#deinfr Folge 17 – Gerechtigkeit leben – Räume, Stimmen und Teilhabe: Ein Gespräch mit Lisa Busam

Shownotes

In dieser Folge von #deinfr spricht Lisa Busam darüber, warum Gerechtigkeit für sie zentral ist – und wie verschieden Menschen diesen Wert verstehen. Sie entwirft ein Freiburg, in dem Politik und Stadtentwicklung von vielen gestaltet werden, nicht nur von wenigen Privilegierten. Eine Stadt, in der alle haben, was sie zum Leben und zur eigenen Entfaltung brauchen, und in der Begegnung auf Augenhöhe möglich wird. Lisa zeichnet das Bild eines vielfältigen Freiburgs: mit offenen Schulen, sicheren Räumen für junge Menschen, mehr Grün in der Innenstadt und einem kostenlosen ÖPNV als Basis echter Teilhabe. Ein Freiburg, das barrierearm plant, ein diverses Theaterpublikum hat und in dem man sich auch im Dunkeln sicher fühlt. Und eines, das Bildung priorisiert – weil eine gerechte Stadt dort beginnt.

Die gesammelten Stimmen und Gedanken können Inspiration sein – für alle, die Verantwortung in und für Freiburg übernehmen möchten, vielleicht sogar für künftige Oberbürgermeister*innen, in Freiburg oder anderswo.
#deinfr möchte dazu anregen, eigene Visionen zu entwerfen, Mut zu fassen und sich nicht von pessimistischen Zukunftsbildern lähmen zu lassen. Der Podcast versteht sich als Beitrag zur Stärkung einer lebendigen Zivilgesellschaft – und damit auch der Demokratie.

Mehr Infos finden sich unter www.deinfr.de

Transkript anzeigen

00:00:01: Herzlich Willkommen zu einer weiteren Ausgabe von Deine FR.

00:00:04: Heute bin ich im Sprech mit Lisa.

00:00:06: Lisa, wer bist Du?

00:00:10: Mein Name ist Lisa Busam.

00:00:13: Ja, wer bin ich?

00:00:14: Gute Frage.

00:00:15: Ich glaube, ich würde auf jeden Fall erst mal aufs Berufliche gehen.

00:00:19: Ich bin Lehrerin hier in Freiburg.

00:00:22: Ich bin Trainerin im Bereich Demokratiebildung und Antidiskriminierung.

00:00:27: Und weg vom beruflichen Richtung Privates.

00:00:32: Freundinnen haben einen tollen Freundi-Kreis hier in Freiburg mit ganz wundervollen Menschen, die mich in verschiedenen Lagen meines Lebens hier in Freiburg begleitet haben.

00:00:45: Und genau vielleicht mal so viel.

00:00:48: Und du bist ein

00:00:49: Katzenmensch.

00:00:50: Ja, voll.

00:00:52: Die eine läuft hier schon durch.

00:00:53: Ich kann also gut sein, dass die noch durch das Kind durch das Bild marschieren.

00:00:58: Im welchem Stadtteil befinden wir uns denn gerade?

00:01:00: Im Stühlinge.

00:01:01: Genau.

00:01:02: Meine Wahlheimat.

00:01:03: Dann kommen wir vielleicht auch schon direkt zur nächsten Frage.

00:01:06: Weil die ersten drei Fragen sollen ein bisschen den Leuten die Bündigkeit geben, dich besser kennen zu lernen.

00:01:10: Und gleich manchmal auch mir tatsächlich.

00:01:12: Das heißt, was wird denn etwas, wo du sagen würdest, das gefällt dir am Freiburger meisten?

00:01:18: Oh, gute Frage.

00:01:20: Weil es so viele Dinge gibt.

00:01:22: Ich lebe jetzt seit ... ... in Freiburg, mit einer kurzen Unterbrechung.

00:01:28: Und ich mag ... ... total gerne die Offenheit von den Menschen hier ... ... die mich so in meiner Bubble irgendwie begleiten.

00:01:36: Ich hab den Moment in den Kreis ja schon angesprochen.

00:01:41: Ich mag aber auch ganz viele andere Sachen.

00:01:43: Ich find die ... Vielfalt, wenn man sich so die verschiedene Stadtteile anguckt.

00:01:48: Total toll.

00:01:49: Ich mag die Lautstärke des Stühlingers.

00:01:52: Deswegen liebe ich hier auch sehr gerne.

00:01:56: Und natürlich so das alles, was drum herum ist.

00:01:59: Ich habe das glaube ich über... oder die Jahre, die ich jetzt hier liebe, in unterschiedlicher Weise so verschiedene Bereiche kennen und schätzen gelernt.

00:02:08: Ich fahre jetzt seit so vielen Jahren Rennrad und bin so irgendwie jetzt in der Umgebung und viel unterwegs und kenne oder habe Freiburg nochmal von der Naturseite und draußen sein und auch das drumherum ein bisschen besser kennen und lieben gelernt.

00:02:23: Genau.

00:02:24: Ansonsten, ja.

00:02:26: Über Wetter brauchen wir, glaub ich, nicht sprechen.

00:02:28: Heute ist es mal grau.

00:02:29: Aber ... ja, wir leben da, wo andere Urlaub machen.

00:02:33: Und das genieße ich schon sehr.

00:02:36: Wenn du sagst, du magst das Laute, was meinst du damit?

00:02:39: Das Laute am Stühlinge?

00:02:41: Sehr gute Frage.

00:02:44: Hier hört man einfach, dass ich ... Also, ich höre, dass ich in der Stadt lebe.

00:02:49: Ich hab mal eine Weile in der Vier gewohnt.

00:02:51: Da war es mir deutlich zu still.

00:02:54: Wenn ich irgendwie abends ... nach dem Ressentron oder nach der Bahn nach Hause gelaufen bin.

00:02:59: Da hat niemanden mehr auf der Straße getroffen.

00:03:01: Das ist hier nicht so.

00:03:03: Hier sind immer Leute unterwegs.

00:03:08: Du triffst immer wieder Menschen, auch Bekannte.

00:03:10: kann kein einziges Mal in Supermarkt gehen, ohne nicht in irgendein Gespräch verwickelt zu werden.

00:03:16: Das mag ich total gerne.

00:03:19: Es lebt hier.

00:03:20: Und es sind so ganz viele unterschiedliche Menschen, unterschiedliche Perspektiven und unterschiedliche Altersgruppen, die irgendwie zusammenkommen und sich im öffentlichen Raum begegnen.

00:03:33: Nicht immer ins Gespräch gehen, aber zumindest die Begegnung oder das Potenzial für Begegnung ist da.

00:03:38: Und das mag ich gerne.

00:03:40: Ich hab das nicht auf dem Weg gehört, noch mal einige Eltern gesehen, dass sie mir den Klang Kindern, die unterwegs waren.

00:03:46: Das war ja auch ganz ... eine schöne Atmosphäre gerade.

00:03:50: Voll, also bist du ja wahrscheinlich am Schülinger Kirchplatz vorbei gelaufen.

00:03:53: Und tagsüber ist das einfach so toll, wie viele Kids ... da auf dem Platz unterwegs sind, nicht nur auf dem Spielplatz dort, sondern eben auch auf der Wiese und wir irgendwie spontan in Mini-Fußball-Spiele ausbrechen und alle mit allen ins Gespräch kommen, das mag ich total gerne.

00:04:12: Also der Platz lebt tagsüber vor allem von den Kinderstimmen.

00:04:20: Die dritte Frage, die ich zu Beginn immer stelle, ist die Frage, was sind es für Werte, die dich eigentlich so antreiben, die dein Motor sind bei allem, was du tust oder denkst, vielleicht auch.

00:04:31: Ja.

00:04:31: Ich glaub, das sind ganz viele.

00:04:33: Und ich hab ja auch so ein paar ... oder in ein paar deiner Podcastfolge schon eingehört.

00:04:37: Und hab gedacht, ich will nicht Gerechtigkeit sagen.

00:04:40: Ich tu's jetzt

00:04:41: aber trotzdem.

00:04:43: Wenn's dein Wert ist?

00:04:45: Also der auf jeden Fall.

00:04:47: Das ist auch so ein Grund, glaub ich, warum ich nach Freiburg gekommen bin.

00:04:50: Das war mir in der Schulzeit irgendwie schon wichtig.

00:04:53: Der hat sich aber verändert für mich im Lauf der Jahre.

00:04:58: Und auch das, was ich auch in den Podcast-Folgen über den Wert gehört habe, dachte ich, ah ja, in den Aspekt hatte ich irgendwie noch nicht gedacht.

00:05:07: Für mich ist Gerechtigkeit einfach der Schlüssel für eine Gesellschaft, die sich gegenseitig auf Augenhöhe begegnet.

00:05:15: Und von der wir halt wahnsinnig weit entfernt sind.

00:05:19: Und das Problem, glaube ich, dass wir mit Gerechtigkeit haben, ist, dass niemand eigentlich sagen kann, was ... sich dahinter tatsächlich verbirgt.

00:05:28: Es gibt so viele verschiedene Formen von Gerechtigkeit.

00:05:31: Wir haben alle ein unterschiedliches Bild davon.

00:05:36: Und die schließen sich zum Teil ja auch aus.

00:05:39: Und das finde ich irgendwie spannend, weil ich glaube auch, und es mir eben beim Hören der anderen Podcastfolge auch aufgefallen, dass alle Menschen eine unterschiedliche Vorstellung von dem hatten, was Gerechtigkeit eigentlich für sie bedeutet.

00:05:54: Was ist denn für dich dann?

00:05:55: Also das ist ein bisschen, das hast du schon beschrieben.

00:05:57: Mit dir, dass man sich auf Augenhöhe begegnet.

00:05:59: Und vielleicht magst du noch Antworten, weil du hast am Anfang gesagt, kannst du am Anfang, deswegen bist du nach Freiburg gezogen.

00:06:04: Was hast du mit gemeint?

00:06:05: Ich hab Freiburg, als ich komme aus Offenburg, das ist nicht so weit entfernt.

00:06:09: Und wir waren halt so mit zur Schule ausflügen, ab und zu mal in Freiburg.

00:06:13: Und ich hab immer das Gefühl gehabt, dass die Stadt ... Die Menschen in der Stadt und die Stadt an sich, die hat auf mich so einen offenen Eindruck gemacht.

00:06:23: Ich war auch in der Schulzeit schon relativ politisch links unterwegs.

00:06:28: Und das hat mich in Freiburg total angesprochen, wo ich dann irgendwie dachte, da geht irgendwie was.

00:06:34: Das zieht mich an, dass es ein bisschen alternativer war.

00:06:36: Da möchte ich gerne leben, da sehe ich mich.

00:06:42: wenn wir am Wochenende mal nach Freiburg gefahren sind, mit Leuten ins Gespräch gekommen.

00:06:46: Und da war dieses Gefühl von unseres Gerechtigkeit wichtig präsent.

00:06:50: Genau, deswegen hatte ich das so ... für mich irgendwie so mitgenommen.

00:06:55: Genau, Leute sind noch eine zweite Freundin gestritten.

00:06:56: Ja, mit dem, was deine Idee von Gerechtigkeit ist, ein bisschen hast du schon angerissen, aber gibt's noch mehr dazu, wo man sagen würde, das gehört für mich dazu, was Gerechtigkeit bedeutet?

00:07:06: Also, der Aspekt von Verteilungsgerechtigkeit, glaub ich, das ist so das, was ... mich oder meine Vorstellung auch in der Antidiskriminierungsarbeit mit am meisten beschäftigt.

00:07:17: Die Frage danach, was ist eigentlich, was bedeutet eigentlich gerechte Verteilung oder Teilhabegerechtigkeit, Generationengerechtigkeit?

00:07:25: Die Frage danach, wer kann eigentlich Teilhaben, wer hat genug, was ist eigentlich genug?

00:07:33: Und vor allem ... Ich denke, gerade so eine Distanzierung noch in Bezug auf Leistungsgeregenigkeit, die vor allem im Kontext schul, ich bin ja auch Lehrerin, immer so eine wahnsinnig große Rolle spielt, die aber für das Miteinander, also das merke ich einfach gar nicht so bedeutend ist oder gar nicht so wichtig, sondern vielmehr eben, wer braucht was, wer Genau, also wer braucht was und wie können wir als Gesellschaft auf andere Leute zugehen und sie mitnehmen, teilhaben lassen in Bezug auf Güter, Mitsprache, Teilhabe, genau, solche Dinge.

00:08:22: Das würde für mich gerechtlich gut ausmachen.

00:08:25: Also ich sag vielleicht noch mal, wieso ich diese Werte am Anfang frage, ist es nicht nur ... der Aspekt von, was beschreibt dich, um dich besser kennen zu lernen, sondern auch, ich finde Werte insofern wichtig, weil sie für mich eben ins Drum geht, zu sagen, du willst so eine Lösung kommen, du willst Menschen, dass sie an den Tisch sitzen und dann eben versuchen, Lösungen zu entwickeln, dann glaube ich, dass so ein Wert oder Werte einfach ein guter Ausgangspunkt sind, weil sie erstmal was Verbindendes sind.

00:08:48: Das heißt, wenn dann du eine andere Person sagt, ich finde Gerechtigkeit ist mir wichtig, dann kann man natürlich sagen, ich habe verschiedene Vorstellungen von Gerechtigkeit.

00:08:57: Aber trotzdem geht er erst mal von einem gemeinsamen Wert aus und sagt Gerechtigkeit ist wichtig.

00:09:01: Und dann kann es zum Beispiel sein, dass es gegenüber manche Perspektiven nicht auf dem Schirm hatte und dann über das Gespräch auf den Verstellt.

00:09:09: Das habe ich gar nicht gedacht.

00:09:10: Das heißt, dass vielleicht in seinem Kopf irgendwie das ein hundert Meter Lauf war, wo beide bei null starten.

00:09:17: Und dann über das Gespräch wird.

00:09:17: dann stellt sich heraus, die eine Person ist bei meter fünfzig und die andere Person ist ein Nummer hinten dran mit Gewichten an den Beinen.

00:09:23: Und dann kann man vielleicht die Sache nochmal anders einordnen.

00:09:26: Deswegen aber ist trotzdem das Gespräch, glaube ich, ein anderes, weil man eben über was Gemeinsames beginnt und nicht irgendwie über was trennen.

00:09:33: Das wird sich eigentlich in der Regel so der Fall ist, wenn man solche Debatten führt.

00:09:37: Ja, voll.

00:09:37: Bin ich total bei dir.

00:09:38: Und genau deswegen ist der Austausch miteinander über das, was eigentlich so dahintersteckt, was wir uns vorstellen darunter, für mich total essentiell.

00:09:46: Weil, ich mein, wir kennen uns jetzt auch schon ein bisschen.

00:09:49: Ich weiß, dass wir in vielen Dingen ähnliche Ansichten haben.

00:09:52: Und trotzdem, glaube ich, gibt es Bereiche, in denen

00:09:55: du

00:09:56: Werte anders füllst als ich.

00:09:57: Absolut.

00:09:58: Und wenn das im Kleinen so passiert, wie ist das im Großen.

00:10:01: Und wir können nur zusammenkommen, wenn wir das irgendwie klären.

00:10:06: wenn wir die gemeinsame Basis, zum Beispiel, dass der Wertgerechtigkeit uns beiden oder anderen Menschen eben wichtig ist, wenn wir uns darüber austauschen und darauf besinnen, dass die Grundidee dahinter wichtig ist für uns beide oder für andere, dann können wir es vielleicht irgendwann schaffen, zunahme zu finden und Gesellschaft anders zu denken.

00:10:28: Und Kontenzaushandel immer beide irgendwie betragen.

00:10:30: Genau.

00:10:33: Jetzt komme ich zum spannenden Teil des Podcasts.

00:10:35: Und zwar das meiste, den größten Raum einnimmt, auch einnehmen soll, ist die Frage, wenn du eine Vision hättest für Freiburg twenty-vier und dreißig, bei dem Kontext dieser OB-Wahl zu sagen, man macht jetzt Gedanken, was so in den nächsten acht Jahren eigentlich passieren.

00:10:50: Und jetzt versuchen wir bei dem Experiment wieder und zu überlegen, nichts an Hürden wäre da, alle Ressourcen, die du brauchst, das hättest du.

00:11:00: Was für ein Freiburg würde man dann in acht Jahren erleben, dass Lisa gezeichnet konstruiert hat?

00:11:08: Das ist so eine riesen Frage.

00:11:13: Aber ich denke ja gerne in Utopien.

00:11:16: Das brauche ich auch, irgendwie hoffnungsvoll zu bleiben.

00:11:20: Ich glaube, es auf meine Vorstellung geht glaube ich, weiter über das hinweg, was Politik tatsächlich umsetzen kann.

00:11:29: Weil für mich, oder in meiner Utopie, in meiner Vision, die Haltung von Menschen total relevant ist.

00:11:38: Und Haltungsarbeit kann natürlich, also da kann auch über Politik passieren.

00:11:44: Zur Maßnahme kommen wir nach und haben wieder hinkommen.

00:11:46: Erst mal nur die Vision, das heißt, was sehe ich, was höre ich, was erlebe ich.

00:11:51: Okay.

00:11:53: Das hilft mir.

00:11:59: Ich würde mir auf jeden Fall in Freiburg wünschen, in dem Politik und Stadtentwicklung nicht nur von einer privilegierten Gruppe gemacht werden, sondern von allen Beteiligten, die darauf Lust haben, dass alle Menschen das haben, was sie zum Leben brauchen und ihr Leben so führen können, dass sie sich selbst entfalten können, dass sie die Unterstützung bekommen, die sie brauchen, um selbst Entwicklung, Selbstentfaltung auch leben zu können, dass alle Menschen, egal welcher, vor allem irgendwie auch marginalisierte Gruppen sichtbar sind, wahrgenommen werden.

00:12:48: und ernst genommen werden in ihren Bedarfen und nicht von oben herab irgendwie geguckt wird.

00:12:55: dass wir uns eben auf Augenhöhe begegnen.

00:12:57: Das hatte ich vorhin schon mal gesagt.

00:12:58: Aber kannst du vielleicht, wenn du diese, du hast ja beschreibst du da so ein bisschen, diese auf dieser Metaebene, das heißt, wie man Menschen so erleben würde.

00:13:05: Wie wird sich das aber abzeichnen im Alltag konkret?

00:13:07: Das heißt, was soll ich denn da sehen?

00:13:08: Also, hätte ich dir irgendwie andere Gremien, hätte ich eine andere Zusammensetzung von Gesellschaft an gewissen Stadtteilen oder würde, wenn Gebäude und Räume irgendwie anders oder Straßen, also das heißt, wie wird sich das abzeichnen, was du beschrieben hast?

00:13:24: Also, in ganz vielen Bereichen.

00:13:25: Wenn ich so Umsetzung sehe, kann man da vieles zuversprechen.

00:13:29: Ich würde auf jeden Fall sehen, dass sich das Bild von der Stadt insofern verändert, dass es so Begegnungsräume gibt.

00:13:39: Ich weiß nicht, wie die aussehen können.

00:13:41: Aber dass ich, wenn ich irgendwie Richtung Stadt laufe von hier aus oder durch den Stühlinge noch mal gehe, dass ich diese Vielfalt an Menschen, die ich vorhin schon irgendwie beschrieben hatte, nicht nur an mir vorbeigehen sehe, sondern dass die irgendwie zusammensitzen und im Austausch sind.

00:14:02: Dass es nicht Stadtteil spezifisch ist, wer wo wohnt.

00:14:06: Also, dass das zum Beispiel auch in der Vierabend mal Leute unterwegs sind.

00:14:13: Und du nicht irgendwie anhand von Äußerlichkeiten schon ausmachen kannst, die Person lebt in der Vier, in Erdern oder Weingarten, Haslach, Stühlinge oder sonst irgendwie.

00:14:22: dass es Orte gibt, an denen Menschen miteinander denken, arbeiten, Freizeit genießen, dass es auf Demos in der Stadt eine vielfältigere Mischung an Personen gibt, die sich da trifft, die nicht gegeneinander agiert, sondern in Form von freundlichen Haltung miteinander arbeitet und miteinander spricht.

00:14:58: Ich glaube auch, dass es andere Gremien gäbe, neben dem Gemeinderat auf jeden Fall noch andere Formen, zum Beispiel, dass die Stimmen von marginalisierten Gruppen oder irgendeine Formen von Bürgerinnenräten als zusätzliche Kremien dabei sind, die gehört werden, die mitbestimmen können, wie Freiburg sich entwickelt.

00:15:22: Schulen sehen auf jeden Fall anders aus.

00:15:26: Und es gäbe ganz viel Raum für

00:15:28: junge Menschen.

00:15:28: Wie sehen die auch

00:15:28: schon?

00:15:29: Schulen.

00:15:31: Auf jeden Fall nicht so wie bisher.

00:15:33: Wir hätten auf jeden Fall schönere Schulgebäude, die bunter sind, nicht diese grauen Kästen, eher modernere Schulgebäude, also wenn ich so dran denke, wie die Toilettenanlagen zum Beispiel aussehen in den Schulen, das ist eine Katastrophe.

00:15:48: Wir haben nicht diese abgeschlossenen Klassenzimmer, sondern auch von Räumen, die zum Sitzen, Verweilen, Einladen, Räume in denen es irgendwie, oder Schulhöfe, in denen es Sportgeräte oder irgendwelche Spielgeräte gibt.

00:16:05: Und nicht Bauzeuge, um die Fassade oder so.

00:16:11: Genau, alles ein bisschen bunter auf einer Heller.

00:16:15: Und einladender, gemütlicher, wohnlicher.

00:16:20: Genau.

00:16:21: Und eben das eine Sache noch vielleicht so fürs Straßenbild.

00:16:27: wenn ich so dran denke, also hier im Haus wohnen auch ein paar jüngere Menschen, die nicht einfach so auf die Straße gehen können oder rausgehen zum Spielen und immer irgendwie Begleitung brauchen, weil halt so wahnsinnig viele Autos unterwegs sind und das halt gefährlich ist.

00:16:41: und das würde ich mir auch wünschen, dass halt auch für junge Menschen und es Räume gibt, wo sie bedenken und gefahrenlos irgendwie sich bewegen können und nicht der öffentliche Raum für ... sogenannte Erwachsene geschaffen ist.

00:16:59: Gibt es noch eine Vision?

00:17:00: Du sagst, das wäre in deinem Freiburg, zwanzig, vierunddreißig, erlebbar, sehbar, hörbar.

00:17:10: Bestimmt.

00:17:14: Also ich denke jetzt gerade so an die öffentlichen Plätze in der Stadt, dass die auch auf jeden Fall einladender wären.

00:17:25: Konkret, was soll ich sehen?

00:17:27: Ich denke gerade an den Platz in der Gugel, der so eine Betonwüste geworden ist.

00:17:31: Da fehlen Sitzgelegenheiten, Bäume, Krünen, irgendwas, das ist ein bisschen abkühlt.

00:17:41: Und ja, gerade vor allem Sitzgelegenheiten, wenn die im öffentlichen Raum nicht da sind, dann ist es schwierig, miteinander zu sitzen oder ins Gespräch zu gehen.

00:17:53: So was auf jeden Fall.

00:17:55: Genau.

00:17:56: Öffentliche Nachverkehr, die ja noch besser ausgebaut ist und ich unter der Woche irgendwie ab, weiß gar nicht, eins, nichts mehr fährt.

00:18:07: Und überhaupt benutzt wird von mehr Leuten, dann bräuchten wir nämlich auch weniger Autos.

00:18:14: Genau.

00:18:17: Gibt es noch eine Vision, die du hast?

00:18:25: Ich habe ja vorhin auch Teilhabe angesprochen, die ... nur dann möglich ist, wenn es entsprechende Unterstützungen gibt.

00:18:33: Wenn ich jetzt so in Bezug auf monitäre Möglichkeiten denke, werden halt Räume oder jetzt gerade den ÖPNV noch angesprochen, solche Dinge auf jeden Fall kostenfrei.

00:18:48: Das heißt, es gibt Angebote für Menschen, die nichts kosten, die leicht zugänglich sind.

00:18:56: Und so dieses Ganze.

00:18:58: Lebenswerte, was Freiburg irgendwie ausmacht, was vielleicht in meiner Bubble nutzbar ist, in anderen aber nicht, dass das Zugänge gibt für alle Menschen, die irgendwie da Interesse haben oder sich Dinge ausprobieren wollen.

00:19:16: Ich war diese Woche auch im Theater.

00:19:18: Ich würde mir auch wünschen, dass das Theaterpublikum ein bisschen diverser, offener ist.

00:19:25: Also so ein Beispiel vielleicht gedacht.

00:19:30: Und wenn auch über das Kopfsteinpflaster im wahrsten Sinne des Wortes gestolpert, ich denke, das ist halt auch nicht zugänglich für alle Menschen.

00:19:43: Das ist schön, aber wir brauchen auf jeden Fall einen barriere-sensibleren Ausbau von Straßen, von von Wegen, von öffentlichem Raum.

00:19:57: Dass auch Menschen mit Einschränkungen oder Kinderwägen irgendwie ein bisschen einfacher auch in die Stadt kommen, genau.

00:20:11: gibt es noch eine Vision.

00:20:13: Ich frage mir deswegen, weil ich tatsächlich merke, dass manchmal Menschen so ein, zwei Anläufe brauchen und dann fängt es irgendwann zur Rattern, dann kommt ein Ding nach dem anderen.

00:20:21: Deswegen, bevor wir die Umsetzung gehen und wie wir da hinkommen, tatsächlich die Frage nochmal, hast du noch eine andere Vision, wo du sagst, jetzt wo es gerade so läuft, das.

00:20:31: Ich weiß jetzt schon, dass mir nach der Aufnahme ganz, ganz viele

00:20:34: Sachen

00:20:36: noch reinwandert wird.

00:20:41: ist noch eine Vision.

00:20:43: Ich gehe gerade so ein bisschen meinen Alltag durch oder meine Gestaltung auch von Freizeit, von dem, wie ich irgendwie durch die Stadt auch gehe und überlege, in welchen Bereichen ich vielleicht noch was anderes sehen würde.

00:20:59: Der hat auch tatsächlich einen Aspekt,

00:21:00: über

00:21:01: den ich ganz viel nachdenke.

00:21:03: Ich gehe mega gerne joggen.

00:21:06: Ich gehe aber nur zu bestimmten Tageszeiten joggen.

00:21:10: Und zum Beispiel nicht, wenn es dunkel ist oder so.

00:21:12: Weil ich mega gerne an der Dreisamlaufe ist mir alleine als weiblich gelesene Person zu unheimlich.

00:21:20: Mache ich einfach nicht.

00:21:22: Und das wäre doch auch schön, wenn es Räume gäbe, in denen auch Frauen nachts ... unbedenklich rausgehen könnten, wenn ich irgendwie keine Ahnung, im Winter abends und zehn noch Lust habe, eine Runde laufen zu gehen, das auch zu machen.

00:21:37: Das heißt, das bräuchte auch eine andere Form von Ausleuchtung, Form von Sicherheitsgefühl.

00:21:46: vielleicht auch, dass mir nicht nur jetzt, wenn ich joggen gehe in der Dreisamm, sondern auch nach Zimper-Muder träge, vielleicht ein bisschen mehr... Wo wir fühlen ermöglicht.

00:22:03: Du hast schon angefangen zur langsam in die Richtung Maßnahmen zu gehen.

00:22:09: Deswegen lass uns mal deine Vision tatsächlich mit Maßnahmen oder Unterstützung überlegen.

00:22:13: Das heißt, welche Form der Unterstützung bräuchte es, um dahin zu kommen eigentlich.

00:22:18: Also pack bei einer Version diese Vision aus.

00:22:21: Überlegen wir, wie kommen wir dahin.

00:22:22: Ich glaube, bei allen kann ich das auch gar nicht sagen, weil ich selber gar nicht mich so sehr rein denken kann, was Menschen so brauchen.

00:22:32: Ich würde, glaube ich, weil das einfach der Teil ist, dem mein Leben der meisten gestaltet zu dem Bereich, vielleicht Schule oder ja, junge Menschen irgendwie denken.

00:22:44: Es braucht auf jeden Fall mehr finanzielle Mittel, die in Schulen gesteckt werden.

00:22:49: dass wir tatsächlich an den Gebäuden arbeiten können, an Lernkonzepten, an Möglichkeiten, wie wir Schülerinnen auch zum Beispiel mit externen Workshops oder so versorgen können, dass wir gesellschaftlich relevante Themen auch im Kontext Schule ansprechen können und es nicht einfach immer heißt, dafür haben wir kein Geld.

00:23:14: Dass Projekte umgesetzt werden können mit jungen Menschen.

00:23:17: dass die einfach wieder Bock haben auf Schule.

00:23:20: Aber Lisa, das sind doch Sachen, die vom Land entschieden werden, da kann doch die Stadt gar nichts machen.

00:23:26: Doch, da kann die Stadt schon auch Dinge tun.

00:23:28: Echt?

00:23:28: Wie denn?

00:23:30: Wenn du, also wir haben ja gerade so Workshopsbudgets oder so und auch die, also die Stadt ist ja Träger der öffentlichen Schulen.

00:23:43: Die Frage, wie viel finanzielle Mittel stelle ich bereit für Umbaumaßnahmen?

00:23:48: Wie hoch wird das priorisiert?

00:23:50: Guckt ihr die beruflichen Schulen an?

00:23:51: Ich bin ja auch an der beruflichen Schule.

00:23:54: Die Gebäude sind so abgeranzt.

00:23:55: Ich kann verstehen, dass man nicht alles aufs Mal machen kann.

00:23:58: Wir hatten ja aber vorher von der

00:23:59: Utopie gesprochen.

00:24:01: In der Utopie müssten wir das alles irgendwie sofort angehen und nicht so vorzeige Projekte.

00:24:08: finanzieren und sagen, in diese Schulen stecken wir irgendwie Geld rein, weil da steckt auch eine bestimmte Lobby dahinter, sondern es müssten halt alle Schulen mit gedacht werden.

00:24:18: Und du hast ja nochmal für mich tatsächlich so ein Spannstest, was immer so hinten runter fällt, weil wir so sozialisiert sind oder auch diese Erzählung so stark ist und dominant, dass wir nur wählende sind.

00:24:31: Und sonst nichts.

00:24:33: Du hast ja natürlich auch als Gesellschaft, Stadtgesellschaft, was eben dann nicht erst mal Stadt als Institution ist, in dem Sinne, hast du genauso viele Optionen, Dinge zu tun.

00:24:43: Du hast ja das z.B.

00:24:44: ja von Eltern, z.B.

00:24:47: oder von Zivilgesellschaft Initiativen gibt oder Abende organisiert werden oder Begegnungen organisiert werden, wo man Themen komplexe aufgreift, die natürlich auch in der Schule eine Rolle spielen.

00:24:58: Also wenn du zum Beispiel die ganzen Diskriminierungsgeschichten ansprichst, Dann kann man doch auch eben als Stadtgesellschaft sagen, lassen das doch gemeinsam angehen.

00:25:05: Weil letztendlich ist das für mich ja der Punkt bei all den Themen, ist es ja nicht so, dass ein schulisches Problem ist.

00:25:10: Das heißt, wenn irgendwie Antisemitismus in der Schule vorfällt, dann ist ja nicht, dann ist der Vorfall zwar in der Schule, aber das Problem ist ja weitaus größer.

00:25:19: Und da muss ich ja schon gucken, okay, wie, also was ist dieser, also Stadtteilbezogen, gesellschaftlich betogen, auf der kommunalen bis zur Bundesebene und vielleicht auch globalen Ebene.

00:25:29: Und da muss man sich ja schon Gedanken machen, wie können wir auch als Stadtgesellschaft darauf reagieren.

00:25:33: Deswegen ist für mich so der Aspekt, wenn man auf diese Zuständigkeiten geht.

00:25:37: Und diese Schiene fällt mir sehr relativ schnell.

00:25:40: Das Land ist zuständig, hier ist die Stadt zuständig, hier ist an die zuständig.

00:25:44: Und vor allem dann meist fällt mir diese Schiene rein, wenn es um Verantwortung geht.

00:25:47: Und aber zu sagen, wir sind doch alle mitverantwortlich für das, was wir als Gesellschaft im Endeffekt dann konstruieren.

00:25:54: Und da sind wir aber auch tatsächlich nicht nur verantwortlich, sondern wir haben auch Handlungsmöglichkeiten oder nicht.

00:25:58: Ja, voll.

00:25:59: Und dann sind wir bei dem, was ich vorhin gemeint hab, mit Haltungsarbeit.

00:26:03: Ich glaube, dass wir als Einzelpersonen uns schon damit auseinandersetzen müssen, was bedeutet Demokratie für mich, wie will ich eigentlich leben.

00:26:14: Aber ich muss erst mal in die Lage versenzt werden, mir darüber Gedanken machen zu können.

00:26:19: Und dazu brauche ich halt eine bestimmte ... Also, wenn ich mit anderen Themen beschäftigt bin, die irgendwie lebenserhaltend sind, weil ich hab zu wenig Wohnraum.

00:26:28: oder überhaupt gar keinen Wohnraum.

00:26:30: Ich muss mir überlegen, wie ich am Ende vom Monat irgendwie meine Kinder noch ernähren kann oder so.

00:26:36: Dann habe ich keine Zeit mehr und überhaupt keine Ressourcen mir Gedanken zu machen, wie könnten wir jetzt zum Beispiel die Stadt Freiburg verändern.

00:26:43: Und da bräuchte es halt von... So eine Initiative von Menschen, die jetzt schon sagen, Politik ist mir wichtig.

00:26:53: Ich habe diese Ressourcen schon, die Frage, wie können wir Menschen ansprechen?

00:26:57: Und sie ganz konkret fragen, was brauchst du eigentlich?

00:27:00: Und was können wir zur Verfügung stellen, um dich in die Lage zu versetzen, dass du da auch teilhaben kannst?

00:27:07: Das ist so was, was ich voll wahrnehme.

00:27:10: Es gibt in Freiburg viele Menschen, die sich politisch engagieren, die Lust haben auf politisches Engagement.

00:27:15: Und das schon viel geht auf vielen Bereichen oder in vielen Bereichen.

00:27:19: Ich hab den Bubblebegriff schon ein paar Mal verwendet.

00:27:22: Das ist ne Bubble.

00:27:24: Das ist ne privilegierte Gruppe, die sagt, wir sind so vielfältig in Freiburg.

00:27:30: Und die da machen halt nicht mit, weil die da halt die Ressourcen nicht haben.

00:27:35: Und das ... umzudenken und nicht so in so einen Saviourism-Kontext zu kommen und sagen, ich erkläre euch jetzt, was ist Demokratie, was ist Politik und so funktioniert es und so könnt ihr teilhaben, sondern die Leute ernst zu nehmen, das, glaube ich, wäre ein Schlüssel und tatsächlich Teilhabe umzusetzen oder zu leben.

00:27:55: Und Gesellschaft auch zu verändern bedeutet aber Haltungsarbeit von all den Menschen, die ... jetzt an einem Punkt sind, wo sie bestimmte Privilegien haben und sich mit den Themen beschäftigen können.

00:28:09: Und das erlebe ich vor allem in meiner Fortbildung.

00:28:12: Da gibt es wenig Bereitschaft an der eigenen Haltung, an den eigenen Privilegien zu arbeiten.

00:28:18: Magst du im Begriff Saviourism erklären, hat du genannt?

00:28:22: Also das kommt so aus dem rassismuskritischen Kontext.

00:28:26: Die Frage danach, wenn ich als weiße Person Davon ausgehe, dass ich schwarzen Menschen oder People of Color irgendwie helfen kann, weil ich weiß, wie die Welt funktioniert und dann erkläre ich das in Hilfe und komme in so eine Retter-Innenrolle.

00:28:44: Ich hab letztens an der Bushaltestelle, gibt's diese, die, ich weiß gar nicht, ich glaub von der Karitas oder so, diese Werbung mit dem schwarzen Kind, das blind ist und Spender einem Kind in Afrika Augenlicht oder so.

00:29:00: Das wäre so White

00:29:04: Saviourism at its best.

00:29:06: Ich war gestern Abend bei der Veranstaltung.

00:29:10: Es sind die Siedlungen.

00:29:11: Da wurde Einsatz gesagt, Hilfe zu Selbsthilfe.

00:29:19: Das war nicht ganz gut auf den Punkt gebracht, dass man sagt, das müsste das Ziel sein.

00:29:24: zu sagen, dass man nicht irgendwie dann systemisch schafft, wo Menschen dann immer auf Abhängig sind von einer Person oder von einem System, dass die ihnen dann bereit sind und willig sind und ihnen wohl gesonnen und dann helfen, wenn man dankbar dann da steht, sondern sagt, nee, ich schaffe Systeme in dem Fall, wo jede Person ermöglicht wird, befähigt wird, einfach sich selbst zu helfen.

00:29:45: Und das wäre für mich dann vielleicht auch eine starke Demokratie.

00:29:48: Ja, voll.

00:29:49: Und das ist das, was ich vorhin auch meinte mit dem, ich sehe das in Ansätzen, aber halt in vielen Dingen nicht, weil ich das Gefühl habe, dass es eine privilegierte Gruppe gibt, die sagt, ich weiß, ich weiß ja, wie ich euch helfen kann.

00:30:03: Und ich weiß ja, was für euch gut ist.

00:30:05: Und deswegen stelle ich euch das und das und das zur Verfügung.

00:30:08: Aber die Leute werden gar nicht... tatsächlich gefragt, sondern es heißt, ich nehme jetzt mal als anschauliches Beispiel die Bezahlkarte oder so.

00:30:18: Du kriegst Geld, um dir Lebensmittel in den und den Läden irgendwie zu kaufen.

00:30:25: Aber was die Person vielleicht selber, also ich nehme dir die Entscheidung ab, was die Person mit dem Geld tatsächlich macht, indem ich sage, du kriegst es nicht ausbezahlt und kannst frei darüber verfügen, sondern das ist das Richtige.

00:30:38: gute für dich und ich weiß das.

00:30:41: Also diese Denke, glaub ich, müsste man umkehren in so einem Hilfe zur Selbsthilfe.

00:30:47: Wenn ich tatsächlich helfen will, muss ich Leute befähigen und vertrauen.

00:30:52: Den Begriff hattest du vorhin ja auch schon genannt.

00:30:55: Ich habe nur genannt, was am Anfang, glaub ich, hast du was gesagt mit, dass es nichts mit Politik zu tun hat, mehr so eine Frage der Haltung ist.

00:31:03: Und da, die ich, glaube ich, widersprochen, war ich dann jetzt eben, jetzt kann ich es aufgreifen.

00:31:08: weil eben genau Politik diese Haltung ja zum einen zeigt, aber auch erzeugt auch noch diese Rollen dementsprechend.

00:31:14: Das heißt, wie wir uns, wie welche Entscheidungen wir treffen und welche wir auch vielleicht auch günstig, dass Dinge dann in die Richtung sich entwickeln.

00:31:22: Das heißt, wenn du also zum Beispiel Leuten gewisse Freiheit nimmst, dann können sie einfach nur nach ABC-Mustern reagieren, weil einfach mehr Optionen nicht da sind.

00:31:32: Und du musst nämlich das, wie eben Entscheidungen getroffen werden, wer beteiligt wird, wer gefragt, welche Rolle er hat.

00:31:37: Also all das ist ja Politik.

00:31:39: Und all das entscheidet sehr stark, welches Verständnis Menschen von sich haben, von anderen haben.

00:31:45: Und das ist wiederum prägt wiederum auch dann Haltungen.

00:31:47: Das heißt, ich kann mir schon gut... Also deswegen ist es so komplex ja auch, dass diese verschiedene Systeme hast, wo man sagen kann, natürlich beeinflusst auch Politik sehr stark, wie wir agieren in so einem Raum.

00:31:57: Und drum hätte ich Frage, wann du anfangs gemeint hast, du dieses... Gerechtigkeit auf Augenhöhe sich begegnen, gäbe es noch Maßnahmen oder Unterstützungen, wo du sagen würdest, wenn man das tun würde, dann würde man begünstigen, dass Menschen sich eher auf Augenhöhe begegnen können.

00:32:16: Ja, und ich glaube, das hängt auch mit dem zusammen, du hast eben gerade eben gesagt, du würdest da widersprechen bei dem Begriff.

00:32:22: Und ich habe selber jetzt gerade geschluckt, weil ich dachte, da wäre klar, ich habe mir eigentlich auch ein ganz anderes Politik verstanden.

00:32:31: Das macht es wieder am Beispiel junge Menschen.

00:32:34: Ich erlebe im Kontext Schule oder wenn ich mit jungen Menschen arbeite, die haben einfach keinen Bock auf Politik, weil Politik für sie von überspitzt gesagt alten weißen Männern in irgendwelchen abgeschlossenen Räumen gemacht wird und dass sie aber selbst teil sind.

00:32:53: beitragen können, Verantwortung übernehmen können.

00:32:55: Das ist denen meistens überhaupt nicht bewusst.

00:32:58: Und wenn wir dann ins Gespräch gehen und über Haltungen, Werte reden, kommen so viele Ideen, was sie sich wünschen würden für die Stadt, was sie sich wünschen würden für die Schule, für die Räume, in denen sie tätig sind, irgendwelche Vereine und so weiter.

00:33:16: Und die sind so kreativ.

00:33:18: Und ... tolle Visionen und die werden nicht gehört, weil Politik nicht sexy ist für junge Menschen, für viele andere auch nicht, aber so über die Köpfe von vor allem auch jungen Menschen hinweg geht.

00:33:34: Und ich denke, wie schade ist das, wir vergeuten so viel oder verschwenden so viel Potenzial, weil ... in den jungen Menschen, die hier in Freiburg leben.

00:33:44: Und das erlebe ich in jeder Unterrichtsstunde mit meinen Schülern.

00:33:49: Ist so viel Idee, so viel Kreativität da.

00:33:52: Und so viel Wunsch nach Veränderung.

00:33:55: Und irgendwann hören die Visionen auf, weil sie immer wieder anecken und die Erfahrung machen, meine Stimme wird eigentlich gar nicht gehört.

00:34:02: Ich bin nicht relevant.

00:34:05: Das, was da entschieden wird, hat mit mir nichts zu tun.

00:34:07: Ich krieg's auch

00:34:07: gar nicht mit.

00:34:09: weil sie eben nicht angesprochen werden.

00:34:13: Ja, ich frage mich immer.

00:34:15: Also es erzeugt ja auch Frust.

00:34:17: Es ist ja nicht nur so sagen, dass ein Potenzial irgendwie ausnutzt oder nutzt, sondern auch, dass Frust erzeugt wird, der wiederum politisch daneben gewisse Richtung führen kann, wer etwas begünstigen kann.

00:34:26: Und ich finde tatsächlich immer sehr spannend, wenn du einen Punkt rauspickst, ob es zum Beispiel junge Menschen, Das kann zu einer Regenprisif alle viele andere Bereiche übertragen.

00:34:35: Also als er vorhin jetzt bezahlkarte angesprochen, da dritt so eine andere Gruppierung und trotzdem sind die Probleme eigentlich relativ ähnlich.

00:34:42: Weil letztendlich geht es ja, wenn man über Politik sprechen ist, das glaube ich, das ist der Hauptpunkt für mich irgendwie, dass Politik immer ausschließlich gleichgesetzt wird mit politischen formalen Strukturen.

00:34:53: Also das heißt, du hast dann eben diese Wahlen, du hast dann irgendwie Repräsentantinnen und Gremien und die Verwaltung und das ist Politik, aber wir sind nicht Politik.

00:35:01: Und wir sind Politik.

00:35:02: Wir machen Politik geradeher.

00:35:03: Das ist Politik nichts anderes.

00:35:04: Das heißt, wir geben Themen, Menschen, Stimmen, Raum.

00:35:10: Und wir können es auch tun.

00:35:10: Das heißt, keiner von uns hat das Erlaubnis von der Stadt bekommen oder von jemand anderem, das zu tun, wir können das tun.

00:35:17: Und da gibt es auch wieder Möglichkeiten, in die Richtung zu gehen.

00:35:20: Das ist für mich so die Frage, fernab von der Stadt und Stadtverwaltung in Richtung Zivilgesellschaft, können wir nicht auch Zivilgesellschaft noch mehr tun in die Richtung?

00:35:29: Das heißt also, Weil ich immer, für mich ist so die Idee dahinter, wieso ich es immer nachfrage, weil man auch aufgrund dieser Rolle, die man so gewohnt ist, sehr schnell da reinfällt in die Stadtmüster.

00:35:41: Und das Amtmüster.

00:35:43: Und ich immer die Frage sage, würde ich Frage stellen, ja, oder sage, ja, ich verstehe.

00:35:46: Und zeig gleich, was könntest du und was würdest du, wofür bist du bereit, du eigentlich zu investieren?

00:35:52: Weil du kannst ja genauso als Teil der Stadtgesellschaft und Zivilgesellschaft auch einen Beitrag leisten, oder nicht?

00:35:57: Ja, voll.

00:35:59: Wir alle gestalten ja das gemeinsame Leben mit.

00:36:03: Ich glaube nur, und das ist eben dieser Punkt, den ich mit den Privilegien vorhin angesprochen habe, ich glaube, dass Menschen, die die Kapazitäten haben, sich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen, dazu gehören wir zwei natürlich auch, die Verantwortung haben, diese Dinge jetzt auch mitzudenken.

00:36:27: für andere Menschen, die das halt jetzt noch nicht können und eine gewisse Art von Vorarbeit leisten müssen, um Räume zu schaffen, in denen andere sich entfalten können oder Teilhabe und Verantwortung übernehmen können, weil sie sich nicht mehr zu Basics auseinandersetzen müssen, was stelle ich am Ende vom Monat meinen Kids auf den Tisch, wenn ich kein Geld mehr

00:36:53: habe?

00:36:54: Hast du ich den für solche Räume noch mal?

00:36:56: Weil es sehr etwas mich beschäftigt, weil vorhin man ist in diesem, dass man eigentlich ja viele Gruppierungen hat, die eigentlich gar nicht gefragt werden.

00:37:02: Und ich erlebe sehr häufig so, dass jetzt von seitens der Stadt Schatterwaldung oder Menschen auch Zivilgesellschaft, die dann Angebote entwickeln, da manchmal so eine Enttäuschung da ist und der Klassiker von dabei so Termin ist, dann, dass man sagt, man hat es nicht geschafft, die Vielfalt der Gesellschaft dahin zu bekommen.

00:37:18: wo ich dann mal sage, okay, was ist es?

00:37:19: Und dann ist für mich aber der Punkt immer die Frage nach der Ursache, wieso ist das so?

00:37:23: Und das kommt meist zu kurz.

00:37:26: Das heißt, du hast relativ schnell für jetzt so eine Lösungsmuster rein, aber die wollen ja gar nicht.

00:37:31: Oder hast du irgendwie einfach so, du nimmst gewisse Dinge an, ohne überhaupt ins Gespräch gegangen zu sein oder überhaupt mit den Leuten rauszufinden oder dir viel Zeit Kraft zu investieren, herauszufinden, wieso es so ist?

00:37:43: Deswegen ist so die Frage, was glaubst du, was sind die Ursachen, dass manchmal Angebote, die eigentlich attraktiv sind, die auch da sind.

00:37:49: Weil manches, mit dem was wird gesagt haben, gibt es ja schon, oder die Stadt versucht es anzubieten, Zwiegesellschaft versucht es anzubieten.

00:37:55: Uns funktioniert nicht.

00:37:56: Das heißt, was wird zu sagen, hast du da Ideen, was man tun könnte?

00:37:59: Und welche vielleicht da wirksamer zu sein oder erfolgreicher zu sein?

00:38:03: Das ist ein Punkt, der mich mega beschäftigt.

00:38:07: Ich würde seit einem Beispiel vielleicht noch kurz ... Ausführen, es gab vor zwei Wochen, glaub ich, war diese Demo nach der Stadtbild-Aussage auf dem Platz der alten Synagoge.

00:38:20: Und der Aufruf war so, wir zeigen Freiburg mal von der bunten Seite, also die Vielfalt der Stadt.

00:38:26: Und ich kam auf den Platz.

00:38:30: Du grinst schon.

00:38:31: Kannst dir vorstellen, wie die Gruppe so aussah, die sich da getroffen hat.

00:38:35: Das waren natürlich richtig wenige Leute.

00:38:38: Und schon wieder ... Fast nur Bubble.

00:38:41: Und das zeigt so, ey, da ist ein Thema, das ist irgendwie voll wichtig.

00:38:45: Und das betrifft total viele Menschen.

00:38:48: Und ganz viele, die es genau betrifft, tauchen dann nicht auf.

00:38:51: Warum?

00:38:52: Weil sie sich nicht angesprochen fühlen.

00:38:54: Und ich hab keine Lösung.

00:38:55: Ich weiß nicht, wie man's angehen kann.

00:38:57: Aber ich glaube, ein Schlüssel ist ... ist dieses Weg von diesem Saviourism-Denken hin zu mehr Frage, was brauchst du eigentlich?

00:39:07: Wann würdest du dich beteiligen?

00:39:10: Wie müsste das aussehen?

00:39:12: Wenn ich meine Schüler infrage, ob sie auf ein Demo gehen, sagen die, nee, was ist das?

00:39:16: Demo?

00:39:17: Hey, nee.

00:39:18: Dann steh ich da, hör mir irgendwelche Redebeiträge an, die mich nicht interessieren, dich nicht verstehen.

00:39:23: Und dann ist die Anlage irgendwie noch zu leise.

00:39:26: Und neben mir steht eine Person, die glotzt mich die ganze Zeit an.

00:39:30: Das holt ihr nicht ab.

00:39:32: Das ist nix, was sie interessiert, was ihr Format ist.

00:39:38: Und ich weiß nicht, wie wir tatsächlich nachfragen können, was die Menschen so brauchen.

00:39:47: Mit jüngeren Menschen fällt es mir leichter, die Schüler oder Unterrichter zu nutzen, keinen nachzufragen.

00:39:52: Aber ich hab auch zu ganz vielen marginalisierten Gruppen keinen Kontakt, wo ich fragen kann, was brauchst du, um XY zu machen oder um mehr Teilhabe zu leben?

00:40:06: Ich selber ... keine Ahnung, weiß ich nicht, was sie brauchen.

00:40:10: Aber ... diese Haltung müsste halt ... von allen Menschen mitgedacht werden, die in Berührung kommen mit den Menschen und das dann weiter geben.

00:40:22: Und ich glaube, dann entstehen Dinge, die kann ich mir gar nicht vorstellen, weil ich die Lebensrealitäten überhaupt nicht auf dem Schirm

00:40:27: habe.

00:40:29: Ich glaube tatsächlich, dass es vor allem die Schwierigkeit darin liegt, dass du, glaube ich, nie eine die eine Lösung finden, sondern dass sie immer sehr unterschiedliche Ansätze sind, die zeitgleich sein müssen.

00:40:42: Das heißt, zum einen, wenn du sagst, liegt daran, dass ich einfach keine Kraft habe, weil einfach mein Alltag mich so vereinnahmt, dass ich einfach dann keine zusätzlichen Ressourcen habe, irgendwo mich einzubringen, dann kann ich da jetzt von außen schwer was tun aus.

00:40:57: Ich könnte, mir würde es gelingen für die Person irgendwie ... die da, wo Kraft liegen bleibt, das irgendwie zu nehmen.

00:41:03: Also wenn es zum Beispiel so wäre, ... ... so was wie ... ... Behördengänge, ... ... die sehr viel Kraft und Zeit rauben, ... ... dass man die ... ... eben zum Beispiel entschlagt ... ... oder so proaktiv kommuniziert, ... ... bist du als Simon mal gesagt in der Folge, ... ... in Island, wo dann so Sachen proaktiv ... ... erzeugt, wenn das du eigentlich in dem Verleih ist, ... ... so Leute auf dich zugehen, ... ... für dich Sachen lösen ... ... und davon annehmen, ... ... wenn zum Beispiel ... ... das wäre etwas, was der Stadt zum Beispiel tun könnte.

00:41:25: Und genauso gibt es sicher auch dann ... ... so Beispiel, vielleicht für mich auch ... ... eine Zivilgesellschaft zu sagen, ... ... an gewissen Stellen irgendwo zu helfen, ... ... wo ich helfen könnte.

00:41:31: Ich glaube, dass das ein Punkt ist.

00:41:33: Ich glaube tatsächlich auch, dass man verschiedene Formate braucht.

00:41:36: Ich glaube, dass dieses zum Beispiel mit die Demo, die klassische Demo, ist manchmal auch etwas, was eben auch bestimmte Personen anspricht, bestimmte wiederum nicht, als sie da den Demo mal durchgeführt hat.

00:41:47: Der wird dann feststellen, dass es gar nicht so simpel ist.

00:41:49: Das hat v.a.

00:41:49: eine Barrierefreiheit angesprochen.

00:41:51: Das heißt, das mitzudenken, weil der Demo ist nicht so einfach.

00:41:54: Weil manche können da gar nicht hingehen.

00:41:56: Oder zu sagen, es gibt eine Ange, hat sich dann rumgesprochen, dass du Familienzonen einrichtest, dass du dann auch mit Kleinkindern wie hinstellen kannst, ohne dass in der Masse nach links und rechts ausschwenkt.

00:42:05: Das heißt, es gibt dann schon viele Dinge, die man mitdenken muss.

00:42:08: Wenn man sagen möchte, ich möchte da viele Menschen vereinen.

00:42:11: Es zeigt gleich, wenn jetzt Kinder mit dabei sind, z.B.

00:42:13: Familien mit dabei sind.

00:42:14: Kannst du keine eineinhalb Stunden Redebeiträge machen.

00:42:17: Also musst du wiederum gucken, was machst du eigentlich sonst noch für Angebote, wo vielleicht auch Menschen jetzt nicht nur frontal zuhören, sondern auch miteinander ins Gespräch kommen.

00:42:25: Das ist tatsächlich etwas, was wir in Serbien zum Beispiel mitfolge, wie die Demos organisieren, wie sie Protestaktionen organisieren.

00:42:31: Und das dorthin sehr, sehr häufig.

00:42:34: sehr viel, was so in Richtung Festivalcharakter geht.

00:42:37: Das heißt, dass verschiedene Stände die Leute aufbauen, wo Leute aktiv irgendwas hinschreiben können, mit Leuten ins Gespräch kommen können, auch über Essen trinken.

00:42:47: Das heißt, so ganz, ganz musikalische, ganz, ganz verschiedene kleine niederschwellige Angebote, wo Menschen miteinander irgendwie dann doch sich hinsetzen, sich Zeiten eben kennenlernen, austauschen.

00:42:59: Und das ist für mich so der Punkt, wo ich, was mich einfach so verfolgt die ganze Zeit, die Überlegung, Wie kann man diese Variation von Menschen begegnen sich einig, dann in Stadtteilen, im Alltag, in verschiedenen Alltags, Begegnungsorten oder Momenten, auch wenn man sich begegnet, einschaffen?

00:43:15: Also es geht genauso weiter, auch wie zum Beispiel zu diesen Kassen.

00:43:19: Ich weiß nicht mehr, das kommt.

00:43:20: Ich kursiere heute mit den sozialen Netzwerken, immer wenn man mal pops auf, diese Idee von, ich glaube, im Skandinavien irgendwo, diese Slow-Kassen, wo dann eben die Schlange speziell ist für Menschen, die eigentlich... langsam bedient werden wollen und dann in der Regengespräch führen.

00:43:34: Also meist auch ältere Menschen, die da eben eigentlich eher einsam sind und dann sagen die brauchen eigentlich diese Interaktion mit Leuten und ohne Druck hinten dran, dass es ganz schnell gehen muss oder vorne über die Kassen ding gezogen wird, sondern dass ich eben dann diesen sozialen Interaktion habe, den Austausch habe.

00:43:50: Und das ist so der Punkt, wo ich jetzt überlege, vielleicht müssen wir viel stärker darüber nachdenken, was gibt es denn für Ansätze, die man vielleicht übertragen könnte aus anderen Ländern, Plastien für Ansätze, die man selbst erlebt hat, Beobachtungen, die man einsetzen könnte.

00:44:02: Und wie kann man diese Ideen, diese Ansätze auch dann teilen, sodass sie für alle irgendwie bekannt sind, dass man es auch explotierfelder hätte, wo die Menschen dann irregulmäßig austausen und sagen, wir uns ist das gelungen, ich weiß es nicht, vielleicht braucht es eine Arbeitsgruppe, die dann vielfältig ist, ich hab keine Ahnung.

00:44:18: Ja, freilich.

00:44:19: Also was du sagst, wer ist ich?

00:44:21: Mich nimmt das voll mit.

00:44:22: Ich find's total schön und würde mir total wünschen, dass wir das irgendwie hinkriegen.

00:44:27: Ich hab dran also an ein Erlebnis gedacht, dass ich auch mit meinen Schülern hatte.

00:44:33: Ich mach mit meinen Ethik-Kursen immer gerne so ein Projekt, wo wir auch wirklich in die Stadt gehen und mit anderen Menschen ins Gespräch kommen, wenn's um Werte und Moral geht.

00:44:45: Und ... Ich hatte einmal einen Kurs, da waren wir dann auf dem Platz im Synagoge, so Quadratmeter abgeklebt und haben so einen Aktionsraum gestaltet, wo sie sich selber überlegt haben, wie kann ich denn eigentlich meine Vorstellungen von Werten und Moral mit anderen Menschen irgendwie teilen und jede Person hat das irgendwie vertrat mit, dass sie sich selbst gestaltet und ist ins Gespräch gegangen mit Passantinnen, die vorbeigekommen sind und gesagt haben, was machen die hier?

00:45:20: Irgendeine ganze Gruppe und jungen Menschen, die hier so Räume abgeklebt hat auf dem Boden und überall gibt es irgendwie was zu machen.

00:45:28: Und in der Reflexion hinterher, das war total schön, auch zum Angen gucken.

00:45:33: Und die haben dann auch mal gefragt, ob sie noch mal eine Stunde länger bleiben können, weil sie so interessante Gespräche geführt haben.

00:45:38: Und in der Auswertung später dann im Unterricht hat ein Schüler gesagt, er verbringt viel Zeit auf dem Platz der alten Synagoge, hat aber noch nie mit Menschen gesprochen in der Stadt.

00:45:56: die nicht aus seinem Umfeld sind.

00:46:00: Und er hatte ein Gespräch mit einer älteren Person.

00:46:07: Also nach dem Gespräch musste er voll weinen.

00:46:11: Mir kommt mir so fast selber, die Tränen, weil das echt, das hat mich so berührt.

00:46:15: Weil ihm bewusst geworden ist, wie wichtig das ist, dass wir einen Austausch miteinander haben und er an die Lebensrealität dieser Person nie gedacht hat.

00:46:23: Und sie dann sich auch irgendwann an einem Punkt gemeinsam in den Armen lagen und gesagt haben, lass uns das so irgendwie anders denken, dass du krass, wie schön, dass diese Begegnungsräume möglich sind, aber die müssen halt initiiert werden.

00:46:37: Und ich glaube aber, dass Menschen voneinander total profitieren und lernen können, wenn es das gibt.

00:46:44: Ich finde dieses Beispiel nicht nur deswegen so schön, weil es eine schöne Erzählung ist, eine schöne Erfahrung auch ist.

00:46:51: Ich finde es insofern nochmal wichtig, weil ich glaube, dass zum Beispiel Menschen immer die Idee haben von, du musst etwas haben, was jeden Tag dauerhaft irgendwie so und so funktioniert.

00:47:02: Und ich glaube, das musst du nicht.

00:47:04: Ich glaube, allein dieser Erfahrung, die die Person jetzt da zum Beispiel gemacht hat, ist lebensprägend.

00:47:08: Das heißt, ich glaube, das löst so was in der Person aus und das wirst du nicht mehr... Also wird nie wieder zurück eingefangen.

00:47:14: Das heißt, ich denke, dass etwas aktiviert wurde.

00:47:18: Auch eine Haltung vielleicht auch.

00:47:19: Vielleicht noch eine Sichtweise aufs Leben, auf Mitmenschen.

00:47:22: Und ich glaube, das braucht es.

00:47:23: Und deswegen glaube ich ja eben, dass es nicht darum geht, dauerhaft immer, jeden Tag permanent Dinge irgendwie zu haben, dass alle miteinander permanent reden, sondern immer wieder einfach solche Momente und Möglichkeiten geschaffen werden, wo genau das passiert, wo man eben so einen Cut hat, vielleicht in diesem Arbeitsalter, in diesem Stress, diesen To-do und das und das und das und das, und dann aber eben dann kurz sich Zeit nimmt, sich als Menschen zu begegnen und sich auch darauf einzulassen, zuzuhören.

00:47:51: den anderen wahrzunehmen und dann eben in zukünftig, wenn die Stadt läuft, durchs Leben läuft, immer zumindest eine Person mehr mit dem Kopf hat, um die mitzengt.

00:47:59: Genau.

00:48:01: Weil ich dann automatisch, also ich meine, du kennst ja auch meine Arbeit, ich mache auch so Antibias-Arbeit, also Arbeit an so Voreingenommenheiten.

00:48:08: Was

00:48:08: heißt Bias, genau?

00:48:09: Genau, also englischer Begriff bedeutet Vorurteile der Voreingenommenheit.

00:48:15: die uns halt häufig auch nicht bewusst sind, weil wir halt auf eine gewisse Weise sozialisiert sind und Dinge halt nicht wahrnehmen, weil sie nicht zu meiner Lebensrealität oder so gehören.

00:48:24: Und daran arbeite ich eben auch so gerade in Fortbildungen mit Menschen und diese, muss ich gerade überlegen, in welche Richtung ich gerade noch sprechen wollte, diese Biases oder die Auseinandersetzung mit diesen Voreingenommenheiten ist Deswegen wichtig, weil ich durch solche Begegnungs- oder durch so Aha-Momente nenne ich es jetzt mal, die Möglichkeit hab, eine Perspektive wahrzunehmen und zu sehen, die ich davor eben nicht auf dem Schirm hatte, wie du es jetzt auch gerade gesagt hast.

00:48:53: Und dann eben das nicht nur für einen Moment weiterzudenken, sondern immer wieder an Stellenstoße oder in Situationen bin, wo ich denke, ich hab hier ... Ich denke jetzt gerade wieder an Kinderwägen oder so, die an bestimmten Stellen auf den G-Steig nicht vorbeikommen, weil irgendwo ein E-Roller geballt ist oder sonst irgendwas.

00:49:16: Wenn jetzt eine Person, die mit einem E-Roller viel unterwegs ist, mal mit einer Person mit Kinderwagen irgendwie spricht und die sagt, das ist so scheiße, ich bleib hier immer stecken und muss dann irgendwie mit dem Kinderwagen drum herum oder den E-Roller aus dem Weg machen oder so.

00:49:30: Ich glaube nicht, dass diese Person den E-Roller wieder irgendwann die Mitte von einem G-Steig stellen würde.

00:49:36: weil sie eine Perspektive gesehen hat oder gehört hat und eine Person, eine echten Menschenbegegnet ist, die auf bestimmte Hürden stößt und das halt überträgt, weil man eben den Menschen sieht und miteinander anders gestalten möchte.

00:49:54: Ich überlege gerade, wie es wäre, wenn es einfach Teil des Stadtkonzepts wäre und da hätte es diese Quadrate in allen Stadtteilen.

00:50:03: Immer wieder.

00:50:04: Und alle Wüsten, wofür die Quadrate sind.

00:50:06: Und immer, wenn ein Mensch da drin stehen würde, wird sich das hier zustellen und dann mit einer anderen Person ins Gespräch kommen.

00:50:13: Das wäre voll schön.

00:50:15: Also ich habe vorhin gesagt, Freiburg ist für mich so eine offene Stadt.

00:50:18: Eigentlich ist es gar nicht so oft.

00:50:22: In anderen Städten komme ich mit, also ich bin beruflich auch unterwegs, in anderen Städten komme ich viel, viel einfacher mit Menschen ins Gespräch, die ich nicht kenne.

00:50:30: Das passiert dir in Freiburg nicht so sehr.

00:50:32: Also bist dann irgendwie für dich bei dieser Woche alleine im Theater.

00:50:37: Ich hatte kein Gespräch mit anderen Menschen, wenn du nicht aktiv auf andere Menschen zugehst.

00:50:44: Und das ist, glaube ich, was total essentiell ist, wo wir auch wieder bei der Haltung sind, vielleicht doch noch ein Ticken offener.

00:50:53: Vielleicht doch auch noch mal ein bisschen über einen eigenen Tellerrand und ein Herzlicher vielleicht.

00:50:59: Genau.

00:51:00: Und halt Leute wirklich mit an den Tisch holen.

00:51:03: Das muss ja nicht mega verbindlich sein, aber ich glaube, dass diese, um auf die Quadratmeter zurückzukommen, dass die Quadratmeter nur dann funktionieren, wenn ich tatsächlich bereit bin, ins Gespräch zu gehen.

00:51:12: Und das wäre voll schön, so Aktionsflächen zu

00:51:17: haben.

00:51:17: Genau, Aktionsflächen und dann halt, ich glaube auch da braucht's einfach Training.

00:51:22: Anleiten, anlernen, das kann ja dann sein, dass man zum Beispiel sagt, Unternehmen machen Ausflug am Tag und gehen in Saktionsräume rein.

00:51:31: Stellt euch vor, als Unternehmen x, y, geringst du jetzt, gehen wir für eine Stunde, roll jetzt raus, gehen in die Aktionsquadrate rein und dann gehen wir in den Austausch, um einfach als Unternehmen nochmal auch in der Gesellschaft in die Stadt zu finden.

00:51:43: mit einem Menschen ins Gespräch zu kommen, auch wieder umwohlen, sich noch zu eichen an gewissen Stellen.

00:51:48: Also es wäre etwas, was ja wiederum dann jeder irgendwie so nutzen könnte, weiß ich.

00:51:51: Ich habe jetzt für mich im Kopf irgendwie tausend, also was ja verschiedenste Menschen in Organisationen und Vereinen und so, weil die in der Stadt einfach ja drin sind und die sagen könnten, wir gehen da in den Raum da rein und quatschen dann mit Menschen.

00:52:02: Also deswegen, ich finde die Idee schon mal sehr cool.

00:52:05: Ich habe tatsächlich für mich nochmal überlegt, eine Vision, will ich mit dir gerne besprechen, ist die Geschichte, mit dem abends joggen gehen.

00:52:12: Was könnten da Unterstützung sein und Lösungen sein?

00:52:15: Jetzt hat die Sina auch in der Folge gesagt, diese Beleuchtungskonzepte aus Dänemark, glaube ich, in unserer Stadt irgendwie erzählt, dass es sowas gibt, wie dann eben Raum gestaltet wird, dass eben kaum bis wenig dunkle Ecken irgendwie vorhanden sind, weil mit Licht eben konzipiert und gearbeitet wird.

00:52:30: Aber gäbe es denn darüber hinaus vielleicht, wie ich für dich, Ideen, wie man sowas umsetzen könnte, was das Sicherheitsgefühl angeht, als auch vielleicht eine konkrete Umsetzung, dass du abends joggen gehen könntest an der Dreiser?

00:52:42: Gute Frage.

00:52:43: Also, Beleuchtung, da hast du ja auch schon mal gesagt, das auf jeden Fall.

00:52:49: Aber auch, dass irgendwie mehr Leben dahin kommt.

00:52:53: Also, wenn ich im Stühlingerabend unterwegs bin, I don't care, ich fühle mich hier total sicher.

00:52:58: Weil, es sind so viele Leute unterwegs.

00:53:01: Ich treff immer wieder Menschen.

00:53:03: Das passiert mir in der Dreisam nicht.

00:53:05: Also, dann triffst du einzelne Leute, und dann ... Und wenn es da, auch wieder, sind wir wieder bei Begegnungsräumen.

00:53:14: Wenn es Räume gäbe, wo sich Menschen treffen, im Sommer noch mal was ganz anderes, dann ist die Dreise noch voll, dann kann ich da auch abends schon gehen.

00:53:23: Aber wenn es halt kälter ist, halt vielleicht nicht.

00:53:25: Und das ist irgendeine Form von, keine Ahnung, ich denke gerade an so kleine Cubes oder so.

00:53:34: die vielleicht beheizt sind, wo man mit einer Bank irgendwie auch noch im Moment sitzen kann.

00:53:39: Ich glaube, es gäbe viele Leute, die diesen gemütlichen Arm mit Dreißer umrauschen, vielleicht in einem Getränk oder einer Pizza oder so dort ausklingen würden.

00:53:47: Und dann wären aber auch mehr Leute dort.

00:53:53: Dann, glaube ich, wären eine andere Form von Sicherheit oder Sicherheitsgefühl auf jeden Fall da.

00:53:59: Vielleicht haben wir einen gleichen Instafit, ich weiß es nicht.

00:54:01: Aber ich hab ... Ich habe sich vor ein paar Tagen so einen Beitrag gesehen, wo ich weiß, in welches Landesfeuchel statt, aber das unter Brücken oder in der Nähe vom Brücken haben die so Bänke aufgebaut, die auch rot leuchteten und auch beheizt waren mit der Energie, die über die Straße eben also erzeugt wird.

00:54:22: Wenn die Autos drüberfahren, wurde es irgendwie umgeleitet nach unten und dann hast du dann diese Energie der oben durch diese Reibungen entsteht, kannst du unten an dementsprechend so Sitzgelegenheiten erwärmen und auch beleuchten.

00:54:32: Und das fand ich auch eine ziemlich coole Idee, wenn ich ehrlich bin.

00:54:35: Geht eigentlich genau das, was du gesagt hast, gibt's eigentlich schon

00:54:38: eine Lösung.

00:54:38: Den hab ich nicht gehabt.

00:54:41: Aber mega.

00:54:42: Ja, also so was wäre doch grandios.

00:54:45: Und halt auch, wie cool, wenn die ein bisschen breiter sind, können halt mehrere Leute auch zusammen.

00:54:51: Und wenn die dann noch irgendwie kommunativ stehen oder so.

00:54:53: Ja.

00:54:54: Ich hab noch vorhin überlegt, worauf es in die Lösung sein könnte, dass man vielleicht auch noch mal dieses ... austauschen, vernetzen sich, kennen, dass du vielleicht auch so Laufgruppen hast und sagst, dann läufst du da nicht allein, sondern findest in mir die einfache Möglichkeit, eben zu zwei zu dritt mit Menschen, vielleicht aus der, die jetzt ganz weit weg von dir wohnen, irgendwie sich da bei Punkt X zu treffen, gemeinsam zu laufen oder sowas.

00:55:16: Genau.

00:55:17: Dafür bräuchte ich natürlich auch eine Form von Kommunikationsmöglichkeiten, wo ich gucken kann, ey, um die und die Uhrzeit ist vielleicht so ein Start, da schließe ich mich an, ja voll.

00:55:25: Ich werde mich total vorstellen.

00:55:28: Deshalb haben wir ein bisschen bei der Plattform, wo die Naomi, hatte mal damals in der Plattform gesprochen.

00:55:32: Und ich glaub, das wär dieses Begegnungsraum, Plattform, Kommunal, Dezentral.

00:55:37: Ich glaub, das wär auf jeden Fall da nochmal ein Lösungsansatz.

00:55:40: Ja, wo du eben nicht nur sowas organisieren kannst, sondern weiter gedacht auch so.

00:55:46: Ich glaub, das hat auch schon mal jemand angesprochen, so Geräte, Tauschbörsen oder ... Wer braucht was?

00:55:52: Also, dass man mehr Dinge teilt.

00:55:54: Weil im Kleinen funktioniert das ... Ich liebe diese Hausgemeinschaft hier.

00:55:58: Ich wohne hier richtig, richtig gerne.

00:56:00: Gestern Abend klopft es bei mir an der Tür irgendwie, Lisa, hast du noch Mehl?

00:56:05: Und es wird einfach alles getauscht und geteilt, wenn ich hier Werkzeug brauche.

00:56:09: Also ich besitze wenig.

00:56:11: Weiß ich, aber im Dachgeschoss gibt es eine Person mit ganz viel richtig guten Werkzeug.

00:56:16: Kann ich einfach klopfen.

00:56:17: Und wie cool wäre das, wenn das noch weiter gedacht wäre und ich einfach zu einer Art Plattform hätte, wo ich gucken kann oder reintippen, das brauche ich.

00:56:25: Und wir teilen Dinge miteinander.

00:56:29: Das war die Idee von Dak.

00:56:31: Das fand ich auch spannend.

00:56:32: Vor allem weil es dann auch um physische Äupe ging, weil er gemeint hat, so eine gemeinsame Garage, wo du Sachen irgendwie abstellen kannst.

00:56:38: Und das kannst du wirklich in andere Bereiche genauso denken.

00:56:41: Ja.

00:56:43: Vielleicht noch eine Visionumsetzung für dein Stadtteil.

00:56:46: Das haben wir jetzt noch nicht aufgegriffen.

00:56:47: Also sagen wir das, was werfen Stülinger etwas, was zwanzig, vierunddreis, jedenfalls anders wäre und wie man da hinkommen könnte.

00:56:58: Das Stülinger ist sehr, sehr befahren.

00:57:01: Autos, Parkplatzsituation ist immer eine Vollkalastrophe.

00:57:06: Und die ganze Debatte um den Kirchplatz, die beschäftigt mich

00:57:11: arg.

00:57:15: Ich glaube, Ich würde mir einfach wünschen, dass auf den Kirchplatz weniger abwertend geguckt oder drüber gesprochen wird, weil es ein toller Raum ist, wo sich, also wo aktiv Begegnung stattfindet und wo so viel Potenzial drin liegt über den Markt auch.

00:57:36: Also erst mal, wie werden bestimmte Plätze oder bestimmte Räume hier im Stühlinge gesehen bewertet.

00:57:44: Weniger Verkehr, mehr Spielgelegenheiten für junge Menschen, mehr nicht nur Spielgelegenheiten, sondern auch Räume, wo vielleicht auch Jugendliche zusammenkommen können oder auch einfach mal kornern können oder so.

00:58:02: Was heißt das?

00:58:03: Zusammen sitzen, abhängen an der Ecke, im Prinzip Zeit miteinander verbringen, ohne irgendwas Bestimmtes zu tun.

00:58:13: Ich denke auch immer an so Aktivboxen, dass man Sportkrete oder irgendwas hat, keine Ahnung, Tischtennis, Möglichkeiten, Bälle und so, die ich mir einfach irgendwie rausholen kann.

00:58:25: Es gibt es ja auch in einzelnen Stellen in Freiburg.

00:58:28: dass das noch viel mehr verteilt.

00:58:30: Kannst du

00:58:30: für die Leute, die es nicht kennen, überschreiben, was heißt Aktivbox?

00:58:33: Also, so eine abschließbare, nicht abschließbare, so eine offene Box, in der Sportgeräte zum Beispiel drin sind.

00:58:39: Und ich kann da hin und kann mir rausnehmen, wenn ich jetzt in den Gelust hab, zum Beispiel auf dem Kirchplatz eine Runde zu kicken.

00:58:45: Dann geh ich an die Box, holen mir den Fußball raus und kann einfach spielen.

00:58:48: Die gehen danach wieder rein und dann ist gut.

00:58:51: So, genau.

00:58:52: Weil es gibt halt auch viele Menschen, die gerne was machen würden, aber das halt nicht haben.

00:58:57: Oder die finanziellen Mittel nicht.

00:58:58: Und ich würde noch nicht mal bei diesen Aktivpunkten irgendwie bleiben.

00:59:01: Ich würde die viel größer denken.

00:59:03: Zum

00:59:03: Beispiel?

00:59:04: Ich hab so viele Freundinnen, die mega gern Mountainbike

00:59:07: fahren.

00:59:08: Das ist so ein teures Hobby, oder ich mit dem Rennrad fahren, das gibt mir so viel.

00:59:13: Es gibt voll viele Leute, die sich keinen Rennrad oder keinen Mountainbike leisten können oder die Ausrüstung dafür.

00:59:18: Wenn ich einfach an so eine Mitmachbox oder so eine Aktivbox gehen könnte und sagen, hier irgendwie eine Karte und dann noch niedriger Zug, eigentlich braucht gar keine Karte.

00:59:28: Sondern ich kann mir das einfach mitnehmen und ich gehe jetzt mal eine Runde mal balken und bring's danach wieder zurück.

00:59:33: Das wär mega.

00:59:34: Genau.

00:59:36: Siehst du, da haben wir noch eine neue schöne Vision ausgepackt.

00:59:38: Ja, das sind schön.

00:59:41: Vor allem, weil eine Oberbürgerastekandidatin, hat tatsächlich in den Kommentaren bei David Baumer bei der Folge geschrieben, da hat er die Idee formuliert, dass die Stadt für die Sportanlagen zuständig wäre, wie in ... Boah, jetzt habe ich das Land oder vergessen so viele Ländern.

01:00:00: Ich weiß nicht mehr, ob es jetzt Norwegen, denen man keine Ahnung war.

01:00:04: Und sie da meinte, wenn das so ist, wie ist es denn auch dann mit diesen teuren Sportarten dann?

01:00:08: Also, weil da höhere Kosten stehen, also als die Eishalle zum Beispiel genannt und so weiter.

01:00:13: Und das finde ich wiederum auch da.

01:00:14: Also wird es wiederum da betreffen.

01:00:16: Das heißt, die Frage wäre auch wieder, wie legt man dann diese, wie legt man das aus?

01:00:20: Das heißt, welche Sportarten sind eigentlich tatsächlich jetzt erstmal primär Leute zugänglich?

01:00:25: Also, das heißt, wenn man sagt, machst du jetzt einen Fußballplatz oder sowas, dann können relativ viele mit relativ geringer Hördertaschen mit irgendwie partizipieren und spielen.

01:00:33: oder auch diese, was ich weiß, sonstigen Sportgeräte, wo man jeder was mitmachen kann.

01:00:38: Und zwar gleich gibt es Sportarten, die einfach aufgrund dessen, weil sie so teuer sind, also aus welchen Gründen auch immer einfach hohe Haltungskosten da sind.

01:00:46: sind es eigentlich, ist ein Zugang für viele Menschen gar nicht da, die eigentlich Lust auf diese Sportart hätten.

01:00:50: Deswegen für diesen Aspekt, das ist eigentlich gut, den Hinweis auch gut, von einer Kommentarung, der auch für die jetzt noch mal zu sagen, dass man auch überlegt, auch was Sportarten angeht, dass da auch über die Vergerechtigkeit auch Hürden mit drinstrecken aufgrund der Finanzen, die einfach dahinter stehen, weil einfach Leute, die es nicht leisten können, den Sportart, überhaupt so, für sich zu erfahrbar zu machen, zu testen, zu gucken, ob es für sie was ist, weil es Geld nicht haben dafür.

01:01:13: Ich würde aber noch ein bisschen weitergehen, weil es ja nicht nur eben um Geld zum Teil geht.

01:01:20: Bestimmte Sportarten, die du machen kannst, sind ja auch mit zum Habitus verbunden.

01:01:24: Also mit dem, so'n, ähm, ja, Dingen, die, die so dazugehören, die ich mitdenken muss, die, ähm, ähm, mir einen Zugang erschweren können.

01:01:35: Ich denke, jetzt grad so ein Tennis oder Golf oder so.

01:01:38: Ähm, ähm, und ... Das ist halt auch was, was irgendwie parallel angegangen werden müsste, dass ich mich frage und ich habe es vorhin ins Theater gebracht, also weg vom Sport, Hinrichtungen, auch kulturelle Angebote.

01:01:55: Wie kann ich diese Räume von dem Habitus, diesem Bildungsbürgertumsstempel irgendwie, der da drauf ist, befreien und vielleicht auch öffnen für Leute, die es einfach mal ausprobieren wollen.

01:02:11: Und um festzustellen, ist das was für mich oder nicht?

01:02:14: Weil sonst hast du da halt auch wieder so eine Hierarchisierung drin von, das eine ist Sport für die Oberschicht oder so und das andere halt nicht.

01:02:24: Ja, und auch für die Frage, was ist Kultur?

01:02:26: Ja, voll.

01:02:27: Das heißt, wer bestimmt, was Kultur ist?

01:02:30: Was steht am Theater auf dem Programm?

01:02:32: Richtig.

01:02:33: Ich war vor zwei Jahren, glaub ich, mit einer Klasse im Theater.

01:02:39: Und hat mir damals vorgenommen, ich kann das nie wieder machen.

01:02:44: Weil wir so angeglotzt worden sind.

01:02:45: Und das war eine ganz schlimme Erfahrung für meine Schülerinnen.

01:02:49: Obwohl wir uns gemeinsam auch darauf vorbereitet hatten.

01:02:53: Aber das war so krass und so eine Abwertungserfahrung.

01:03:00: Ich hab gesagt, wenn sich da ... Da müsste sich Gesellschaft noch sehr verändern, um diese Form von Kultur schüterendengezugängig zu machen.

01:03:10: Und das Stück war auch nicht zugänglich, obwohl ich vorher sogar noch gefragt hatte und so.

01:03:15: Das

01:03:15: ist

01:03:16: auch super schade.

01:03:17: Und wir könnten auch andere Dinge machen, die dann aber nicht den Kulturstempel aufgedrückt bekommen, weil das nicht als kulturell wertvoll irgendwie angesehen wird.

01:03:31: Mir ist tatsächlich noch einiges eingefallen.

01:03:32: Also erst mal schön, dass eine Katze durchs Bild läuft, weil das haben wir bisher nicht.

01:03:35: Ich habe mir schon gedacht, nicht dass dann am Schluss eine Enttäuschung da ist, weil ich gesagt habe, du bist ein Katzenmensch und da läuft nicht mal eine Katze durchs Bild.

01:03:42: Jetzt haben wir es zum Glück so, ne?

01:03:43: Jetzt kuschelt es ja mit den Mikros hier mit der Anlage.

01:03:46: Hoffentlich restlich.

01:03:47: Ja, ich hoffe genau, dass es nicht runterfällt, genau.

01:03:49: Genau, du musst ein bisschen aufpassen.

01:03:53: Bei dem Thema Sicherheitsgefühl, das du vorhin gesagt hast, haben wir die Frage gestellt in der aktuellen Debatte.

01:03:57: Ich habe vorhin oder gestern, glaube ich, bei der Tagesschau habe ich so einen Beitrag gesehen bei Twitch, wo dann so ein Experte befragt wurde, wie es denn ist, ob man jetzt wie sicher ist auf den Weihnachtsmärkten.

01:04:10: Und dann hat er im Endeffekt zurückgefragt, ja ... Weshalb ihm die Frage den stellt.

01:04:15: Und dann eben hat er so aufgedröselt und gesagt, dass eigentlich jetzt faktisch betrachtet Orte und Bereiche gibt, wo es weit aus unsicherer ist, einfach von den Zahlen her.

01:04:27: Und wieso man darüber nicht spricht.

01:04:29: Und natürlich durch die Fragestellung und durch die, jetzt muss ich auch fassen, dass hier runterfällt hier, durch die Fragestellung.

01:04:36: Komm, ich streiche dich.

01:04:38: Durch die Fragestellung, die ich aufwärfe, erzeuge ich ja wiederum auch dem, dem entsprechen auch schon Frame.

01:04:42: Das heißt, ich sage, sind Weihnachtsmärke sicher, dann erzeuge ich ja schon Unsicherheit beim Leuten.

01:04:48: Und genauso, es war vielleicht meine Überlegung auch mit diesem, als ich einen Freiburg gesehen habe, dass jetzt jedenfalls diese, diese Geräte hier hingestellt wurden für eine Viertelmillion, haben wir auch die Frage gestellt, wow, wieso haben diese ... das gemacht.

01:05:01: Also es war sicher für mich eher so.

01:05:02: der Punkt, oh, ist was passiert, also muss ich da jetzt daran denken.

01:05:07: Und dann hat sich im Anschluss, gab es dann noch ein Interview mit einem Polizei, guck mal, ich weiß nicht mehr, welche Funktionen hat der bei der Polizei, der meinte, dass die Zahlen es nicht hergeben.

01:05:15: Das heißt, dass eigentlich jetzt auch von Zahlen jetzt keine Gefahr her droht, sondern eher tatsächlich die Gewaltdelikte, Bagatelldelikte, werden und im Endeffekt geht es um Raub, Kleinraub, das heißt also nichts, wo man sagen würde, Mest, äh, muss ich echt auffassen, ja genau.

01:05:35: Wenn die das nicht sehen, die Katze räumt glatt, gerade

01:05:38: fast nicht.

01:05:38: Ja, ja, ja.

01:05:39: Hey, du willst echt wissen, ne?

01:05:40: Du willst echt wissen.

01:05:42: Ähm, genau.

01:05:45: Jetzt bin ich echt ein bisschen raus aus dem Konzept, aber ich kaufe dir, du verstehst, worauf ich hinaus

01:05:48: möchte.

01:05:49: Ja, voll.

01:05:50: Ja, das ist eine Frage der Sichtbarkeit und der Relevanz und der medialen Sichtbarkeit auch.

01:05:57: Welche, also was wird, ähm ... oder was werden für Unsicherheiten in der Bevölkerung irgendwie geschürt, durch den Fokus, den auch Medien irgendwie legen.

01:06:08: Und wo gucken wir hin?

01:06:10: Also im Kontext von Diskriminierung hast du immer so dieses, wenn wir über Diskriminierung sprechen, musst du über strukturelle Diskriminierung sprechen.

01:06:20: Und dazu gehört halt auch eine kulturelle Ebene.

01:06:22: Und die wird, also meint genau das, was wir so als Normalität konstruieren, was uns über Medien, über ... Kinderbücher über Filme, über das, was wir im Supermarkt kaufen können und so weiter, suggeriert wird.

01:06:36: Und genau jetzt mache ich den Übertrag von dem Thema zu dem, was du angesprochen hast.

01:06:41: Das ist die Frage, wenn wir halt in ... Unsicherheitsgefühl über Weihnachtsmärkte und Barikaden für die Weihnachtsmärkte sprechen, schafft es, also es macht mir halt Angst.

01:06:55: Und ich kann verstehen, dass Leute Angst haben.

01:06:59: wenn es einzelne Fälle gibt.

01:07:01: Aber die Frage ist, wie gehen wir damit um?

01:07:03: Welche Relevanz gebe ich dem Thema?

01:07:06: Und mache ich nicht vielleicht tatsächlich die Zahlen transparent, um Ängste abzubauen.

01:07:11: Weil das habe ich nicht gelesen im Kontext mit dem Aufbau dieser Barriker.

01:07:15: Ja, da war es tatsächlich, ich weiß nicht, ob es eine Barrischen-Zeitung war.

01:07:17: Es war tatsächlich im Beitrag von der Polizei diese Zahlen genannt und gemeint hat.

01:07:21: Also dafür gibt es eigentlich keinen Anlass aufgrund der Zahlen, dass man sagt, man müsste jetzt eine Maßnahme ergreifen.

01:07:27: Und zeigt euch der Punkt, wenn was passieren sollte, wird dann ihr sagen, du hast dagegen.

01:07:31: Das heißt, im Endeffekt schaffst du einfach schon eine Tatsache, die wiederum auch dann Handlungsspielraum oder auch dann die Diskurs darüber eigentlich erschwert, finde ich jetzt.

01:07:41: Weil bist du gegen Sicherheit?

01:07:45: Es gibt mal so ganz viele relativ schnell so populistische Fragen, die du stellen könntest, die wiederum etwas in Stimmung erzeugen, die eigentlich eben nicht der Sache dienen.

01:07:55: Und für mich so der Punkt, wo ich sagen würde, ja, wenn Sicherheit uns wichtig ist, dann werft mich die Frage, okay, was ist denn unsicher?

01:08:02: und lass uns da beginnen.

01:08:03: und dann wird zum Beispiel der Punkt mit unsicher ist zum Beispiel, abends joggen zu gehen.

01:08:08: Und dann wäre es vielleicht nicht schlecht eine Viertelmillion zu investieren, dass du abends joggen gehen kannst als Beispiel.

01:08:12: Und dann wird es vielleicht feststellen, dass da faktisch die Zahlen nochmal andere sind als beim Weihnachtsmarkt als Beispiel.

01:08:17: Ja, voll.

01:08:21: Ich habe noch ein, zwei offene Fragen.

01:08:24: Die eine wäre, gibt es Dinge, die du im Alltag kennst, beschreibst, beobachtest, auch selber tust vielleicht, die man als demokratischer Leistung verstehen könnte, die aber Menschen erst mal nicht mit demokratischer Leistung in Verbindung bringen.

01:08:41: Sicherlich.

01:08:42: Auf jeden Fall jede Form von ... schon nachbarschaftlicher Unterstützung.

01:08:49: Also, wenn ich, oder nicht mal nur nachbarschaftlich gedacht, wenn ich Menschen unterstütze, wenn ich Menschen zuhöre, wenn ich Bedürfnisse ernst nehme von anderen.

01:08:59: Und bereit bin, meine eigenen, ich nenne es mal Privilegien oder meine eigene Freiheit in irgendeiner Form ein bisschen einzuschrecken für jemand

01:09:10: andern.

01:09:11: Dann ist das für mich eine Form von politischer oder demokratischer Handlung, weil ich bereit bin über ... Die ganze Zeit gerade Spielzeuge gebracht.

01:09:22: Super.

01:09:23: Weil ich bereit bin über meine eigenen Grenzen.

01:09:28: wegzugehen und mich einzuschränken für eine andere Person.

01:09:33: Und das ist für mich eine Form von demokratischem

01:09:36: Handeln.

01:09:37: Ich

01:09:37: denke nicht nur an mich, ich denke an andere Menschen

01:09:39: mit.

01:09:41: Hast du ein Prés Beispiel im Alltag, wo du sagst, das machst du oder hast du bei anderen Leuten gesehen, was das genau beschreibt?

01:09:52: Ähm ... Okay, es gibt auch total, total viele Dinge.

01:09:58: Ich versuche hier noch ein bisschen abzulenken.

01:10:00: Ähm ... Und jetzt fällt mir trotzdem, es fällt mir gerade voll schwer, das zu konkretisieren, weil ich nicht in solche Hilfsangebote irgendwie denken möchte.

01:10:13: Ganz konkret.

01:10:18: Erschholzstraßen fest, dass wir im Sommer zum Beispiel hatten, wie viele Leute hier gesagt haben, hey, ich habe irgendwie Lust, was zu machen.

01:10:29: helf mal kurz da aus, weil ich sehe grad hier das Bedarf und stelle mich dann irgendwie hin und komme mit Leuten ins Gespräch oder ich unterstütze beim Tragen von irgendwelchen Dingen beim Aufbau und Fede dann mit Leuten, mit denen ich sonst vielleicht nicht sprechen würde.

01:10:51: Dann sind es ja auch so Straßenfeste an sich oder so Gelegenheiten, wo die Straße mal anders bespielt wird.

01:10:56: Ob es jetzt Flohmarkt ist, Festes, was immer, sind auf jeden Fall, glaube ich, dann solche Orte, die das begünstigen, was du sagst, oder?

01:11:03: So was auf jeden Fall.

01:11:04: Also es ist mega niederschwellig.

01:11:06: Und dann eben vielleicht auch ganz konkret solche Sachen, wie was ich vorhin über unsere Hausgemeinschaft erzählt hatte, dass hier halt klar ist, jede Person kann bei der anderen klingeln oder die wissen irgendwie wo die oder geben uns gegenseitig den Schlüssel, wenn man jemand nicht da ist, kümmert sich um die Pflanzen oder die Katzen, wenn ich mal wieder beruflich unterwegs bin und stelle vielleicht auch meinen Raum.

01:11:30: oder meine Wohnung den Familien hier zur Verfügung.

01:11:34: Wenn ich sage, wir machen eine Windsituation draus, wenn ich weg bin, füttert jemand die Katzen und ist da und meine Nachbarin kann vielleicht die Zeit abends hier nutzen, um ein bisschen abzuschalten, weil sie mal ein bis zwei Stunden konzentriert arbeiten kann, weil das Kind nicht die ganze Zeit nachfragt, weil halt einfach eine Tür irgendwie dazwischen ist oder so.

01:11:54: Und das sind so... glaube ich, Dinge, die sie im Mini-Ausmaß demokratisch sind, wo viele Leute, glaube ich, nicht sagen würden, dass es sich um demokratisches Handeln handelt.

01:12:07: Ich habe noch zwei offene Fragen an dich.

01:12:10: Die eine ist, hättest du denn eine Frage an mich?

01:12:13: Also, es war es ganz speziell im Kontext von der OB-Wahl, wo du meinst, jetzt, wenn ich schon da setze, können wir die Gelegenheit nutzen, eine Frage zu stellen.

01:12:20: Vielleicht auch, dass ich eine Frage an alle Kandidierenden, die dann vielleicht an einer Stelle über antworten können.

01:12:25: Und das letzte Frage wird dann sein, du hast am Anfang gemeint, dir fallen sehr viele Dinge ein.

01:12:30: Als im Laufe des Gesprächs irgendwas aufgepoppt und man meint, das Thema müssen wir noch anschneiden, dann könntest du es noch mal da platzieren.

01:12:35: Das heißt, die zwei Sachen werden noch offen.

01:12:38: Ich würde voll gerne dich fragen, ob es etwas gibt, was du ... weil ich weiß, du arbeitest auch mit jungen Menschen zusammen.

01:12:47: Und wir haben auch beide zum Thema Adultismus, also der Diskriminierung von jungen Menschen, aufgrund des jungen Alters schon gearbeitet, was du jungen Menschen, die hier in Freiburg leben, gerne mitgeben würdest und wie du auch Beteiligung vor allem von jungen Menschen hier in Freiburg ... Also was für eine Vision oder was für Ideen du dafür hast.

01:13:17: Also ... Im Austausch mit jungen Menschen stelle ich doch mal wieder fest, dass ja natürlich normal ist, als junger Mensch, wiederholst du das, was du einfach selbst gelernt hast und erfahren hast.

01:13:28: Und deswegen ist es so, wo ich es dann merke, dass einfach Dinge sagen, wo ich mir ziemlich sicher bin, das ist eigentlich etwas, was die jetzt denken, sondern sie wiederholen eine Idee von, was diese Monax in der Unruhe gehört haben.

01:13:40: Wo ich denke, schade, jetzt müsste hier ein Raum entstehen, wo man das, also nicht schade, sondern es ist schon schade, aber jetzt ist der Raum, wo man dann darüber sprechen müsste oder müsste jetzt einen Raum schaffen, um das aufzulösen.

01:13:51: Und zu gucken, ist es wirklich das, was du denkst?

01:13:54: Ist es wirklich das, was du möchtest?

01:13:55: Ist es wirklich das?

01:13:56: Das heißt, dass man das so infrage stellen kann und vielleicht dann mit ihnen gemeinsam dahin kommt, was sie eigentlich tatsächlich wünschen und was sie eigentlich wollen.

01:14:04: Weil dann wird es für mich letztendlich spannend und dann wird es für die ganze Gesellschaft spannend, wenn sie einig dann sich so bewegen mit dem Verständnis von sich selbst und ihrer Rolle, dass sie als junge Menschen absolut gleichwertig sind, so wie du und ich auch.

01:14:19: Und es tatsächlich bei manchen jungen Menschen ist das gegeben, weil sie eben Eltern haben, Umfeld haben, vielleicht auch eine Schule, die das fördert.

01:14:25: Und wo ich dann merke, die Kultur ist anders in der Schule oder die Kultur ist anders in der Familie oder im Verein und so weiter.

01:14:32: Und die sehen sich ganz anders und teilen sich auch mit und bringen sich ein.

01:14:37: Und dann, das finde ich irgendwie großartig.

01:14:39: Und das heißt, meine Vision wäre, das noch mehr auf städtische Ebene irgendwie zu erreichen und ihm nicht im Zufall zu überlassen.

01:14:46: Von zu sagen, du hast dann einfach Programme, Räume, Gremien, Konzepte, wo das gefördert wird.

01:14:53: Das heißt, wo eben junge Menschen genau sich so erleben können und feststellen und ... Ja, erleben, dass sie vollwertige Mitglieder dieser Gesellschaft sind.

01:15:03: Und das, was sie zu sagen haben, was sie denken, eben nicht unwichtig ist, sondern bedeutend ist.

01:15:07: Und dass sie eben auch Potenzial haben, was wir wachsen in manchen Stellen nicht haben.

01:15:11: Das heißt, zum Beispiel, ich habe das von den Punkt Kreativität angesprochen, wo ich sagen würde, hey, ich glaube, in vielen Bereichen, wenn es um Planung geht, müsst ein junger Mensch mit am Tisch setzen.

01:15:20: Weil er einfach ganz andere Sachen sieht und ganz andere Ideen kommen würde, als wir beide zum Beispiel, wie andere auch.

01:15:26: Das heißt, das wäre so so ein Punkt.

01:15:28: Und was die Gremien angeht und die Zusammenarbeit und Beteiligung, glaube ich, gibt es einen Missverständnis, was ich beobachte in der politischen Landschaft.

01:15:35: Ob es jetzt egal, wie egal, ob es jetzt in der politischen Landschaft in Formale Politik ist, also mit Parteien oder mit der Stadt, Stadtverwaltung, Kommune oder auch jetzt im schulischen Kontext.

01:15:46: In der Regel hast du Formate mit jungen Menschen, die eigentlich nur Erwachsenen-Formate sind und nur junge Menschen reingesteckt werden.

01:15:54: Das heißt, für mich wäre er ein Experiment oder so ein Auftrag, wo ich sagen würde, wenn ich gewählt werden würde, mit jungen Menschen in acht Jahren mal zu überlegen und ausprobieren und zu experimentieren, was sind die Formate, die eigentlich junge Menschen so abbilden können, wo sie sich so abbilden können, wie sie sind und junge Menschen so stattfinden können, wie sie sind?

01:16:14: Das heißt, wenn uns das gelingt, das wiederum auch zu gucken, was kann man daraus lernen und übertragen auf andere Gruppierungen?

01:16:21: Weil wir haben es am Anfang gesagt, junge Menschen ist zum Beispiel jetzt eine Gruppierung, die jetzt politisch nicht die Rosa Lobby ist und auch eben organisierte Gruppen sind und nicht berücksichtigt werden und das freuen schon jede Menge auch andere Gruppierungen genannt, wo es genau das Gleiche ist.

01:16:34: Und dann müssen wir genau die gleiche Frage stellen.

01:16:35: Das heißt, welche Formate braucht es denn da, dass die Menschen sich beteiligen und dann erst gleichwertig auch verstehen und nicht nur irgendwie als jemand, der irgendwie nur Hilfe braucht und irgendwie geholfen werden muss.

01:16:45: Das heißt, deswegen, alles, was ich für junge Menschen gesagt habe, werfen mich auch dementsprechend für andere Gruppierungen auch so.

01:16:51: Das heißt zu sagen, also deswegen auch, wenn ich von Demokratie-Modellstadt spreche, dann beinhaltet es genau das, also herauszufinden, was sind denn bei der Demokratie-Modellstadt, was sind denn Modelle oder Formate oder Begegnungsräume und also all diese Aspekte, die es braucht, um diese Rolle zu haben.

01:17:11: bestenfalls jeder Freiburgerin, jeder Freiburger, das Gefühl hat, ich bin vollwertiges Teil Mitglied dieser Stadtgesellschaft.

01:17:20: Und das wäre so glaube ich

01:17:22: die Vision.

01:17:23: Das berührt mich gerade voll.

01:17:24: Also dieses Gefühl von ich bin wichtig und ich bin Teil und nicht über mich wird entschieden, sondern mit mir und meine Stimme hat Relevanz.

01:17:35: Das wäre

01:17:37: voll meine Utopie.

01:17:38: Es ist tatsächlich nicht nur eine Floskel oder so, als Beispiel, man würde jetzt nimm den Menschen, der vielleicht kein Energie hat, irgendwas zu machen, kein Geld hat, irgendwas zu machen.

01:17:47: Also, wenn man sagen würde, die Person ist ja voll, die arme Person, der irgendwie helfen muss, wo ich sagen würde, ja, die Person braucht Unterstützung, das stimmt.

01:17:57: Und zeitgleich ist sie aber auch vielleicht durch die Perspektive und auch in manchen Stellen eine Expertise.

01:18:02: eben wichtig, weil sie dann aufzeigen kann, welche Unterstützung und Lösungsmöglichkeiten es braucht.

01:18:07: Das heißt, an der Stelle hat sie die Rolle, wo eben sie mitgibt und wissenteilt, perspektive teilt, also was beiträgt.

01:18:15: Und das ist etwas, was ihm dann so nicht gesehen wird.

01:18:19: Und diese Rolle muss man klar und offen kommunizieren und sagen, an der Stelle ist es wichtig, dass du mit dabei sitzt und mit denkst, weil ohne dich, wenn wir keine Lösungen finden.

01:18:28: Das wäre, glaube ich, auch das ... Du hattest vorhin auch noch gesagt, es ist einmal noch andocken an Divisionen.

01:18:35: Ich glaube genau, dass wir ... Also die Expertise von allen Menschen und allen Kopierungen und auch vom Individuum in Freiburg sichtbar, wahrnehmbar und also machen und ... tatsächlich auch umsetzen und nicht davon ausgehen.

01:18:53: Es gibt halt ein paar wenige, die sind unsere Expertinnen und die entscheiden, sondern zu sagen, hey, du hast Wissen, das habe ich nicht.

01:19:02: Deswegen ist deine Stimme hier so wichtig und deswegen müssen wir uns eine Art von Kremium überlegen, um diese Expertisen sichtbar zu machen und dann auch drauf zu hören und nicht so scheinheilig zu sagen.

01:19:17: Es ist, du bist jetzt hier dabei oder du kannst, ja, du hast die Möglichkeit zu partizipieren oder irgendwie zu sagen, was dir wichtig ist, sondern das auch ernst zu nehmen und auf die Person zu hören und zu sagen, okay, coole Idee, was brauchst du zur Umsetzung, was können wir tun?

01:19:36: Genau, die Frage, was brauchst du zur Umsetzung?

01:19:37: Das ist eine sehr

01:19:38: wichtige Frage.

01:19:40: Voll.

01:19:41: Genau.

01:19:42: Falls Sie die Rolle einfach nochmal klarmachen, das heißt, du bist dann auch die Person, die sie eben dann auch selbst hilft an der Stelle und es auch anderen hilft.

01:19:49: Richtig.

01:19:50: Und da sind wir bei diesem Hilfe zur Selbsthilfe.

01:19:52: Wir hatten es vorhin über diese Quadratmeter- oder Aktionsflächen und ich hatte dabei noch so ein bisschen dran gedacht, wäre doch auch cool, wenn irgendwie Stadtteile oder so, zum Beispiel ein Projekt haben, weil sie sagen, wir würden das und das gerne umsetzen, diese Fläche irgendwie anders gestalten oder so.

01:20:07: Und alle, die wollen, kommen halt her und helfen mit.

01:20:11: Und dann könnte man vielleicht diesen Saviourism-Bedürfnis nachkommen, weil Leute dann hinkommen können.

01:20:18: Aber Hilfe zur Selbsthilfe, ich stelle vielleicht die Mittel zur Verfügung.

01:20:23: Wir setzen Dinge selber um und wir machen es gemeinsam.

01:20:25: Und ich kann aber als Stadtteil oder als betroffene Gruppe selber entscheiden, was brauchen wir denn eigentlich?

01:20:29: Und wer helfen will, kommt dann und macht halt das, was gerade notwendig ist, aber was halt nicht von der Person von außen so aufoktoiert wird.

01:20:39: Hast du es noch eine Frage?

01:20:40: Und falls neigt, hast du dann noch mal ein Thema, wo du sagst, das ist aufgepoppt und das wollte ich noch ansprechen.

01:20:48: Jetzt guckst du mich an euch gerade so geschnippstaffig, ne?

01:20:52: Das ist eigentlich schon, also eine Frage glaube ich schon noch, weil ich ja weiß, du beschäftigst dich auch viel mit dem Thema Diskriminierung und ich würde von interessieren, was für eine Visionen du auch hast im Hinblick auf, was wir schon viel darüber gesprochen, im Hinblick auf eine diskriminierungssensible Stadt.

01:21:14: Also was sich da für dich im Bild verändert.

01:21:20: Weil diskriminierungsfrei brauchen wir nicht

01:21:22: drüber sprechen.

01:21:22: Es gibt es nicht, aber zumindest sensibel.

01:21:26: An was denkst du da?

01:21:27: Oder was wäre deine Vision?

01:21:29: Ich glaube, da würde ich uns verstehen als lernende Stadt.

01:21:33: Als gemeinsam lernende Stadt.

01:21:35: und dann mit möglichst vielen diversen zugänglichen Möglichkeiten zu lernen.

01:21:41: Das können Kampagnen sein über, wir hatten es schon in einer Folge, glaube ich.

01:21:45: Es gab mal so eine, ich weiß nicht, eine Versicherung, ich weiß nicht, was gemachte, diese Kampagnen im anderen Land, wo sie ein Video gedreht haben, wo das speziell für Menschen, die Stadt war, nur für Menschen konzipiert, die im Rollstuhl unterwegs sind, sowieso was.

01:21:58: Und dann war es für alle, die nicht mehr ruhig unterwegs sind, einfach teilweise so hinderlich.

01:22:01: Das heißt, sie konnten gewisse Dinge nicht tun und so.

01:22:03: Und dann haben die erstmal für sich so diese Umwelt wahrgenommen, wenn sie den Pfeil mit alles nur auf die Menschen zugeschnitten wäre.

01:22:10: Und diese Video fand ich so gut, weil es ihm einfach einen völlig anderen Blick auf einmal aufwirft und einfach klar macht.

01:22:17: dass einfach mein Umwelt, meine Realität einfach bestimmt.

01:22:21: Das heißt, je nachdem, wo ich eben Stufen habe, keine Stufen habe, etwas so hoch ist oder so tief liegt, schaffe ich etwas günstigeres oder ungünstigeres.

01:22:30: Und solche Kampagnen zu haben, wo vielleicht ... auf einen so leichen Zugang, also vielleicht, dass ich umovarte und Bilder habe, die Fragen stellen, Videos habe, die irgendwie Dinge auffärfen, Perspektiven eröffnen, aber auch zeigt gleich Formate, wie über Leute ins Gespräch kommen, ob sie zu Quadraten sind oder andere Räume oder auf Veranstaltungen von Stadt mit Zivilgesellschaft.

01:22:50: Also wirklich in verschiedenste Zugänge, wo wir gemeinsam laut darüber nachdenken, welche Lebensrealität haben Menschen in Freiburg, um dann im nächsten Schritt die Möglichkeit zu haben, das zu berücksichtigen.

01:23:00: Weil letztendes Jahr So der Punkt, dass viele Menschen einfach Lebensralitäten von anderen gar nicht kennen und gar nicht mitdenken.

01:23:08: Und das zu ermöglichen wäre, glaube ich, so einen Punkt.

01:23:10: Also das heißt, wie man, glaube ich, ganz konkret ansetzen kann.

01:23:13: Und natürlich dann zeitgleich, also du musst, glaube ich, vieles zeitgleich machen, auch immer in den Strukturen Menschen drin zu haben, die entweder beratend mit aber dazukommen, Projekte geplant werden oder fester.

01:23:26: feste Mitglieder von Gremien sind, die einfach die Perspektive einbringen.

01:23:30: Also, ich merke es ja selber auch in meiner Arbeit.

01:23:33: Ich war jetzt zum Beispiel letzte Woche, nee, doch letzte Woche war ich an der Schule, wo wir so ein Konzept reingeführt haben zu einem digitalen Plattform.

01:23:40: Und da hatte ich aber eine Person, die blind war mit dem Gruppe.

01:23:44: Und der hat ja einfach dieses Gerät dabei gehabt und Laptop dabei gehabt, wo immer etwas Sachen ausgelesen wurden und lautforscht ausgesprochen wurden.

01:23:51: Und da habe ich erst einmal auch gesehen, welche Tools eigentlich damit gehen und welche nicht.

01:23:55: Und dann ist es automatisch dann gleich wiederum an meine Arbeitsstelle, also die Ratsleitung weitergeben, pass mal auf.

01:24:01: Mit dem Tool ist das ein Problem und wie gehen wir jetzt damit um und welche Tools und Alternativen haben wir eigentlich.

01:24:07: Und so zu der Punkt, wenn ich sagen würde, wenn so eine Person einfach jetzt mit dabei wäre in der Entwicklung von der Software, Entwicklung von irgendwelchen Konzepten, dann würden wir solche Sachen von vornherein mitdenken.

01:24:18: Und deswegen, glaube ich, brauchst du einfach dieses verschiedene Sachen zeitgleich, zum einen eben aufmerksam machen, möglichen das zu verstehen, Zugänge zu schaffen, vielleicht an der Haltung auch damit sprechen, dann so zu arbeiten und zeitgleich eben Strukturen so zu verändern, dass einfach Menschen, dass sie die Strukturen oder die Menschen, die in den Strukturen drin sitzen, einfach divers aufgestellt sind.

01:24:39: Voll.

01:24:40: Ach, das wär ... Das wär so schön.

01:24:44: Wir kommen da schon.

01:24:45: Wir kommen da schon.

01:24:46: Eine Akte N-Leute in der Politik mal diskriminierungssensibler schult an der Entscheidungsträgerin.

01:24:52: Das wär super.

01:24:53: Also, das ist diskriminierungssensibler Stadt, und ich glaube, es wär für mich tatsächlich so ein ... auf jeden Fall einer von ... einer von als zentralen Aspekten und Unterpunkten, wenn's drum gehen würde, Freiburg als Demokratiemodellstadt aufzubauen.

01:25:04: Das wird natürlich mit dazu gehören.

01:25:06: Voll.

01:25:08: Ja.

01:25:08: Also, ich meine, kenn's ja meine Arbeit, das wär für mich der Schlüssel für Demokratiebildung.

01:25:14: Genau.

01:25:14: Oder, ja, für den demokratischen Miteinander.

01:25:17: Weil wir dann in die Lage versetzt werden, Menschen aus Menschen zu sehen, nicht in Kategorien zu denken.

01:25:23: Vor allem der Aspekt Demokratiebildung wird ja immer sehr schnell, weil immer lernen ist, womit Schule verknüpft wird ausschließlich, was ja nicht richtig ist.

01:25:30: Wir lernen die ganze Zeit, wir lernen auch jetzt, also im Gespräch mit dir lerne ich ja wiederum Dinge.

01:25:35: und Leute zuhören lernen wiederum Dinge.

01:25:36: Das heißt, wir sind dann ja permanent.

01:25:38: Und genauso auch Demokratiebildung, die ich genauso aufstehe, wiederum nicht nur zugeschränkt auf die Schule, sondern eben Demokratiebildung ist etwas, das uns alle betrifft.

01:25:45: Weil alles, was bisher beschrieben wurde, umfasst ja Demokratiebildung.

01:25:48: Das heißt, dass wir uns als Gesellschaft eben weiterbilden, weiterentwickeln und vielleicht demokratisch stärker aufstellen.

01:25:54: Weil das ist ja im Endeffekt der Kernpunkt, wieso ich zum Beispiel keine Nierese zu sagen, was ist die letzten zehn Jahre passiert?

01:26:01: Was wird nächsten zehn Jahre passieren?

01:26:03: Und da ist demokratisch betrachtet die Entwicklung einfach jetzt ungünstig, um es mal diplomatisch zu formulieren.

01:26:08: Und deswegen weiß ich, das ist nicht meine Meinung, ich weiß, dass man es als Gesellschaft, als Stadtgesellschaft.

01:26:14: eben darauf rüsten müssen, noch stärker aufstellen müssen.

01:26:17: Bei allem, was gut ist, und vieles ist gut, glaube ich, dass da noch Luft nach oben da ist.

01:26:22: Und dass man jetzt, wo die Situation noch günstig ist, viel mehr machen kann und muss, um dann in dem Moment mit Entwicklung einfach sich verstärft, eben solide, handlungsfähig, zukunftsfähig dazustehen.

01:26:34: Voll.

01:26:35: Ich war auch gerade noch drängend gedacht.

01:26:39: Die Vorstellung von ... Da hatten wir es ganz am Anfang schon drüber, was ist eigentlich die Demokratie, was macht das aus?

01:26:45: Also, ich würde voll gerne in acht Jahren mit dir noch mal ins Gespräch gehen und draufgucken, was ist denn eigentlich jetzt so Demokratie und hat irgendwie die Idee von der Demokratiemodellstadt irgendwie funktioniert und hat sich unser Blick auf was Demokratie ist und wie eine Demokratiemodellstadt aussehen könnte, verschoben, weil vielleicht Dinge umgesetzt worden sind, die wir jetzt noch gar nicht denken können.

01:27:09: weil sie noch nicht eingetreten sind.

01:27:11: Und selbst das Werteil von dem Demokratiemodell statt, dass du eigentlich im Prozess reflektierst.

01:27:14: Und mal schaust du nach einem Jahr, nach zwei Jahren, nach drei Jahren, im Großen, im Kleinen, bei den Aktionen, bei den Stadtteilen, in der Stadtgesellschaft, eben würde ich Daten zufassen, damit zu arbeiten, zu gucken, hat sich was verändert, was hat sich verändert, was hat funktioniert, was hat nicht funktioniert, was behalten wir bei, was erweitern wir, was entwickeln wir weiter.

01:27:31: Das heißt, das sind genau diese Fragestellungen, wo ich sagen würde, eben, das wäre ein Stadtentwicklungsprozess.

01:27:37: mit Stadt- und Zivilgesellschaft oder Stadtgesellschaft vereint.

01:27:42: Schön ein bisschen.

01:27:43: Ich freue mich auf das Gespräch.

01:27:47: Ja, dann müssen wir nachher hinkommen.

01:27:49: Aber hast du noch ein Thema oder eine Frage oder ein Problem oder eine Lösung oder irgendwas, wo du sagst, du möchtest mal beleuchten?

01:27:55: Es ist irgendwie jetzt hinkt runtergefallen, jetzt ist es mal eingefallen.

01:27:59: Wenn ich Lösungen hätte, fände ich es, glaub ich, schon grandios.

01:28:02: Daran müssen wir auf jeden Fall doch arbeiten.

01:28:06: Ich hab ganz viel zum Denken mitgenommen.

01:28:08: Ähm

01:28:11: ... Ich glaube aktuell ... nicht.

01:28:16: Mir wird nachher noch was einfallen.

01:28:18: Wahrscheinlich kriegst du noch eine Sprache.

01:28:23: Aber hast du noch irgendwas, wo du sagst, das sind so Themen, die haben wir schon mal gesprochen, das fändest du noch spannend?

01:28:31: Nee, als Lob.

01:28:33: das Einzige ist so ein Fazit, dass für mich diese Gespräche eigentlich mit die beste Ideen, Entscheidungen, die ich hier getroffen habe, unabhängig eben davon, wie die Wahl dann ausgehen sollte, weil ich eben festgestellt habe, dass ich dann einfach aufgrund der Leute mit ihnen spreche, die Milche bekommen nochmal diese Freiburg, diese Stadt und die Stadtgesellschaft nochmal anders zu sehen, wahrzunehmen.

01:28:58: ... zu erschließen ... ... und zeigt gleich auch eben ... ... auch eben so viel zu lernen, ne?

01:29:05: Das heißt, deswegen ... ... ist für mich so auf ganz, ganz vielen Ebenen ... ... denn hier ist diese Gespräche ... ... unfassbar wertvoll ... ... und eben so wiederum so spannend, ... ... weil Leute immer wieder sagen, so dieses ... ... ich finde es ja so gut, ... ... weil es eben so entgegen der Logik ist, ... ... die eigentlich so in der Wahl ... ... Zeit oder Wahl eigentlich so stattfindet.

01:29:22: Das heißt, ... ... die Logik ist eigentlich ... ... mach etwas, ... ... so du ganz vielen Menschen sprichst.

01:29:27: Und hast dann regelmeist auch eben kurz Zeit und kannst damit zwei, drei Sätze sagen.

01:29:31: Also ein großes Podium zum Beispiel mit ganz vielen Menschen.

01:29:34: Dann sehen die dich alle und hören dich alle.

01:29:36: und ich würde sagen, nee, das braucht es an manchen Stellen auch wahrscheinlich, da ist man viele Menschen aber erreicht.

01:29:42: Podium glaube ich nicht.

01:29:45: Und zeig gleich, glaube ich, dass das eben so dieses super wirksam ist und super nachhaltig ist für alle Seiten.

01:29:51: Das heißt, ich glaube für dich, so habe ich zum Beispiel Erfahrung bisher gemacht, die Menschen mit dem Gespräch waren.

01:29:55: als auch für mich, als auch für die Menschen, die sich anhören und zuhören.

01:29:58: dass eben dann diese Zeiten, die sind investiert in der Stelle, vielleicht einfach etwas vertiefen konnten, was in so einem klassischen Format eben nicht vertief werden kann.

01:30:06: Das heißt, wir haben auf einigen Gedanken, jetzt in so einem Gedankenping-Pong gemeinsam entwickelt und entfaltet, was in so einem klassischen Setting einfach nie möglich gewesen wäre.

01:30:14: Und wenn das Ziel ist, dass wir als Stadtgesellschaft klüger werden, voneinander miteinander lernen, vielleicht auch Dinge dann sehen, die wir vorhin nicht sehen konnten, dann glaube ich, dass eben solche Formate dazu beitragen können, nicht alleinig, aber ein wichtiger Bestandteil sind.

01:30:26: Und deswegen bin ich froh, dass wir das Format haben und dass wir es halten.

01:30:30: Ich bin besonders dankbar für jeden Menschen, der sich die Zeit nimmt und auch die Mut hat, dann eben laut nachzudenken und das mit den anderen Menschen zu teilen.

01:30:39: Deswegen, dieser vielen lieben Dank für deine Zeit, deine Expertise, deine Perspektive und weiterhin alles Gute über die, was du machst.

01:30:46: Danke schön, Diana.

01:30:47: Ich freue mich auch aufs nächste Gespräch.

01:30:49: Nicht mal wieder Zug nach Stuttgart.

01:30:53: Ich wünsche dir ganz, ganz vielen Erfolg mit deinen Gesprächen, wenn ich dir das noch mitgeben darf, weil ich darin eben auch diese Chance sehe, so wie du es gerade beschrieben hast.

01:31:04: Und ich würde mir wünschen, dass viele Menschen da reinhören, vielleicht eine Folge für sich finden, die sie mitnehmen und vielleicht auch selber überlegen, was würde ich denn sagen, wenn dich bei mir auf der Couch ist?

01:31:16: Und wie kann ich vielleicht darüber mit anderen Menschen ins Gespräch kommen?

01:31:21: Ich hoffe, dass es viele hören.

01:31:23: Perfekter Abschluss.

01:31:24: Vielen Dank.

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