche Friedensmärsche wieder irgendwie aufwärmt und dass man sagt, dass man sowas initiiert, dass man vielleicht im Freiburg in acht Jahren mehr so Friedensmärsche hat, vielleicht auch jung und alt gemeinsam, vielleicht muss jetzt auch nicht so super weit sein, aber im Schwarzwald, dass man einfach gemeinsame Wanderung vorn nimmt und dann ins Gespräch kommt.
00:38:26: oder vielleicht auch was physisches anderes, wo sie sagen, es bräuchte einfach andere Orte noch in Freiburg, die es noch nicht gibt, die sie vielleicht in anderen Städten gesehen haben.
00:38:35: oder andere Konzepte, Ideen, die sie aus anderen Ländern irgendwie kennen.
00:38:39: Also was wäre so, vielleicht mal so eine weitere Vision für Freiburg in zehn Jahren, mit all die, was man weiß und was man erfahren hatte?
00:38:47: Ja, solche Friedensmärche habe ich auch schon mir überlegt.
00:38:53: Da ich in einer Woche einen Freund zu Hause treffe, der halt auch heute Mitte-achtzig ist.
00:39:03: oder in der Achtzig, der damals in der Friedensgruppe bei mir war und mit dem ich mich jetzt treffe, als er ist Goldschmiede geworden und hat darum geschäft.
00:39:19: Und seine Frau ebenfalls, was die Friedensbegegnungen angeht, ist vollkommen ... gefallen ist, gibt es nicht mehr, weil diese Generation, die absolut damals Frieden wollte, es wurde sogar ein Ach an ein Friedenskreuz aufgestellt, das heute noch zu sehen ist, denken vielleicht, nicht weit genug.
00:40:08: Vielleicht bräuchten wir solche Friedensbegegnungen wieder, aber da müssen jetzt ein paar wirklich engagiert sein und sagen, das ist wichtig, aber nicht nur für uns, sondern für unsere Zukunft.
00:40:28: Denn wie unsere Welt aussehen wird, In fünfzig, sechzig Jahren können wir uns gar nicht vorstellen.
00:40:40: Und wenn wir versuchen, das vorzustellen, dann ist es ja in Wirklichkeit ganz anders, als wie es sein wird.
00:40:53: Ja, es müsste jemand, das eine sehr große Persönlichkeit geben, die sagen, ich wage das, wo wir gemeinsam für den Frieden zusammenkommen und sprechen.
00:41:16: Darf ich kurz fragen, weil Sie gesagt haben, es müssten große Persönlichkeiten kommen, die das machen?
00:41:20: Warten nicht, große Persönlichkeiten, als Sie Friedensmärche gemacht haben?
00:41:25: Nein.
00:41:27: Es waren alles... Ja, es waren nicht von Berufswegen Persönlichkeiten, sondern es
00:41:37: waren...
00:41:39: Bitte?
00:41:39: Wie meinst du das für die größte Persönlichkeit, vom Charisma, vom Charakter her oder?
00:41:43: Ja,
00:41:43: ja, ja.
00:41:44: Nicht, dass sie in der Politik da einen Wort zu sprechen haben, sondern menschlich.
00:41:53: Menschlich und dass auch ein Sehen für die
00:41:57: anderen
00:42:01: so sehr echt ist.
00:42:02: Ich glaube nämlich tatsächlich, Sie haben letztens, haben Sie ja, war ja eben wahrscheinlich zu der Zeit als beschrieben haben, die Leute, die mitgelaufen sind jetzt, Über die Überzeugung, das braucht es und haben etwas getan.
00:42:15: Und ich glaube, dass das, was sie erlebt haben, unter anderem auch sie geprägt hat bis heute hin.
00:42:20: Das heißt, sie haben aktiv etwas unternommen.
00:42:22: Sie haben nicht darauf gewartet, dass jemand etwas anderes macht.
00:42:25: Sie haben im Endeffekt dann etwas auch aktiv unternommen, was der Sache dient.
00:42:29: Das heißt, sie haben sich mit anderen Menschen ausgetauscht.
00:42:31: Sie haben sich die Zeit genommen, den Menschen im Mittelpunkt zurückzurücken.
00:42:35: Und ich glaube, all die Dinge, die sie gemacht haben, hat letztendlich auch dazu geführt, dass sie vielleicht Erfahrungen gemacht haben.
00:42:41: die einfach wiederum zu nächsten Schritten geführt haben.
00:42:43: Deswegen ist für mich die Frage, wie kann man vielleicht den Freiburg, diese Vision, diese Erfahrung, die sie gemacht haben, auch anderen Menschen in mich zugenicht machen?
00:42:50: Das möglichst viele vielleicht zu diesen aktiven Part übernehmen.
00:42:54: Das heißt also in meiner Idee ist zur Überlegung, dass wir vielleicht noch mehr Freiburger in haben, die aktiv sich mit einmischen und das Freiburg gestalten und vielleicht solche Angebote schaffen, ob es darum geht, zu sagen, ältere Menschen, jüngere Menschen kommen zusammen, in welcher Form auch immer, oder es gibt solche Friedensmärsche, oder es gibt andere Formen der Begegnung.
00:43:16: Aber zumindest vielleicht auch diese technische Geschichte.
00:43:18: Ich habe tatsächlich das heutige Problem gehört, dass einfach ältere Menschen mir gesagt haben, sie bräuchten eigentlich Unterstützung technisch.
00:43:26: Und da würde ich sagen, jüngere Menschen können diese Technik, diesen Support, diese Unterstützung bieten.
00:43:30: Auf der anderen Seite gibt es ältere Menschen, die einfach Dinge wissen, die jüngere Menschen nicht wissen.
00:43:36: Und das heißt, da könnten die ihr Wissen in die Richtung weitergeben.
00:43:38: Das heißt, ich kann mir jetzt vorstellen, wenn wir einfach dann an verschiedenen Stellen im Leben, ob es jetzt in der Schule ist, ob es in den Vereinen ist, ob es in den Stadtteilen ist, wenn man solche Begegnungen begünstigen würde, dass die zusammenkommen, dann können wir vorstellen, dass beide Gruppierungen voneinander Lernung profitieren könnten.
00:43:55: Also manches wird in den Heimen schon geboten.
00:44:01: Das sehe ich durch... unseren Zeitschriften der Bürgerverein oder vielleicht auch manchmal durch die Zeitung freiwillig und wer geht dahin?
00:44:17: Die Alten könnten in den Heimen, aber sie haben vielleicht auch selbst den Eindruck, das schaffen wir doch nicht mehr oder unser Leben ist eigentlich noch.
00:44:34: So kurz, aber es fällt mir noch etwas ein, dass die Jugend heute den Drang hat, ins Ausland zu gehen, nach dem Abitur, nach der Schule.
00:44:58: Sie wollen Wochen und Monate lang im Ausland zu sein.
00:45:04: Das wäre vielleicht eine Möglichkeit, aber... Man will halt nur für sich was erleben.
00:45:14: Glaub ich sagen zu können, vielleicht stimmt es nicht.
00:45:22: Oder auch bei den anderen etwas anzugeben.
00:45:26: Ich war jetzt in Neuseeland.
00:45:28: Nein, ich war aber da und da.
00:45:32: Ja, was hast du für Erfahrungen gemacht?
00:45:34: Was hast du dort erlebt?
00:45:37: Wie hilft das dir für das weitere Leben?
00:45:41: Dass solche Fragen dann auch gestellt werden, glaubst du, dass durch die vielen Reisen unser Leben etwas tiefer werden kann, nicht so oberflächlich wie es heute ist?
00:46:01: Ja, das ist meine Ansicht, aber die Jugendlichen sehen das wahrscheinlich auch wieder ganz anders.
00:46:12: Eine Angelin von mir, die war jetzt in Neuseeland.
00:46:15: zwar im Monat, ist voller Eindrücke, wie die Natur dort ganz anders noch ist, wie bei uns.
00:46:29: Oder wenn wir den Fernsehen, diese vielen Überschwemmungen und diese Armen, die da im Mat schon im Dreck nichts anderes haben, also einfach da durchzumessen und das, solange wir hier das machen könnten, müssten wir da mehr helfen, vielleicht macht es, die Partei, die Grünen, ich habe keinen Einblick, wie, dass es sich nicht nur politisch, sondern auch menschlich unbedingt
00:47:12: dafür
00:47:14: für die Menschen in den ärmeren, in den im Moment belasteten Gebieten leben.
00:47:24: dass man sich dafür einsetzt.
00:47:28: Ja.
00:47:30: Ich bin auch zu sich, muss ich zugeben, Sie denken immer laut nach und überlegen und dann sagen Sie, ich denke aber so, ich weiß nicht, ob die anderen so denken und so geht es mir auch.
00:47:38: Das heißt, ich merke auch, dass ich heute anders denke als vor zehn Jahren und manche Sachen ja auch dann in Entwicklung Zeit brauchen.
00:47:46: Das heißt, die Fragen, die Sie vorhin gestellt haben, auch mit dem Also auch dasselbe, dass das der eigene Dasein in Frage zu stellen, zu sagen, wozu bin ich eigentlich hier und wozu dient eigentlich mein Schaffen, dass was ich tue, was reiche ich damit und möchte ich das, möchte ich es nicht.
00:48:04: Also in der grundlegenden Frage, die Sie vorhin noch aufgestellt haben, ich glaube, dass... Der eine Punkt ist, dass teilweise natürlich der Blick vom je nach Alter nochmal ein anderer ist und dass der dann diese Fragen stellt.
00:48:16: Also ich kann mir jetzt vorstellen, dass ich mit fünfzehnzehntzehn Millifragen jetzt auch nicht so gestellt habe wie jetzt.
00:48:21: Auch tatsächlich auch diese Interesse vielleicht, auch an die Begegnung mit älteren Menschen vielleicht nochmal ein anderes ist, als vielleicht vor zwanzig, dreißig Jahren war.
00:48:29: Deswegen finde ich es auch immer so schwierig, Einordnung zu treffen, wie junge Menschen wohl denken, wieso sie es machen.
00:48:34: Ich glaube, dass Reisen immer horizontal eröffnet.
00:48:38: dass man so ein bisschen diese Weitläufigkeit der Welt irgendwie besser auffassen kann.
00:48:42: Das ist etwas mit einem Macht.
00:48:44: Auch wenn man vielleicht auch von der Intention her sagt, ich möchte vielleicht später angeben, glaube ich trotzdem, dass es mit Menschen einfach irgendwas passiert, weil sie einfach sehen, dass die Grenzen hier nicht an der Stadt aufhören, sondern einfach... Und dann kriegt man so ein besseres Gefühl für die ganze Welt, für den ganzen Globus.
00:48:59: Vielleicht auch, dass man zusammen einfach doch auf dem Planeten-Sendung gucken muss, dass man mich zusammen auch leben können.
00:49:06: Deswegen fand ich auch dem... Punkt zu sagen, dass man vielleicht auch Menschen an anderen Ländern, in anderen Ländern, den es vielleicht ergeht, vielleicht noch mal mehr helfen müsste.
00:49:13: Und vielleicht auch nichts in Freiburg, auch in der Vision zu sagen, wir achten vielleicht noch mal mehr Miteinander, aufeinander, dass man sich vielleicht mehr Zeit nimmt, ins Gespräch zu kommen, dass man sich mehr Zeit nimmt, sich die Fragen zuständig eigentlich wesentlich sind.
00:49:25: Und für mich wäre die Frage aber, wie schafft man solche Zeit?
00:49:30: Wie schafft man euch auch Räume, die begünstigen, dass das stattfindet, was sie beschrieben
00:49:34: haben?
00:49:36: Also ich habe die Bedenken, dass zum Anfang an durch die vielen Handys, wenn ich so durch die Gegend gehe, wenn ich in der Straßenbahn bin, ich habe kaum auch einen Gast, der Mitte, vierzig, fünfzig ist, alle haben ein Handy in der Hand.
00:50:09: Ich auch, ich out mich gleich, ich gehöre dazu.
00:50:11: Plötzlich sehe ich an drei Jungs, die haben sich früher unterhalten, über das, was sie vielleicht jetzt gerade erlebt haben oder was sie erleben möchten.
00:50:27: Das Gespräch lässt nach.
00:50:29: Nein, sie sitzen am Handy, glotzen, glotzen, bringen ein anderes Programm.
00:50:38: Da schaue ich sie mir an und sind ganz vertieft und egal, ob sie auf dem Schulweg sind, ob sie da unten an der Dreisam entlang laufen oder ob sie in der Straßenbahn sind.
00:51:00: Das Handy spielt eine absolute Primärrolle im Leben bei denen.
00:51:11: und sie glauben, wenn das Handy ihnen fortgenommen wird, sie würden was versäumen.
00:51:20: In meinen Augen versäumen sie das.
00:51:25: Wenn sie an der Dreisam mit dem Handy spazieren laufen, dann versäumen sie das Schöne, das in der Natur zu sehen, wie die Natur sich jetzt auf den Winter hin verändert, wo vorher die Gebärungsstämme lagen, die werden jetzt durch den Herbst regeln.
00:51:59: Wo die Blumen standen, ich sehe jetzt im Moment auch, nicht zu sehen, sie Gucken auch die ganze Gegend nicht an, wie die Bäume sich entwickelt haben, wie die Menschen daher kommen, zum Teil mit Stöcken bei hier an der Dreisamm, mühevoll, sich da ein Stück vorwärts begeben.
00:52:36: Also ich weiß, ich kann es nicht sagen, ob da ... nicht deswegen bei den Jugendlichen ein Defizit entsteht.
00:52:52: Ich glaube, dass es schwierig ist, einzuordnen, weil es hat verschiedene Effekte.
00:52:57: Also als Beispiel, wir zeichnen das ja jetzt gerade auf und es könnte ja sein, dass diese Jugendlichen sich das zum Beispiel anschauen, dass wir gerade besprechen und sie die Zeit nehmen, das sich anzuhören, anzuschauen.
00:53:07: Das könnte ja zum Beispiel auch sein, aber sie haben völlig recht.
00:53:10: Es ist natürlich auch so, wenn ich nur das mache und die Natur nicht mehr wahrnehme, meine Umgebung nicht mehr wahrnehme, meine Mitmenschen nicht mehr wahrnehme, dann fehlt, dann ist Schädendefizit, dann fehlt was.
00:53:21: Deswegen braucht es aber wahrscheinlich eben einen kritischen Blick drauf und gesungenes Maß an welcher Stelle man was genau tut und das zumindest man bewusst sich immer Zeit nimmt für sich, für die Natur, für die Mitmenschen, für die Umgebung.
00:53:35: einfach, oder?
00:53:36: Ja, und da erwarte ich.
00:53:39: Immer das von der Schule Seite, den Kindern, den Jugendlichen, vom Lehrer.
00:53:49: Auch dies und jenes außer dem Wissen, da eingeflochten wird, diese Punkte.
00:54:01: Gibt es noch eine abschließende Botschaft, wo wir sagen würden, das ist etwas, was die Menschen mitgeben möchten, mit all die Wissen, mit all der Erfahrung, die sie haben?
00:54:11: Oder vielleicht ein wichtiges Thema, was sie sagen, dann müssen wir noch mal darüber sprechen?
00:54:19: Ich würde das wollen, dass man mehr Gemeinschaften erlebt, dass man nicht nur an der Landau vorbeiläuft, wenn es gut ist, sogar noch mit einem guten Tag oder Hallo oder was weiß ich, was er heute sagen.
00:54:49: Es gibt viele, die sich nicht, die vielleicht so egoistisch sind oder nicht gewöhnt sind und als Nachbarn absolut Meinen Sie haben auch keine Zeit, sich um andere zu kümmern.
00:55:18: Ich kann das von unserem Haus sehen.
00:55:21: Wenn jemand da ist und aktiv ist, kann der andere mit reinziehen.
00:55:26: Und wir haben eine bestimmte Gruppe von Leuten, so vierzig, fünfzig, nein, mehr auf sechszig, siebzig gehend, die noch anderes Probleme, Leid, Sehen und unbedingt eingreifen und denen geholfen wird, sehr, sehr dankbar sind.
00:56:03: Junge Leute, die man im Haus hat, die laufen einem vorbei, vielleicht, ja, haben sie bei ihren gleichaltrigen Erfindet sich das sogenannte Gebot der nächsten Liebe.
00:56:25: Ich kann das nicht beurteilen.
00:56:28: Aber das würden Sie sich mehr wünschen.
00:56:29: Das heißt, dass man sich mehr wahrnimmt, dass man sich begrüßt, dass man eher miteinander erliebt.
00:56:36: Ja, und das könnte man natürlich in einem so großen Haus wie wir.
00:56:42: Das ist wohl sehr schlecht.
00:56:46: Aber vielleicht in den kleineren Häusern.
00:56:54: Das liegt aber auch viel an den Alten, die zwar auf der einen Seite Kontakt wollen, auf der anderen Seite aber auch nicht mehr fähig sind, sich an junge Leute zu wenden, zu sagen, ach, sie wohnen ja jetzt zwei Jahre schon unter mir, wir könnten doch mal einen Kaffee zusammentrinken.
00:57:20: Ja.
00:57:21: Das heißt also, ein gegenseitiges Augeinanderzukommen von allen Seiten.
00:57:26: Ja, ja, ja.
00:57:31: Das ist bei der heutigen Gesellschaft fast verloren gegangen.
00:57:40: Das war früher üblich in kleinen Kreisen, in Dörfern, dass man sich kannte und ein bisschen aufeinander im positiven Sinne schaute und half.
00:58:13: Also so etwas wie bei uns im Haus, es sind drei Personen, die im Laufe der Zeit verstorben sind, ohne eine Hilfe.
00:58:27: Lagen die eines so lange in ihrer Wohnung, das schließlich Man erst nach langer Zeit durch bestimmte Gerüche festgestellt hat, dass diese nicht mehr zu sehen hat, die muss tot sein.
00:58:51: Und dass alles dann so anonym bleibt.
00:59:03: Aber vielleicht ist das nötig.
00:59:05: Ich kann das nicht beurteilen.
00:59:10: Vielleicht muss es so sein.
00:59:16: Ja.
00:59:17: Ich weiß das auch nicht.
00:59:19: Das vielleicht muss man euch manchmal auch solche Dinge dann für sich selbst herausfinden, was für einen dann irgendwie passt.
00:59:25: Aber zumindest habe ich jetzt so verstanden, dass es die Möglichkeit geben muss, dass Menschen, auch wenn sie älter sind, Gelegenheiten bekommen, um mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, anderen Menschen zu begegnen, dass ihnen geholfen wird, dass sie auch anderen helfen können, dass ihr wissen mit anderen Teilen, wo vielleicht doch sich selbst noch was beibringen lassen in Homealter.
00:59:47: Ich danke Ihnen für Ihre wertvolle Zeit.
00:59:50: Ich danke Ihnen für das offene Gespräch und für die sehr sehr interessanten Ausführungen, was Sie im Prinzip Ihrem Leben erlebt haben.
00:59:59: Und ich bin mir sicher, dass viele Menschen, die das anhören und anschauen werden, davon profitieren und daraus lernen werden.
01:00:05: Vielen Dank.
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