#deinfr Folge 11 – Eine Stadt, die immer erst nach dem Menschen fragt: Ein Gespräch mit Simon Sahner
Shownotes
In dieser Folge von #deinfr zeichnet Simon Sahner die Vision einer Stadt und Stadtgesellschaft, bei der der Mensch im Mittelpunkt steht bzw. der Ausgangspunkt von Überlegungen und Kompass bei Entscheidungen ist. Von der Person, die ökonomisch am schlechtesten dasteht, die am kränksten ist oder das härteste Leben hat bis hin zur Person, die am privilegiertesten ist. Es geht auch um eine Kultur der Stadt und Stadtverwaltung, die wohlwollend und proaktiv entlastend Bürger*innen begegnet und auf sie zugeht. Außerdem geht es um Gestaltung von öffentlichem Raum für Menschen, die Idee von Bürger*innenräte und viele weitere Themen. Ein sehr sehens- bzw. hörenswerte Folge.
Mit dem Podcast #deinfr entsteht bis zur Oberbürgermeister*innenwahl 2026 in Freiburg ein offener Raum für vielfältige Perspektiven und Expertisen. Menschen aus unterschiedlichen Bereichen teilen ihre Visionen, Fragen, Herausforderungen und Ideen für die Zukunft der Stadt – mit dem Ziel, gemeinsam darüber nachzudenken, wie sich Freiburg in den kommenden acht Jahren entwickeln soll.
Die gesammelten Stimmen und Gedanken können Inspiration sein – für alle, die Verantwortung in und für Freiburg übernehmen möchten, vielleicht sogar für künftige Oberbürgermeister*innen, in Freiburg oder anderswo.
#deinfr möchte dazu anregen, eigene Visionen zu entwerfen, Mut zu fassen und sich nicht von pessimistischen Zukunftsbildern lähmen zu lassen. Der Podcast versteht sich als Beitrag zur Stärkung einer lebendigen Zivilgesellschaft – und damit auch der Demokratie.
Mehr Infos finden sich unter www.deinfr.de
Transkript anzeigen
00:00:00: Herzlich willkommen zu einer weiteren Ausgabe von Deine FR.
00:00:03: Heute unterhalte ich mich mit Simon.
00:00:06: Hallo.
00:00:06: Simon, für alle Menschen, die ich nicht kennen, wer bist du?
00:00:10: Ich bin Simon.
00:00:11: Ich lebe seit sehr, sehr vielen Jahren hier in Freiburg.
00:00:13: Und ich bin freier Autor, Redakteur, Lektor, Übersetzer.
00:00:20: Ich mache alles, was mit Texten zu tun hat.
00:00:23: Und wenn ich das nicht gerade mache, mache ich viel, was mit Kultur zu tun hat.
00:00:29: Theater, Musik inzwischen eher weniger, aber ja, also ich bin recht umtriebig, was den Kulturbetrieb angeht und ansonsten in der Literatur beheimatet.
00:00:42: Erklärt vielleicht ein bisschen den Ort, wo wir uns gerade befinden und zwar wo sind wir denn gerade?
00:00:46: Wir sind gerade in der Hilda V, das ist sozusagen das Zuhause vom Kulturaggregat.
00:00:52: Das ist ein Kulturverein und die Hilda V ist ein socio-kulturelles Zentrum in Freiburg.
00:00:59: Und da bin ich jetzt seit etwas mehr als zwei Jahren mit.
00:01:03: Mitglied und wir machen eigentlich alles, was in irgendeiner Form mit Kultur zu tun hat.
00:01:09: Und das ist auch der Grund, warum ich mich hier so unheimlich wohl fühle, weil du eigentlich alles, was du irgendwie machen willst, hierhin bringen kannst.
00:01:18: Und solange es genügend Leute gibt, die sagen, ja, das gefällt uns, dann kann man das umsetzen.
00:01:24: Und das ist etwas, wer sich ein kleines bisschen mit dem Kulturbetrieb insbesondere mit der freien Szene auskennt, weiß, wie wert voll sowas ist, wenn man diese Möglichkeit einfach hat.
00:01:36: Und wir haben hier, man sieht es jetzt hier gerade nicht, aber wir haben eine Bühne, wir haben einen Kino, wir haben Ausstellungsräume, also man kann hier wirklich wahnsinnig viel machen.
00:01:48: Allein der Agendsprache ist echt super schön, muss man echt sagen.
00:01:54: Jetzt hast du schon ein bisschen gesagt, was du besonders gut findest, aber vielleicht noch darüber hinaus.
00:01:59: Das heißt, wenn man sagen würde, was gefällt in Freiburg besonders gut, was wenn es für Punkte, die du jetzt über die genannten schon irgendwie noch hinaus sagen
00:02:06: würdest.
00:02:08: Ich mag an Freiburg, dass es eine Stadt ist, in die Menschen wiederkommen und Menschen da bleiben.
00:02:15: Also das habe ich jetzt über die Jahre.
00:02:17: Ich bin jetzt mit kürzern Unterbrechungen seit fünfzehn Jahren selber hier.
00:02:21: Ich bin auch wieder gekommen, nachdem ich mal zwei Jahre weg war.
00:02:26: Und was ich gemerkt habe, ist, dass in dieser Stadt viel passiert und es wird viel gemacht und es wird viel umgesetzt, weil Menschen ein Interesse daran haben, dass in dieser Stadt etwas passiert.
00:02:43: Und das ist bei Unistätten häufig anders, wenn Studierende in die Stadt kommen und nach drei, vier, fünf, sechs, sieben Jahren wieder gehen und dann kommt die nächste Generation nach.
00:02:55: Aber ich habe das Gefühl, in Freiburg entsteht sehr viel Kontinuität, weil Menschen wiederkommen oder von vornherein hier bleiben.
00:03:04: Und ich glaube, das hat etwas mit der Lebensqualität in Freiburg an sich zu tun.
00:03:10: Also ich liebe das Umfeld in Freiburg so von der Altstadt über die Außenbezirke in die Natur raus in den Wald.
00:03:19: Ich habe einen Hund und es ist fantastisch, dass ich innerhalb von zehn Minuten eigentlich irgendwo bin.
00:03:27: ich niemanden anderen mehr treffe und wenn ich irgendjemand anderen treffen will, dann muss ich eine Viertelstunde mit der Straßenbahn fahren und ich bin mitten im Leben.
00:03:36: Und das ist so etwas, was ich sehr schätze.
00:03:39: Und ich glaube, dass die beiden Punkte, die Freiburg für mich so entscheidend machen, dass man das Gefühl hat, hier ist irgendwie Leben und da passiert viel.
00:03:49: Und es gibt auch viele Leute, die gegen einiger Widerstände, also wenn man sich irgendwie die Mietpreise anguckt und so weiter, aber es gibt trotzdem offenbar immer wieder die Möglichkeit hier zu bleiben und irgendwas umzusetzen.
00:04:05: Und das finde ich sehr, sehr schön.
00:04:08: Ich krieg's nicht aus dem Kopf, woraus ich muss nachfragen, weil du es mit dem Hund erwähnt hast.
00:04:12: Ich hab mal so eine Insidergeschichte gehört, dass Menschen diese Hunde-Community sich untereinander kennt, aber teilweise nicht die Person, die namene Person kennt, aber die Hunde.
00:04:22: Ist das so?
00:04:22: Ja,
00:04:23: das ist absolut so.
00:04:24: Also ich hab häufiger das Gespräch mit meiner Frau, wenn wir irgendwie getrennt voneinander mit unserem Hund unterwegs waren, und dann komme ich zurück und erzähle, wir haben ... ... Lady getroffen, das ist eine Hündin.
00:04:39: Und ich weiß aber nicht, wie die Besitzerin heißt.
00:04:41: Also inzwischen weiß ich es, aber am Anfang war das einfach nur, wir haben Lady getroffen oder wir haben Filou getroffen.
00:04:47: Und ja, also das stimmt auf jeden Fall.
00:04:50: Oder auch das haben wir in Freiburg.
00:04:55: Ich frage zu Beginn auch noch mal nach den Werten, weil ich's insofern wichtig finde, zum einen zu gucken, wiefern sind's denn vielleicht irgendwie gemeinsame Werte, die viele Menschen verbinden?
00:05:05: Also, mit jedem Podcast hat man doch mal eben dann doch zum Vergleichswert am gewissen Punkt und zeigt gleich auch so ein bisschen noch zu gucken, vielleicht können wir von den Werten ausgehen, dann später darüber sprechen, in welche Richtung sich Freiburg entwickeln soll.
00:05:17: Deswegen, was sind erst so deine Werte, die deine Arbeit antreiben, die dich antreiben?
00:05:23: Also, ich hab inletzten ... Zwei Jahre sehr viel über Solidarität nachgedacht.
00:05:29: Und ich glaube, das ist auch so was, was mich irgendwie antreibt, weil es ein Thema ist, was, glaube ich, in Zukunft sehr, sehr wichtig sein wird.
00:05:39: Weil ich häufig das Gefühl habe, dass man sich auf vieles, was über Jahre und Jahrzehnte irgendwie zu funktionieren, schien, nicht mehr verlassen kann.
00:05:50: Und es braucht, glaube ich, sehr viel Solidarität unter Menschen.
00:05:55: um in Zukunft ein gutes Leben führen zu können.
00:05:58: Und das ist, glaube ich, so etwas, was ich für sehr wichtige achte.
00:06:02: Und etwas anderes oder zwei andere Sachen ist noch, ich habe mal überlegt, Gerechtigkeit,
00:06:11: finde
00:06:11: ich prinzipiell sehr, sehr wichtig, aber nur Gerechtigkeit.
00:06:15: Als einzelner Begriff würde mir irgendwie nicht reichen, deswegen habe ich so überlegt, empatische Gerechtigkeit.
00:06:22: Also etwas, das ... Immer die konkrete Lebenssituation des Menschen in die Gerechtigkeit mit einbezieht.
00:06:33: Also, wenn ich jetzt sage, es gibt Gerechtigkeit, in dem Sinne von allen Menschen müssen etwas Bestimmtes leisten.
00:06:41: um in einer Gesellschaft ein gerechtes Verhältnis herzustellen, dann muss ich immer noch gucken, was für Bedürfnisse und Lebenssituationen haben, einzelne Menschen, um diese Gerechtigkeit am Ende zu erzeugen.
00:06:55: Weil Gerechtigkeit ist so ein offener... Griff unter denen schnell irgendwie geraten kann.
00:07:03: Wir müssen alle etwas beitragen und dem würde ich zustimmen.
00:07:05: Und es gibt aber Menschen, die tragen mehr und weniger bei und können mehr und weniger beitragen.
00:07:10: Deswegen würde ich diesen Empathiebegriff vielleicht noch vorne dran setzen.
00:07:16: Ja, ist ein spannender Aspekt.
00:07:17: Ihr habt tatsächlich mit Ardingen Gruppierung schon mal darüber gesprochen über den Aspekt Gerechtigkeit und Da war bei uns auch so ein Aspekt zu sagen, wenn wir uns also mit über die Werte kein zu letztendes Jahr im Konsens finden und zu sagen, dass es mal aufgrund dieses Wertes gemeinsam in Dialog treten und zu sagen, okay, gehen wir davon aus, ein Großteil der Menschen in Freiburg für eine Gerechtigkeit, einen wichtigen Aspekt.
00:07:37: dann darüber zu sprechen, was heißt eigentlich Gericht?
00:07:39: Genau.
00:07:40: Und dann eben genau das mal aufzudröseln und eben dann auch mal etwas zu beleuchtet, was zuvor vielleicht nicht beleuchtet war.
00:07:45: Und sichtbar zu machen, dann wieder vielleicht die Debatte auf dieser Grundlage zu führen, aber trotzdem über einen Verbinden wert.
00:07:51: Das heißt, ich glaube ... Mir gefällt diese Idee von Werten zu Beginn erstmal, die abzufragen, sich darauf einigen zu können, weil man dann eben übers Verbindendes in Dialog tritt und nicht über etwas trennen.
00:08:03: Das war jetzt echt das Eichherr.
00:08:04: So die Debatte ist da letzten zehn, zwanzig Jahre, dass man sehr stark in dieses Auseinandervideon geht und im Endeffekt eben Solidarität dadurch erschwert wird, weil eben Menschen eigentlich gemeinsam Ausgangspunkt haben.
00:08:15: Ja.
00:08:17: Und gerade, wie du gesagt hast, ich glaube Gerechtigkeit, ich glaube, es wird Du wirst kaum einen Menschen finden, der sagen wird, ich bin gegen Gerechtigkeit.
00:08:25: Ja, genau.
00:08:26: Und trotzdem haben wir in vielerlei Bereichen extreme Unterschiede in der Ansicht, was das heißt.
00:08:34: Und deswegen finde ich es immer wichtig, eben wie du sagst auch zu sagen, wir müssen uns darüber unterhalten, was meinen wir damit?
00:08:41: Also was ist hier die Grundlage?
00:08:45: der wir über Gerechtigkeit sprechen und wie wir Gerechtigkeit am Ende auch leben wollen.
00:08:51: Weil Gerechtigkeit an sich ist ein Wert, der von so vielen Seiten auch gespiegelt und betrachtet werden kann, dass er an sich vielleicht noch überhaupt nicht.
00:09:02: zudem führt, was du im Kopf hast dazu oder ich oder andere.
00:09:10: Ein guter Punkt, der uns auch direkt auch schon überführt zu einer Frage, die mich bei dir tatsächlich besonders freut, einfach zu hören, was du sagen wirst, weil es die wesentliche Frage ist bei dem Podcast.
00:09:27: Und ich weiß, dass viele Menschen nicht wissen, dass du eine Bekanntheit hast über Freiburg hinaus.
00:09:33: Das heißt, dass du bundesweit und darüber hinaus einen Namen hast und einfach das, was du tust, einfach gelesen wird und gewertgeschätzt wird.
00:09:41: Umso mehr freut mich darauf, zu hören, was du denkst mit all dem Wissen, was du hast, mit all diesem Austausch übergrenzen hinweg, einfach den du hast, was Freiburg für die nächsten acht Jahre bräuchte.
00:09:55: Und da will ich aber eine Vision mal zu entwickeln.
00:09:58: Das heißt also, ich hab's in den letzten Folgen immer wieder angesprochen, Menschen fällt's manchmal schwer.
00:10:04: Ich glaube, dass bei dir das vielleicht nicht so ist, dass du dich eher davon lösen kannst.
00:10:08: Ich weiß es nicht, wir werden gleich sehen, aber dieses Meist, wenn man sagt, was wäre so eine Vision von der Geschichte, dass sie eigentlich erst mal die ganzen Hürden sehen und sich den Iststand sehen und sagen, was wäre denn jetzt möglich im Rahmen dessen?
00:10:19: Und jetzt bei der Punkt zu sagen, okay, all das werfe ich über Bord und bin komplett frei.
00:10:25: Das heißt, das ist die freie leere Wand und die können wir jetzt dementsprechend zeichnen, völlig neu.
00:10:31: Freiburg neu zeichnen, das heißt, zeichne mal deinen Freiburg, zwei vierunddreißig, mit allen Ressourcen, mit allen Möglichkeiten, die ihr zufügen stellen würden.
00:10:40: Ich glaube, ich hab so zwei Überlegungen dazu.
00:10:44: Die eine Überlegung hat sehr viel mit dem zu tun, was ich eben schon gesagt hab, mit Solidarität und Empathie.
00:10:50: Ich wünsch mir eigentlich eine Stadt, in der ganz grundsätzlich die Bedürfnisse von Menschen immer im Mittelpunkt stehen.
00:11:00: Also, dass immer die Frage ist, wie sind ... die Menschen in dieser Stadt davon betroffen, und zwar von der Person, die ökonomisch am schlechtesten dasteht, die auch vielleicht am kränkesten ist und das härteste Leben hat, bis hin zu der Person, die am privilegiertesten ist, aus welchen Gründen auch immer.
00:11:25: Und dass alle Entscheidungen auf dieser Grundlage gefällt werden.
00:11:28: Und dass das eine solidarische Stadtgemeinschaft ist, die in allem, was sie tut, zunächst mal im Blick hat, wie wirkt sich das aus?
00:11:40: Und das schließt eigentlich, also man könnte irgendwie sagen, das ist natürlich etwas, was eine Stadt irgendwie immer tun muss.
00:11:50: Also das ist ja immer, ich würde der Stadt Politik in Freiburg auch gar nicht vorwerfen, dass sie das nicht grundsätzlich tut.
00:11:57: Aber das als allererste Frage immer ist, tut das den Menschen in dieser Stadt gut, und zwar von ganz auf der einen Seite bis ganz auf die andere Seite.
00:12:09: Und das lässt sich, glaube ich, umsetzen, indem man das sehr stark nach vorne trägt.
00:12:18: Also man ... Und ich würde das aus dem Grund so stark machen wollen, weil ich den Eindruck habe, dass wir viel in der Art, wie jetzt gerade öffentlich, bundesweit, aber auch weltweit über Politik, über Wirtschaft, über Gesellschaft geredet wird, geht es sehr viel um Leistungen, wir müssen irgendwie nach vorne kommen, wir müssen irgendwie den Standort stärken und so weiter und so fort.
00:12:54: Und mir wird dabei zu sehr vergessen, was haben Menschen für Bedürfnisse und wofür machen wir das eigentlich?
00:13:03: Also wenn ich jetzt irgendwie sage, wir müssen viel mehr arbeiten, dann ist meine erste Frage, wofür?
00:13:11: Und nicht, weil ich nicht sagen würde, ich will nicht arbeiten, sondern ich will wissen, wofür arbeite ich.
00:13:17: Was habe ich?
00:13:19: Was haben die Menschen um mich herum?
00:13:21: Was haben Menschen an sich?
00:13:23: Davon, dass wir mehr arbeiten.
00:13:27: Und das ist so die entscheidende Frage, von der das alles ausgeht.
00:13:32: Und ich würde mir wünschen, oder ich fände die Idee schön, wenn Freiburg in dieser Hinsicht eine Art Pilotstadt irgendwie wird.
00:13:41: Und zwar in der Hinsicht, dass man immer eben fragt, warum machen wir das?
00:13:47: Und diese Frage oder die Antwort auf die Frage dann noch mal kritisch betrachtet.
00:13:54: Und mir ist klar, dass es unterschiedliche Interessen gibt und dass es auch unterschiedliche Bedürfnisse gibt, aber ich finde es einfach wichtig, das erstmal ins Zentrum zu stellen und das als zentrale Frage ... zu stellen und dann auch zu beantworten und danach zu handeln.
00:14:15: Weil ... ich hab mal irgendwo ... vor Kurzem irgendwo, ich glaub, auf Instagram oder ich weiß nicht wo, stand jemand auf der Straße und hat gefragt, was ist dein größter politischer Hot-Take?
00:14:29: Und die Person hat gesagt, ich glaube, es gibt weltweit genügend Ressourcen, damit ... dass es keinem Menschen schlecht gehen würde und dass kein Mensch zu wenig hat und dass wir alle ein gutes Leben haben könnten.
00:14:44: Und das ist irgendwie so eine naive und idealistische Vorstellung.
00:14:50: Und wir haben alle sehr wenig Einfluss auf das, was weltweit geschieht.
00:14:55: Aber wir haben viel mehr Einfluss auf das, was um uns rum geschieht, in unserer Stadt geschieht.
00:15:01: Und da würde ich mir wünschen, dass das irgendwie im Zentrum
00:15:05: steht
00:15:06: und von dort ausgehend kann dann vieles weiteres geschehen und das kann man glaube ich auch viel dadurch erreichen dass man zeichen setzt indem man.
00:15:19: Veranstaltungen
00:15:21: zu dem Thema.
00:15:21: Lass uns erst im nächsten Schritt dahin kommen, wie wir eigentlich kommen.
00:15:24: Das heißt, weil es ist genau das, was ich meine.
00:15:26: Wir kommen dann sofort in diesen Modus lösen, das Problem lösen.
00:15:29: Sondern erst mal noch Vision.
00:15:31: Das heißt, die Vision finde ich jetzt eine großartige Vision, die vor allem, weil es auch eigentlich sehr einfach ist, auf einer Meta-Ebene ist und eigentlich tatsächlich auch als Schablone für ganz, ganz viele Bereiche, eigentlich für alle Bereiche genutzt werden könnte.
00:15:43: Hast noch weitere Visionen.
00:15:48: Ich hab ne Vorstellung davon, wie wir miteinander umgehen sollten oder was man machen könnte.
00:15:55: Und zwar, ich hab eine sehr, sehr gute Freundin, die lebt auf Island.
00:16:00: Und die hat mir mal gesagt, die Beret.
00:16:02: Genau.
00:16:05: Und die hat mir mal erklärt, was in Island ein großer, großer Kulturunterschied im Vergleich zu Deutschland ist.
00:16:12: Menschen haben keine Angst, sich mit ... Behörden auseinanderzusetzen, egal ob das jetzt das Bürgeramt ist, ob es die Steuerbehörde ist oder was auch immer.
00:16:23: Weil die Grundvoraussetzung ist, diese Behörden nehmen an, die Menschen kennen sich nicht aus.
00:16:30: Und das ist die Grundlage von allem.
00:16:31: Das heißt, die wissen, hier kommen Menschen und die sind überfordert von dem, was sie hier machen müssen.
00:16:38: Steuererklärung, was auch immer irgendwie, wenn es um darum geht, irgendwie etwas zu kaufen, etwas größeres, was auch immer.
00:16:50: Und die Grundvoraussetzung ist immer, wir müssen denen erst mal helfen.
00:16:55: Und sie hat gemeint, das führt auch teilweise zu Problemen, weil Menschen dann denken, okay, ich muss mich eh nicht vorbereiten, weil es wird mir eh geholfen.
00:17:03: Aber ich finde, Wir haben in unserem Umfeld, in unserer Welt gerade so viele Sachen, die uns belasten und die uns das Leben schwer machen.
00:17:15: Dann müssen wir in solchen Situationen uns nicht auch noch gegenseitig das Leben schwer machen.
00:17:20: Und das finde ich etwas, was sich ... auch gerade in einer Stadtgemeinschaft sehr gut umsetzen lässt.
00:17:27: Also das lässt sich machen.
00:17:29: Und das ist auch so etwas, das hat viel damit zu tun, Menschen Sachen nicht übel zu nehmen, die sie nicht aus böse Absicht tun.
00:17:39: Das hat viel mit Verständnis und Rücksicht zu tun.
00:17:43: Und das ist, glaube ich, eine Frage von Kultur, die man etablieren kann in einer Stadt.
00:17:51: Und das ist, glaube ich, auch eine große Aufgabe, weil das viel zu tun hat, auch mit, wie organisieren wir kommunale Behörden, wie organisieren wir Politik und Ämter in einer Stadt.
00:18:05: Aber ich glaube so, das als Grundidee irgendwie zu machen.
00:18:08: Wir machen uns das Leben erst mal gegenseitig so leicht wie möglich, weil es gibt genug Zeug, mit dem wir uns rumschlagen müssen, auf das wir wenig Einfluss haben.
00:18:20: Und das fände ich so so etwas, was man auch für eine Stadt für Freiburg irgendwie eigentlich umsetzen könnte.
00:18:26: Und wenn man das alles irgendwie so auf einen Nenner bringt, ist eigentlich irgendwie, ich würde mir wünschen, dass Freiburg eine Stadt wird, wo Menschen herkommen, weil sie denken, hier kann ich oder hier wird es mir ermöglicht, ein, soweit man das von außen beeinflussen kann, möglichst sorgenfreies Leben zu führen.
00:18:51: Und damit meine ich nicht nur irgendwie ökonomische Voraussetzungen oder sowas, sondern eben wirklich Sachen, die einen belasten und wo man aber sagen könnte, das hat etwas damit zu tun, wie wir unser Zusammenleben organisieren.
00:19:10: Ich find's grad schön, dir zuzuhören, weil du am Anfang hast ja die Werte genannt, Gerechtigkeit, Solidarität, Empathie und letztendlich ist es genau auf dieser Basis, hast du jetzt einfach eine Sache entpackt und entfalten lassen vor unseren Augen, die genau das im Kern beschreibt, also welche Werte dahinter stehen.
00:19:27: Wie wir dazu kommen, wie man das erreicht, was du beschrieben hast, wie gesagt, lassen wir es im nächsten Schritt noch besprechen, vielleicht das noch weitere Visionen, im Sinne von auch vielleicht etwas, was man auch irgendwie jetzt nicht in der Kultur miteinander Wie erleben würde es einem vielleicht doch etwas, was man physisch sehen würde oder vielleicht nicht auch irgendwie Strukturen?
00:19:46: Was wäre vielleicht in deiner Vision irgendwie nochmal anders?
00:19:51: Ich würde mir eine Stadt wünschen, in der
00:19:57: es
00:19:58: so wenig Verkehr wie möglich gibt.
00:20:02: Und zwar einfach auf der Grundlage dessen.
00:20:05: Ich hab sehr, sehr lange an der ... Ich vergesse immer, wie die Straße heißt, an der Straße gewohnt, die am Hauptbahnhof vorbeiführt.
00:20:12: Heinrich von Stefan Straße?
00:20:14: Nee, die heißt eben schon anders dann an der Stelle.
00:20:17: Die kommt aus der Heinrich von Stefan Straße und heißt dann irgendwie anders.
00:20:21: Stefan Meier kann ja.
00:20:22: Egal.
00:20:22: Jedenfalls, ich hab sehr lange ziemlich genau da gewohnt.
00:20:27: Und es war unerträglich laut, die ganze Zeit eigentlich.
00:20:30: Und das ist natürlich dann eine persönliche Empfindung in dem Moment.
00:20:35: Und es gibt Ecken in Freiburg, wo das nicht der Fall ist, aber so grundsätzlich eine Stadt, die eigentlich funktioniert mit so wenig wie möglich Autos und mit so viel wie möglich Platz für Menschen.
00:20:50: Und das ist etwas, was ich während der Corona-Pandemie irgendwie gemerkt habe oder so in den letzten Zügen der akuten Pandemie, wo auf einmal in der Innenstadt sehr viel Raum für Cafés geschaffen wurde.
00:21:12: Also wo man im Sedanviertel auf einmal unheimlich viele Cafés Tische und so weiter auf der Straße hatte.
00:21:25: Also an Orten, an denen das vorher nicht möglich gewesen wäre, weil da Parkplätze waren.
00:21:30: Und es war eine unheimlich schöne Stimmung, wenn man da durchgelaufen ist und wie so durch eine Allee von irgendwie Kaffeetischen gelaufen ist.
00:21:42: Oder überhaupt durch so Plätze, wo man gemerkt hat, da sind Menschen und die machen irgendwas.
00:21:48: Und so etwas ... zu ermöglichen.
00:21:53: Das hat viel auch, glaube ich, damit zu tun, wie Verkehr ... ... generell strukturiert ist, aber ... ... so was ... ... hervor ... ... zu holen, wenn möglich.
00:22:05: Und ... ... viel mehr Orte ... ... ausweisen, an denen ... ... Menschen Sachen machen können.
00:22:13: Und damit meine ich jetzt gar nicht mal ... ... zwingende Räume, so wie hier.
00:22:17: Das ist auch enorm wichtig, aber das meine ich gerade nicht, sondern ... Ja, Straßen, Straßen, Ecken, irgendwelche
00:22:25: ... Spaces.
00:22:25: Ja, irgendwelche Orte.
00:22:29: Also, ich finde es immer fantastisch, wenn ich irgendwie zwischen April und Oktober an dem Tanzbrunnen vor der Mensa vorbeilaufe oder fahre.
00:22:39: Und da sind Menschen.
00:22:40: Und die tanzen irgendwie.
00:22:41: Ich käme nie auf die Idee, da mitzutanzen, weil das absolut nicht mein Ding ist.
00:22:46: Aber es schafft sofort irgendwie eine angenehme Atmosphäre.
00:22:50: Und sowas ... ... fände ich unheimlich ... ... spannend und schön auch irgendwie, weil man sofort merkt, es ergibt sich irgendwas.
00:23:02: Und ... ... oder auch, wenn jedes Jahr die, die ... ... na, wie heißt sie die Straße, die von der ... ... Kajo dann in Richtung Zeringen führt.
00:23:18: Mhm.
00:23:22: Wo jedes Jahr ein Straßenfest ist, ein großes Straßenfest, das ist die ganze Straße.
00:23:27: Ist nicht die Serienerstraße?
00:23:28: Nee, die ist weiter unten.
00:23:30: Die
00:23:30: fängt hinten dran an, genau.
00:23:31: Aber es ist sowas.
00:23:33: Wo ich wirklich denke, du merkst auf einmal, was passiert, wenn du so einen Bereich sagst, hier fahren heute keine Autos und du kannst einfach laufen.
00:23:47: Du kannst da einfach ent ... entlang schlendern und selbst wenn du bürgersteige hast hast du immer noch der rasen irgendwie die autos und die lkw ist an dir vorbei selbst wenn sie nur dreißig oder fünfzig fahren.
00:24:00: aber so solche räume und straßen
00:24:04: steckt sich ein bisschen mit der mit der Idee vom Sergio in der Folge.
00:24:09: Da hat er eben auch gesagt, dass eigentlich vom Hauptbahnhof aus, finde ich das so schlimm, eben auch diese Straße.
00:24:13: Es ist direkt, dass man auf eine Straße kommt, weil dann eigentlich bis zum Hauptbahnhof, bis zum Schlossberg, müsste eigentlich eine Fußgängerzone sein.
00:24:20: Stimm ich ihm zu?
00:24:21: Absolut.
00:24:24: Ich finde, du hast sehr großartige Bilder schon entworfen.
00:24:29: Hast du vielleicht tatsächlich nochmal so eine strukturelle Geschichte?
00:24:31: Also ich finde es eigentlich immer spannend.
00:24:32: Ich habe es in der Folge vor ein paar Tagen mit Naomi gehabt, wo es darum ging, dass Demokratie, wie sie manifestiert ist, an vielen Stellen nicht mehr funktioniert, auch eben in den Strukturen und Prozessen, wie diese vorliegen und deswegen so die Frage vielleicht auch nicht, weil du einfach eben auch über die ganzen hinaus denkst.
00:24:52: und Erfahrung hast, hast du dann eine Idee, welche Strukturen in so einer Stadt in den vergangenen Jahren, also in dieser Vision im Prinzip gäbe, die vielleicht demokratischer werden, einfach funktionieren, mehr funktionieren würden, mehr greifen würden, vielleicht auch alles umfassen würden, was du vorhin oder begünstigen würden und fördern würden, was du vorhin beschrieben hast?
00:25:14: Strukturell gesehen, ich finde die Idee von Bürgerräten eigentlich sehr, sehr schön und spannend.
00:25:23: Und zwar Räte, die frei gewürfelt sind, also frei irgendwie gelost sind.
00:25:30: Im Grunde genommen ein bisschen wie das Prinzip von einer Jury im Gericht.
00:25:38: Und wo du auch tatsächlich auch eine Verantwortung und in gewisser Weise eine Verpflichtung hast, dich daran zu beteiligen.
00:25:48: und dass man da zu bestimmten Fragen und zu bestimmten Bereichen solche Räte einberuft, die nicht zwingend vielleicht winden sind in ihren Entscheidungen, aber die auf jeden Fall Entscheidungen oder Vorschläge ausarbeiten, die in einem nächsten Kremium diskutiert werden müssen und die dann auch unter Umständen, je nachdem, um was es geht, vielleicht auch umgesetzt werden müssen.
00:26:16: Weil ich glaube, man muss vielen Leuten und da schließe ich mich aktiv mit ein in den Hintern treten, dass sie sich beteiligen.
00:26:26: Und zwar nicht im Sinne von, du musst jetzt hierher kommen, sonst gibt es eine Strafe und so weiter.
00:26:32: Und jetzt interessiere ich mal dafür.
00:26:34: Sondern in dem Sinne, dass es häufig Umstände gibt, das ist dann ... zu anstrengend.
00:26:41: Man will dann doch nicht mehr irgendwo hin, weil man den ganzen Tag schon gearbeitet hat oder was auch immer.
00:26:47: Aber ich glaube, wenn es so eine Art Imperativ gibt, sich zu beteiligen und man ein Schreiben kriegt mit dem Hinweis, so das und das, steht an und so weiter.
00:26:57: Wenn es gute Gründe gibt, warum du das nicht machen kannst, dann kannst du dich auch davon befreien lassen, sei es gesundheitlich oder was auch immer.
00:27:06: Aber zunächst mal, wir alle leben hier, Wir haben alle ein Interesse daran, dass wir hier gut leben können.
00:27:13: Das kann unterschiedlich aussehen, wie wir uns das vorstellen.
00:27:18: Aber das bedeutet vielleicht auch ein bisschen, dass wir uns daran beteiligen müssen, dass das funktioniert.
00:27:25: Und so zu bestimmten Themen solche Räder einberufen, finde ich eigentlich eine sehr ... sinnvolle Art und Weise zu Ideen zu kommen, zu Vorschlägen zu kommen, weil man ansonsten immer nur die Ideen von denjenigen hat, die entweder das Selbstbewusstsein haben zu sagen, ich stell mich jetzt hierhin und lass mich in den Gemeinderat wählen oder was auch immer und mach Vorschläge.
00:27:57: Oder von Leuten, die irgendwie sagen, ich habe die bestimmte Expertise, weil ich das gelernt studiert habe.
00:28:04: Und von Leuten, die entsprechend die Zeit und die Ressourcen dazu haben.
00:28:10: kann solche Räte auch mit Aufwandsentschädigungen verbinden.
00:28:15: Also man kann sagen, du kommst hierhin und wenn du dafür irgendwie einen Tag nicht arbeiten kannst oder was auch immer, dann wirst du dafür entschädigt oder deinen Arbeitgeber wird dafür entschädigt und dann hat es sehr keine Schwierigkeiten mit deinem Lohn und so weiter.
00:28:30: Aber dass man Menschen ein bisschen pusht und sagt hey, ... hock dich mal dahin und denk mal mit anderen für ein paar Stunden über das Thema nach.
00:28:42: Und vielleicht kommt man auf irgendwas, auf das jemand, der das studiert hat und der selbstbewusst genug ist und die Zeit dazu hat, nicht gekommen wäre, weil er in anderen Lebensumständen ist.
00:28:55: Jetzt hast du wieder gesagt, man puste in die Richtung, war es ja schon eine Maßnahme wäre, um dahin zu kommen, was du haben möchtest.
00:29:03: Deswegen, um nicht die Zweite zurückzuhalten, würde ich sagen, lass uns mal all diese Vision, das ja echt einige jetzt ... gezeichnet, die sehr attraktiv ins Einladen sind.
00:29:12: Lass uns mal jetzt vom Beginn und ich ziehe jetzt eine Frage vor, die ich später noch mal stellen würde durch diese Geschichte.
00:29:17: Wie kann man dich unterstützen und wie kann man das, was wir wünschen, unterstützen?
00:29:20: Und lass uns mal genau das da nochmal durchdeklinieren.
00:29:23: Das heißt, jetzt sagen wir mal, die erste Idee, wo du gesagt hast, der Mensch, der die Mittelpunkt, und das ist sehr gut beschrieben, mit dem Solidarischen und eben, dass man von dem Person ausgeht, die am wenigsten im Endeffekt am vulnerablesten sind und vielleicht eben auch dann, also alle Perspektiven somit mit dem Blick hat, wie kommen wir da hin?
00:29:43: Jetzt kommen wir natürlich von der großen Vision irgendwie ins Praktische.
00:29:47: Aber zumindest was auch folgendes.
00:29:49: Also ich mensche zum Beispiel Leute, ich habe ja auch die Visionen gezeichnet und gesagt, ich würde mir auch eben sehr, sehr ähnlich in das, was du gesagt hast, eine Demokratiemodellstadt vorstellen.
00:29:59: Ich glaube, dass Freiburg tatsächlich eine gute Demokratiemodellstadt werden könnte.
00:30:02: Und ich kann dir natürlich gibt's so Sachen wie Bürgerinräte und sonstige Elemente, die man dann irgendwie dann einführen kann.
00:30:08: Aber ich glaube, es ist mehr.
00:30:10: Und ich glaube, es ist mehr, weil du es beschrieben hast an manchen Stellen, zum Beispiel auch dieses Bild, diese Idee von Mensch, diese Idee von, wie wir zusammenleben, die ist drüber.
00:30:19: Und die Frage wäre aber, wenn man es dann so überlegt und die verschiedenen Bereiche hineindenkt, was es für diese Bereiche bedeuten würde, dann glaube ich, dass an manchen Stellen einfach doch Punkte gibt und es nicht sagen muss.
00:30:31: Das ist die Struktur und das ist der Prozess und das ist das, was wir brauchen, sondern ich glaube, man weiß vor jetzt schon, dass es gewisse Punkte gibt, die man oder Knöpfe, die man drücken könnte, die zumindest etwas begünstigen.
00:30:43: Das heißt, je nachdem, also wie auch dieser Stuhlenerverdanz hat, eben vielleicht es dann so zusetzt, wie du sitzt und eben nicht nach hinten zu lehnen, gibt es auch eben gewisse Dinge, die man einführen könnte, die wiederum begünstigen würden, dass Menschen vielleicht in die Richtung denken würden, wie du es vorhin beschrieben hast.
00:30:56: Deswegen gibt es einfach so vielleicht Elemente, wo jetzt nicht die die Lösung ist, aber zumindest mal sagt, in die Richtung könnte ich gehen und dann würde ich fördern, dass Menschen in die Richtung denken.
00:31:06: Ich glaube, was es viel zu tun hat oder womit es viel zu tun hat, ist Wahrnehmung von meinem Alltag.
00:31:16: Und zwar von Alltag in dem Sinne, was sehe ich in der Stadt, was höre ich in der Stadt, was wird mir Angeboten sowohl visuell als auch an Veranstaltungen und so weiter, weil ich glaube, das schafft ein Klima in der Stadt.
00:31:35: Und ich glaube, so ein Klima ist immer die Grundlage für das, was danach entstehen kann.
00:31:41: Also das, was ich vorhin gemeint habe, wenn ich den Eindruck habe in einer Stadt.
00:31:47: passiert viel, weil Menschen über längere Zeit hier sind.
00:31:50: Dann habe ich auch selber das Gefühl, hey, ich bin jetzt schon lange hier, ich habe irgendwie ein Interesse in dieser Stadt, ich merke, das machen andere Menschen auch, dann fange ich auch selber an.
00:32:01: Und ich glaube, so eine Kultur entstehen zu lassen zum Beispiel über Orte, die für bestimmte Menschen ganz speziell gemacht sind.
00:32:16: Also Orte, an denen zum Beispiel Kinder im Stadtbild eine Möglichkeit haben, zu spielen und sich zu bewegen und zwar nicht einfach nur auf Spielplätzen in den unterschiedlichen Stadtteilen, sondern viel zentraler, wo Menschen zusammenkommen.
00:32:37: Orte, die speziell gemacht sind für Menschen mit bestimmten Behinderungen.
00:32:42: Also ich zum Beispiel, ich habe eine körperliche Behinderung, ich habe eine Brotese im Bein und ich komme Treppen hoch, aber es gibt Treppen, die sind unangenehm und es ist auch jetzt nicht so toll, immer Treppen zu steigen.
00:33:01: Und wenn es Orte gibt, wo man von vornherein sieht, die sind dafür gedacht, Menschen zu helfen und zwar nicht nur Menschen, denen man immer helfen muss, wie jetzt Menschen, die überhaupt nicht sich zu Fuß vorbewegen können oder irgendwie anderen, sondern die immer dafür gedacht sind, Menschen in dem, was sie tun, zu unterstützen.
00:33:32: Also allein die Tatsache, es gibt auch in Freiburg, es gibt Obdachlosigkeit.
00:33:38: Wenn ich sichtbar machen würde, es gibt Orte, wo Obdachlose hingehen können und denen wird geholfen und diese nicht irgendwo einfach nur so die Tafel oder da kann man irgendwo hingehen und es ist aber irgendwo versteckt, sondern es ist mitten in der Stadt.
00:33:58: Und es wird ein sichtbares Problem, wird angegangen und zwar nicht in dem Sinne, in dem man sagt, es gibt irgendwo eine Ecke, wo die hingehen können, sondern meinetwegen auf dem Platz der alten Synagoge.
00:34:12: steht jeden Tag, steht irgendwie, steht eine Unterkunft, meintwegen irgendwie an schönen Tagen ganz einfach nur ein Stand mit Getränken und Essen und was weiß ich nicht was.
00:34:26: Und es gibt irgendwie, es gibt das Gefühl, hier wird nicht irgendein Problem versucht zu lösen, indem man es irgendwo wegschiebt und es versucht so gut wie möglich aus dem Stadtbild.
00:34:40: herauszuhalten, sondern es wird im Stadtbild angegangen.
00:34:45: Und das Ideal werden natürlich, dass es dieses Problem überhaupt nicht mehr gibt.
00:34:51: Aber um diese Idee von Solidarität irgendwie einzulösen, muss man glaube ich Solidarität sichtbar leben und sichtbar machen und nicht nur in dem Sinne von, es gibt irgendwo Orte, wo Menschen hingehen können, sondern nein, diese Orte sind zentral und das wird gesehen und das ist sofort irgendwie sichtbar.
00:35:22: Und ich glaube, das hat sehr viel mit so alltäglichen Sachen irgendwie zu tun.
00:35:29: Also das ist immer noch immer wieder Straßenbahnen gibt oder Situationen gibt, wo es für Menschen mit Rollstühlen oder Rollatoren trotzdem schwierig ist, in die Straßenbahnen zu kommen.
00:35:46: Das funktioniert immer irgendwie, aber es ist nicht ideal.
00:35:51: Und das viel stärker irgendwie nach vorne zu bringen und sichtbar zu machen.
00:36:00: Und das kann man, glaube ich, auch unterstützen mit Veranstaltungen, in Kultureinrichtungen und so weiter.
00:36:08: Und wenn man wirklich so sagen würde, wie du eine Modellstadt für irgendwas, dass man das implementiert in eine Stadtgesellschaft als Stimmung, als Idee.
00:36:23: Weil
00:36:24: ich glaube, Solidarität und Empathie und der Umgang miteinander hat sehr viel damit zu tun, wie gehe ich durch meinen Alltag.
00:36:35: Natürlich kann eine Stadt das mit konkreten Maßnahmen unterstützen, aber am Ende sind es immer die Menschen irgendwo, die das leben müssen.
00:36:44: Und so etwas konkret irgendwie zu machen.
00:36:51: Und ich hab ... Nur eine Sache, ich lebe in einem Hochhaus, also Helfstockwerke.
00:37:01: Und es gibt einen Fahrstuhl.
00:37:03: Und der ist irgendwann ausgefallen.
00:37:06: Und zwar wochenlang.
00:37:09: Immer wieder so, dann ging er mal einen Tag wieder und dann wieder nicht.
00:37:13: Und ich bin irgendwann schier wahnsinnig geworden, weil wir wohnen im ersten Stock.
00:37:19: Ich kann problemlos selbst mit meiner Verhinderung die Treppe laufen.
00:37:24: Es gibt Menschen, die leben im achtem, neunten, zehnten, elften Stock.
00:37:29: Alte Menschen, Menschen, die auch gebehindert sind.
00:37:32: Wenn ich im elften Stock wurden würde, mit meiner Gehbehinderung, das wären auch keine schönen Wochen gewesen.
00:37:39: Und es gab, hatte ich das Gefühl, wenig Bewusstsein in diesem Haus, Was für ein großes Problem das ist.
00:37:51: Und ich hab dann versucht ...
00:37:53: Darf ich dir was fragen?
00:37:54: Wie hättest du es sichtbar gemacht?
00:37:57: Also, ich persönlich hab einen Zettel irgendwann aufgehängt und hab einen Zettel hingehängt und hab gesagt, wenn jemand Hilfe braucht, sich bitte melden.
00:38:06: Hier ist mein Handynummer.
00:38:07: Aber konkret meine ich damit, dass das eine Frage von Stimmung und von
00:38:13: Kultur ist.
00:38:15: dass es eine Frage davon ist, wie nehme ich meine Umwelt wahr?
00:38:21: Wie nehme ich wahr, so ich sehe, Fahrstuhl ist kaputt, und ich merke, das ist jetzt nicht eine Sache von einem halben Tag, sondern das geht länger.
00:38:29: Und dann muss eigentlich sofort irgendwie kommen, okay, was müssen wir jetzt
00:38:36: tun, um
00:38:37: in diesem Haus das Leben für alle so leicht wie möglich ... Und das ist eine Frage von Kultur und von Wahrnehmung von Umfeldern.
00:38:51: Und ich glaube, das hat sehr viel damit zu tun, wie nehme ich meine Umwelt im Alltag wahr.
00:38:56: Und das kann man bestärken, indem man eine Stadt darauf ausrichtet.
00:39:03: Wow, das ist echt einige wichtige Punkte gebracht.
00:39:07: Was ich mir jetzt bei dieser Kultur gefragt habe, ist, klar, ich denke, die es sichtbar machen, von Dingen,
00:39:12: die
00:39:12: die Leute erst mal für sich gar nicht wahrnehmen, ist vielleicht ein kleiner Aspekt, und du hast das schon richtig angesprochen.
00:39:19: Im Prinzip ist ja auch dann die Rolle, die ich dann selbst als Bürgerin habe, und der ich mich dann sehe.
00:39:23: Das heißt, ich im Prinzip gehe dann in das Haus und sehe, der Aufzug funktioniert nicht, und dann ist für mich erst mal die Frage, bin ich dafür verantwortlich?
00:39:29: Nein, es gibt jemand, das sich kümmern muss, ich zahle Miete, die sollen sich bitte erst eigentlich richten.
00:39:34: Aber ich denke zu keiner Zeit, Was heißt eigentlich für andere in diesem Haus?
00:39:38: Beziehungsweise die Frage wäre für mich dann, was müsste eigentlich vorliegen, dass ich mir die Frage stelle?
00:39:43: Und da würde ich wiederum sagen, meine Erfahrung nach, da muss im Endeffekt eine Kultur vor dem Haus schon gewesen sein, dass ich weiß, wer da wohnt, dass wir uns kennen, dass wir uns helfen.
00:39:53: Und dann ist die Frage, was... Begön sich diese Kultur und was zum Beispiel diesen Flohmarkt gesprochen, in der Straße, die vor der Zingerstraße ist, die uns spät einfallen wird.
00:40:03: Das heißt, also solche Dinge, wo ich dann eben tatsächlich dann die Leute in einem gleichen Haus Sachen raustragen, auf den Tisch aufbauen und siehst, ah okay, und dann kommst du ins Gespräch und siehst das Kleidung von Kindern, was ich weiß, oder.
00:40:13: und dann lernt sie die Leute kennen und dann wenn du die Leute kennst und vor allem auch die in der Länge Al-Haar bleiben, dann entwickelt sich ja sowas wie eine Beziehung und auch vielleicht eine Verantwortung, auch einen gewissen Punkt, auch Rundartung, Verständnis und Empathie und Solidarität, die du am Anfang genannt hast.
00:40:26: Und deswegen erwärfte ich mich, dass ich so ein Aspekt in Freiburg zumindest, den ich wichtig fände, wenn man dahin wollen, den du beschrieben hast, es gibt sicher viele Aspekte, aber ein Aspekt, der jetzt eingefallen ist, ist, welche Rolle Familien da haben.
00:40:38: Weil ich jetzt aus einer Perspektive mit vier Kindern, mit fast zwanzig Jahren einem Stadtteil, eben gesehen habe und weiß, wie es ist, wenn du einfach über einen Langzeitraum umbewohnst, dann kennst du einfach das Umfeld, die Leute kennen sich untereinander und dann denkst du die anderen Leute eher mit.
00:40:56: Und deswegen glaub ich, dass Familien zum Beispiel ein wichtiger Faktor sind.
00:40:59: Also wenn du in der Stadt haben willst, in die Richtung denk, brauchst du glaub ich eben auch dann diverse ... Diverse Lebenskonzepte oder Möglichkeiten von diversen Lebenskonzepten und Familie muss einfach auch eine oder von seinem auch Familie mit vielen Kindern und wir auch mit Kindern.
00:41:13: Ich habe tatsächlich erst vor Kurzem im Studium gesehen oder statistisch gesehen auch in Freiburg, wie viele Menschen mit Familie einfach rausziehen aus Freiburg und wie wenig Familien oder weniger Familien im Prinzip in Freiburg wohnen.
00:41:22: Und das wäre für mich so ein Aspekt.
00:41:24: Uns andere wäre, weil du gesagt hast, dieses mit den Obdachlosen habe ich für mich dann gedacht.
00:41:30: Wir bezogen auf Freiburg, wenn wir bei Maßnahmen sind.
00:41:32: An manchen Stellen würde ich mir wünschen, dass man ein bisschen auch guckt, was gibt es in anderen Städten denn schon?
00:41:36: Oder an anderen Ländern für Konzepte.
00:41:38: Und vielleicht hier auf die Wissenschaft zu stützen und gar nicht so immer ein Rad neu zu erfinden.
00:41:43: Also da gibt es ja scheinbar Länder und Konzepte, also in Finnland zum Beispiel, weiß ich das mit Obdachlosigkeit, fast auf Null runtergebracht hat, indem man Menschen ... Ressourcenzuführung gestellt hat und zwar ohne großen bürokratischen Aufwand, die haben relativ einfach die Wohnung bekommen, konnten duschen, hatten dann die Ressourcen bekommen, konnten mir geholfen, dass sie in Arbeit finden.
00:42:03: Und es hat eine unglaublich hohe Erfolgsgeschichte der Wohnung wie entwickelt.
00:42:08: Oder bei Obdachlosigkeit gibt es ja auch den Aspekt von ... Ich glaub, in Hamburg hab ich das damals gesehen, dass eben auch so mobile Stationen gibt, wo Menschen einfach reingehen können und dann sich duschen können, frische Kleidung holen können.
00:42:20: Und all das sind ja Sachen, die man wunderbar im Prinzip machen könnte.
00:42:22: Aber ich finde tatsächlich diesen Aspekt schon super wichtig, dass du gesagt hast, es muss im Herzen der Stadt passieren und nicht irgendwie nach außen geschoben.
00:42:31: Und da für mich tatsächlich auch ganz viel, in dem was erzählt hast, war mich in der Vision noch ein bisschen mit drin vom Max, den ich vor ein paar Folgen hatte, der von inklusiven Stadt gesprochen hat.
00:42:40: Weil letzten Endes umgesetzt, was du beschrieben hast, würde bedeuten, dass ich bei der Planung von Stadt, bei der Entwicklung von Stadt, Norm wäre, dass wir inklusiv denken.
00:42:49: Norm sein müsst ihr mit dem entsprechen, die wir als Perspektiven am Tisch haben, die die einbringen, um sie einfach sichtbar zu machen, zu sagen, hey, wenn wir irgendwas planen, wie ist es eigentlich so, dass einfach alle Menschen berücksichtigt werden bei der Planung und Entwicklung?
00:43:02: Und das bringt ja eigentlich wieder auf das, was ich am Anfang gesagt habe, also eine Stadt, die eigentlich so Solidarität irgendwie als Grundwert denkt, ob das jetzt also Inklusivität, Solidarität, ich glaube, eben diese Idee immer davon ausgehen, was bedeutet das für die vulnerabelste Gruppe in einer Stadt?
00:43:25: Oder was bedeutet das für die Menschen, die ganz konkret hier leben?
00:43:30: Was passiert in dem Moment?
00:43:34: Und ich glaube, das ist so etwas, was sehr gut oder was sehr, sehr wichtig ist.
00:43:42: Und ich hatte auch noch überlegt, was ich mir von Freiburg wünschen würde.
00:43:48: Und das ist jetzt weniger eine Frage von konkreten Projekten oder von einer Grundidee für eine Stadt, sondern es ist ... Ich hab das Gefühl, Freiburg, und das ist etwas, was ich selbst in dieser Stadt auch schätze, hat von sich ein Bild von großer Weltoffenheit, von großer ... Fortschrittlichkeit, von Nachhaltigkeit bis hin zu alternativen Lebenskonzepten und was weiß ich nicht was.
00:44:26: Und ich hab manchmal das Gefühl, und ich merke das auch teilweise bei mir selber, man freut sich ein bisschen zu sehr, wie weltoffen man ist und wie toll man irgendwie ist.
00:44:40: Kannst
00:44:40: du etwas erklären, wie du es meinst?
00:44:43: Wenn ich Leute frage, wie siehst du Freiburg, dann ist das eher gut, das sind die Hippies da unten im Süden.
00:44:50: Das ist außerhalb von Freiburg und das ist alles ein bisschen schön.
00:44:54: und dann läuft man da durch und da ist die Altstadt und da sind die Geranien an den Fenstern und die Sonne scheint und alle trinken Kaffee draußen und so weiter und so fort.
00:45:05: Und es ist ein Selbstbild, das man sehr gerne übernimmt.
00:45:09: Weil es sehr schön ist, weil man das auch häufig selbst so erlebt.
00:45:13: Also, wenn ich irgendwie im Sommer durch die Freiburger Innenstadt laufe, es könnte nicht schöner sein, irgendwie so.
00:45:23: Und man vergisst darüber sehr, sehr oft, dass es in Freiburg all das, was es in anderen Städten gibt, auch gibt.
00:45:32: Von ... Armut von Rassismus, von Menschenfeindlichkeit, über Ängste aus allen möglichen Ecken, aus wirtschaftlichen Schwierigkeiten, Schwierigkeiten im Stadtbild.
00:45:52: Es ist alles da.
00:45:54: Und die Tatsache, dass Freiburg so schön und so weltoffen ist.
00:46:00: was Freiburg ist, also das ist ja überhaupt nicht die Frage, dass es das nicht ist, also dass es das nicht gibt, lässt uns und auch mich immer wieder vergessen, so, es gibt das alles hier.
00:46:13: Und man darf das nicht vergessen.
00:46:18: Und ich glaube, so das, was ich mir für Freiburg wünsche, ist irgendwie ein ehrlicher Blick auf sich als Stadt.
00:46:28: der die tollen Seiten sieht und sich daran freut.
00:46:32: Und aber auch sieht, wir haben halt zum Beispiel einen Stadtteil oder zwei, drei Stadtteile, die sind wunderschön, wie die Viere oder Herrdern.
00:46:45: Da kann aber kein Mensch leben, der nicht irgendwie ein Jahreseinkommen von was weiß ich, ne was hat.
00:46:53: Und dann ist es toll, dass da große Altbauwillen stehen, Davon hat man nicht jeder was.
00:47:01: Und das ist so etwas ... Ein Bewusstsein dafür einfach.
00:47:07: Und das würde ich mir für Freiburg wünschen, weil Freiburg ist eine fantastische Stadt.
00:47:11: Ich bin wahnsinnig gerne hier.
00:47:13: Ich bin wiedergekommen.
00:47:15: Und ich fühle mich hier unheimlich wohl.
00:47:18: Und ich glaube, das ... Und genau aus dem Lebengrund wünsche ich mir irgendwie ... eine Ehrlichkeit sich selbst gegenüber.
00:47:28: Und dass man das auch lebt und dass man das auch irgendwie in seinen Handeln mit einbezieht.
00:47:40: Ja, es ist Problemes.
00:47:43: Ich habe das sicherlich gestern super lang und viel genauer das Thema nachgedacht, weil ich für mich wieder gemerkt habe, ich habe in einer Folge mal gesagt, dass ich die Kandidatur im Prinzip, die ich angehen möchte als OB, für mich auch den Gedanken mitbringt.
00:48:00: Kann man Politik machen und gesund bleiben oder vielleicht auch die Version bleiben von sich selbst, die man gut findet und mit der man gut klarkommt, vielleicht sogar eine bessere Version.
00:48:11: Und ein Aspekt war davon, dass ich gesagt habe, die Maschine um dich herum, die macht was mit dir.
00:48:16: Und ich habe jetzt für mich festgestellt, seit ich eine Barschensparte drin stand, dass ich kandidieren möchte, hat jetzt die Maschine angefangen zu funktionieren.
00:48:24: Ich merk, wie sie auf mich wirkt.
00:48:26: Das heißt, zum Beispiel haben auch Leute gesagt, du musst gucken, dass irgendwie die Stimmung gut ist.
00:48:30: Das heißt, du darfst irgendwie ... Mach das mit einem Witzchen oder sich was.
00:48:33: Partisch.
00:48:34: Sprich, dann schwingt so ein bisschen mit.
00:48:37: Die Geschichte von, sprich, diese Sachen nicht an.
00:48:40: Und dann denkst du über nach, machst du's, machst du's nicht.
00:48:43: Und das ist das, was wiederum stört an Politik.
00:48:45: Und es ist genau der Aspekt, was ich mir vorgenommen habe.
00:48:49: Deswegen werde ich heute übersprechen.
00:48:51: Weil es genau darum geht eben ... dass man nicht sagt was dient mir um irgendwie zu gewinnen in deren logik und in dieser logik die einfach dominiert sondern zu sagen was ist eigentlich notwendig was ist gesellschaftlich notwendig?
00:49:06: und ich glaube es ist gesellschaftlich notwendig genau darüber zu sprechen und zu sagen, das kommt in Freiburg vor.
00:49:12: Das ist etwas, was in den Regeln nicht sichtbar ist, in Zeitungen, in Medien, wo auch immer auch in politischen Debatten, weil in den Regeln prinzipian Menschen, eben die von Armut und sonstigen Sachen betroffen sind, eben nicht das Mikro in der Hand halten und nicht im Prinzip sprechen, nicht im Endeffekt diese Perspektiven beleuchtet werden.
00:49:28: Und die Frage werfe mich tatsächlich eben, wie führt man hier einen guten Dialog darüber?
00:49:31: Also ich habe das auch eben gesehen.
00:49:34: Ich werde sagen, was ich damals gemacht hab.
00:49:36: Ich hab gestern mal reingeguckt zu den Kommentarspalten, was die geschrieben haben.
00:49:40: Hey, da war brutal viel rassistisches Zeug drin.
00:49:42: Ja.
00:49:44: Ich würd jetzt sagen ... Ich würd lügen, wenn ich sagen würde, es hat mich jetzt überrascht.
00:49:49: Ich lebe seit über vierzig Jahren in Deutschland.
00:49:51: Das ist im Endeffekt eine Sache, mit der ich immer wieder konfrontiert bin und werde.
00:49:56: Und die Frage ist aber, wie geht das damit um?
00:49:58: Wirst du es jetzt weg?
00:49:59: Und jetzt bin ich in dem Fall dir folgen würde, was du vorgeschlagen hast.
00:50:03: dann wisch es nicht weg, sondern ich mach's jetzt im Mittelpunkt in die Debatte und sag, ja, das kommt vor.
00:50:09: Und wie gehen wir damit um?
00:50:10: Wie gehe ich damit um, dass ich im Endeffekt eine Kandidatur im Prinzip anstrebe in der Zeit, wo Leute sagen, dass ich nicht mal zum Stadtbild gehöre.
00:50:16: Wie soll ich auf die Idee kommen, irgendwie OB werden zu können?
00:50:19: Das ist natürlich anmaßend.
00:50:20: Wie kommt so einer auf die Idee, der nicht frei oder nicht deutscher ist, zu kandidieren?
00:50:24: Der ist nicht von hier.
00:50:26: Und das sind schon Sachen, wo ich mich dann frage, wie geht man jetzt tatsächlich ... Wie führt man, also ob es jetzt ein guter Dialog ist, was auch immer, wie kann man so ein Prozess anstoßen, dass man zumindest in die Richtung geht, dass man eine gute, konstruktive Debatte darüber führen kann?
00:50:43: dass ich irgendwo genauso das Recht habe, hier irgendwie zu leben, um mich als Freiburg zu verstehen, wie andere auch.
00:50:48: Und im Endeffekt auch, das ist ja, fast ja wiederum genau das Gleiche, was du von meinem Illusion gemeint hast, oder das hab ich einen Speaker verwendet, aber du hast ja diese soldatische Stadt angesprochen und das mitwirkt zu allen Leuten mitdenkt.
00:50:59: Das heißt für mich war die Frage, wie geht man solche Themen an?
00:51:03: Also wenn du sagst, Freiburg nimmt dich so wahr, und sonst sich in diesem Außenbild, was wär für dich vielleicht ein U- oder Prozess?
00:51:11: dieses Bild kritisch unterfragen.
00:51:13: Also was stellte du dir vor?
00:51:15: Ich würde mir vorstellen, dass es grundsätzlich thematisiert wird und zwar auch in der öffentlichen Darstellung will.
00:51:26: Wenn ich mir anschaue, was ich auf den Kanälen, zum Beispiel von der Stadt, Jetzt grundsätzlich in sozialen Medien sehe.
00:51:39: Sehe ich, Freiburg ist eine fantastische Stadt.
00:51:42: Und da gibt's ganz, ganz tolle Sachen.
00:51:44: Da gibt's den Spielplatz und dann gibt's das Schwimmbad, das neue eröffnet worden und was weiß ich nicht, was und so weiter und so fort.
00:51:50: Und das ist alles toll und das soll auch kommuniziert werden.
00:51:55: Und ich würde mir aber eine Offenheit dahingehend wünschen, was ist nicht so toll.
00:52:02: Und zwar nicht im Sinne, um irgendwie zu zeigen, das ist jetzt hässlich hier und so weiter, sondern um vielleicht, und das ist irgendwie, ich weiß nicht, ob das ein großer Anspruch ist, aber ... Wenn ich gucke, wo das herkommt, dann ist das eine Frage von Stadtmarketing.
00:52:26: Und Marketing hat als Ziel immer, etwas möglichst positive darzustellen.
00:52:32: Es ist jetzt aber in meinen Augen nicht die Aufgabe einer Stadt, für sich Werbung zu machen bei ihren Bürgern.
00:52:40: Sondern es ist die Aufgabe einer Stadt, wenn ich Stadt jetzt als Verwaltungseinheit denk.
00:52:48: Und Menschen, die sich darum kümmern, dass eine Stadt funktioniert, im Sinne von alles, was im öffentlichen Dienst geschieht sozusagen, ist es die Aufgabe, eine Stadt am Funktionieren zu halten und es den Menschen in dieser Stadt zu ermöglichen, so gut wie möglich da zu leben.
00:53:07: Und dann ist es nicht meine Aufgabe, den Menschen zu vermitteln, wie toll diese Stadt ist, sondern dann ist es meine Aufgabe, Menschen zu erklären, was braucht es hier?
00:53:18: was müssen wir hier tun?
00:53:19: was gibt es hier?
00:53:22: es gibt.
00:53:23: Teile von dieser stadt die sind ganz toll und es gibt teile die sind weniger toll aus welchen gründen auch immer und auf die halten wir auch den scheinwerfer um zu sagen.
00:53:33: Am besten ist es, wir gehen das so an, dass wir irgendwann da nicht mehr den Scheinwerfer hinhalten müssen oder den Scheinwerfer hinhalten können und sagen können, hey, das ist toll geworden.
00:53:45: Und ich glaube, das ist so etwas, dass die Stadt als Entität sich natürlich immer möglichst toll zeigen will.
00:54:00: Und da vielleicht von diesem Marketing Gedanken weg hinzu.
00:54:06: Wir zeigen Freiburg, wie Freiburg ist, weil wir dann auch am ehesten wissen, wo wir ansetzen müssen, um irgendwie sagen zu können, jetzt ist das auch noch toll geworden.
00:54:21: Für mich spielt da eine Idee noch mal mit, und zwar hat jetzt auch vom paar Folgen glaube ich mal angesprochen, dieses Buch von John Alexander Citizens, wo er genau erklärt, dass ihm dieses Do-How-Dentist-Marketing, wo der Mitweg sagt, dass wir eine sehr starke Consumer-Story haben und dass wir überall Konsumentinnen und Kunden im Prinzip sind und uns so verstehen und so denken.
00:54:42: Und letztendlich ist auch das wiederum eben auch alles drum herum beeinflusst und soziale Netzwerke, vor allem diese.
00:54:48: mit kommerzialisierten Plattformen genau diese Story ja pushen.
00:54:51: Das heißt, mit diesem Influencer-ID.
00:54:54: Und das ist ja ein.
00:54:55: wenn wir da Punkt, wo ich sagen würde, okay, soziale Netzwerke, wenn es soziale Netzwerke wären, in diesem Sinne, wie du es beschrieben hast, die müssten ja eigentlich dann eben so gespielt werden, dass eben die Stadt, Stadtverwaltung, alle Personen, die für die Stadtverwaltung arbeiten, also auch alle BürgermeisterInnen und Oberbürgermeister und so weiter, die werden dann keine Influencer innen, sondern im Endeffekt werden die moderierende.
00:55:15: Und das aufzugreifen, was mal da am Anfang der Peter Berent gesagt hat, weil er gesagt hat, da braucht es moderierende Funktion und dann eben zu sagen, ich moderiere und dann zeige ich eben auf die Dinge, die im Effekt gelingen und auf die Dinge, die im Effekt vor uns stehen und dann zu sagen, lass uns mal und dann öffne ich vielleicht Dialoge Räume, wo dann Menschen zusammenkommen und sagen, lass uns mal gemeinsam hinnen mit all die Wissen, mit allen Perspektiven, die wir haben.
00:55:37: Wie können wir diese Geschichten, auf die man scheinbar vergelenkt haben, wo in dem Fall Herausforderungen und Probleme vorliegen?
00:55:41: Wie können wir sie gemeinsam lösen?
00:55:44: Also so könntest du mir zumindest vorstellen, die Frage, wie mich tatsächlich dann auch, wenn ich ehrlich bin, dich immer stelle, welche Rolle spielen überhaupt sozialen Netzwerken noch dann in diesem ganzen Bild, weil auch das ist ja etwas, wo ich merke, dass einfach ein begünstiges Mensch genau in diese Richtung abtriffen.
00:55:59: Das heißt jetzt nicht nur eine Sache, wo ich jetzt sagen würde, es ist in Freiburg so, das ist ja bei vielen Bereichen so.
00:56:03: Also auch bei ... Ich kann mich sagen, meine Sache ist eher so auch bei Aktivistinnen, wenn ich ehrlich bin auch, ich verstehe mich auch als Aktivist.
00:56:12: mich stirbe die frei permanent wie nutze ich soziale netzwerke die einig in der logik folgen die einig entgegen dem arbeitet was ich möchte zumal auf dem basis haben die einig eben ungerecht ist und im endeffekt diskriminierend ist und so weiter und dazu sagen wie ich finde ich da statt.
00:56:26: Weil letztendlich ist auch leben sich da abspielt und menschen da sind und mit ihr irgendwie auch erreichen muss aber perspektivisch für darum auch für mich die frage aufwirft.
00:56:33: müssen wir nicht vielleicht auch Stadtgesellschaft auch sagen, wir müssen uns auch irgendwie die Datse dezentral aufstellen, anders aufstellen, uns unabhängig machen.
00:56:40: Ich habe tatsächlich es vorhin beim Heise eben so ein Bericht nochmal gelesen, wo... Ich glaube, ich weiß nicht, wie das Gericht ist.
00:56:45: Normalerweise kommt es jetzt, dass sie von Microsoft sich verabschieden und dann eben diese deutsche Software im Prinzip jetzt aufspielen werden, um eben sich davon unabhängig zu machen.
00:56:56: Und da, die frage ich für mich auch wiederum als Stadtgesellschaft, bräuchte sie ja auch in die Entwicklung in die Richtung, dass wir auch Netzwerke haben, also digitale Netzwerke haben, die eher diese Geschichte begünstigen, Entwicklung begünstigen, die du im Prinzip jetzt geschildert hast.
00:57:11: Ich weiß es nicht.
00:57:13: Du hast eine weitere Frage, eine Vision am Anfang eröffnet.
00:57:16: Und zwar hast du gesagt, dass Verwaltung Menschen begegnet mit der Idee, sie verstehen etwas nicht, wissen etwas nicht und ich möchte ihnen helfen.
00:57:28: Wie können wir da hinkommen?
00:57:31: Ich bin mir nicht sicher, ob ich deine Frage verstanden
00:57:33: habe.
00:57:33: Du hast am Anfang hast du Visionen gezeichnet.
00:57:34: Die erste Vision war die Geschichte von der Menschen im Mittelpunkt.
00:57:37: Ja.
00:57:37: Und dann die zweite Vision, wenn ich es richtig im Kopf habe, war, hast du gesagt hast, Ähm, das Behörden, also hast du auf Bäre dich bezogen mit Island, das Behörden eben Menschen sehen, als er braucht, hat ein Problem und er versteht es nicht und jetzt erkläre ich es ihm.
00:57:51: Und jetzt, wie können wir da vielleicht hinkommen?
00:57:54: Ich glaube, das hat viel damit zu tun, wie wir Menschen im Verhältnis zu Behörden betrachten.
00:58:03: Das ist zum einen etwas, was auf einer reinen technischen Ebene zum Beispiel mit der Digitalisierung zu tun hat.
00:58:14: Und zwar, dass ich möglichst viele Sachen eigentlich möglichst einfach machen können muss.
00:58:22: Das heißt, alles was mit dem Bürgeramt zu tun hat online, wenn möglich.
00:58:29: Und zwar von allen Geräten aus in irgendeiner Form.
00:58:34: Dass ich es Menschen so leicht wie möglich mache, Sachen zu erledigen.
00:58:41: Und das hat, auf der einen Seite hat es eine Frage von Organisationen zu tun.
00:58:48: Ich kriege immer wieder Briefe vom Finanzamt, wo ich vor dem Brief stehe und erst mal irgendwie eine halbe Stunde recherchieren muss.
00:58:59: Was wollen die jetzt konkret von mir?
00:59:02: Und ich weiß, dass das irgendwo meine Verantwortung ist.
00:59:06: Ich bin Freiberufler, das heißt, da ist irgendwie das, ich muss mehr machen als jemand, der einfach irgendwo angestellt ist und dann eine Steuererklärung fertig.
00:59:15: Aber nichtsdestotrotz, denke ich, mir immer macht es mir doch so leicht wie möglich.
00:59:22: Also es kann doch nicht sein, dass ich irgendwie... Also das klingt immer so blöd, aber es kann doch nicht sein, dass die Tatsache, dass wir eine Steuererklärung machen müssen für jeden schon fast einen Running.
00:59:35: Gag ist, oh Gott, ich muss mir eine Woche frei nehmen, ich muss mir eine Steuererklärung machen.
00:59:40: Also, es ist klar, du hast da irgendwie einen Aufwand dazu gehört und dass man irgendwie gucken muss, was hab ich gemacht?
00:59:46: und so weiter, aber dass es so leicht wie möglich gemacht wird.
00:59:51: Und ich glaube, das hat etwas damit zu tun, wie beblickt eine Behörde als Institution, und damit meine ich jetzt nicht nur die Steuerbehörde, sondern grundsätzlich alle,
01:00:01: wie
01:00:02: beblickt die auf Menschen?
01:00:05: Und dass diese Menschen eben nicht sozusagen eine Ringschuld der Behörde gegenüber haben, sondern die Behörde hat eine Ringschuld den Menschen gegenüber.
01:00:16: Denn der einzige Grund, warum diese Behörde existiert, ist, um das Leben von Menschen untereinander zu verwalten.
01:00:25: Und irgendwie Strukturen zu schaffen, in denen dieses sehr komplexe Zusammenleben.
01:00:32: Also, ich sage überhaupt nicht, das jetzt, um bei dem Peitspiel zu bleiben, dass Steuern als System in einem Staat
01:00:40: ... Aber das ist schon ein Thema, was die beschäftigen, die Steuern.
01:00:45: Das beschäftigt mich sehr, weil ich sehr großer Fan von Steuern an sich bin.
01:00:51: Weil ich finde ... Die
01:00:52: Steuerklebung, sorry, mich vertan.
01:00:53: Nee, nee, du hast vollkommen recht ... Aber ich bin ein großer Verfechter von Steuern.
01:01:01: Und zwar von gerechten Steuern, einer gerechten Verteilung von Steuern.
01:01:06: Herbsthaftsteuer.
01:01:07: Auf Herbsthaftsteuer, Vermögenssteuer, weiß ich nicht was.
01:01:12: Aber da muss ich doch davon ausgehen, die Grundidee von dem Ganzen ist doch irgendwo, dass die Menschen Steuern zahlen, um Sachen zu finanzieren, die ihr ... Zusammenleben so gut wie möglich machen, weil davon Straßen gebaut werden, weil davon öffentlicher Nahverkehr finanziert und ausgebaut wird, was weiß ich nicht was.
01:01:36: Das heißt, im Grunde genommen geht es ja eigentlich nicht darum, dass wir irgendwie die Gegenspieler von Behörden sind als Einzelpersonen, sondern die Behörden stehen zu uns in Pringeschuld.
01:01:56: Wir wollen unser Zusammenleben organisieren und finanzieren.
01:02:02: Aus dem Grund zahlen wir Steuern, wenn man es mal ganz runter bricht.
01:02:06: Und aus dem Grund müsste man eigentlich allen so leicht wie möglich machen, das umzusetzen.
01:02:12: Und das betrifft eigentlich alle Bereiche irgendwie.
01:02:15: Also wir brauchen alle einen Personalausweis.
01:02:21: Dann muss es doch irgendwie so leicht wie möglich in meinen Alltag integrierbar sein, auf Grundlage von dem, was es an Ressourcen gibt, damit ich das machen kann.
01:02:34: Dass ich eben
01:02:36: nicht
01:02:36: im Zweifelsfall, und dann muss ich da ein Foto, und dann wird es ausgedruckt, und dann muss ich mit dem Foto ins Bürgeramt, und dann muss ich das, ne?
01:02:42: Und dann kriege ich drei Wochen später und so.
01:02:46: Ich weiß nicht ... Wie man das also wieder effizienter gehen kann aber ich weiß dass es effizienter gehen würde und das ist so etwas.
01:02:55: ich glaube das hat viel irgendwie damit zu tun.
01:03:00: oder als Beispiel weil ich angefangen hatte mit island es gibt anscheinend und ich hoffe ich werde korrigiert, welches Falschläge, aber wenn ich mich recht erinnere, gibt es in Island am Flughafen, gibt es einen eigenen Schalter für Leute, die ihre Reisepass vergessen haben, verloren haben oder der abgelaufen ist oder was weiß ich nicht was.
01:03:27: Das heißt, du kannst da hingehen und kannst sagen, ich habe ein großes Problem.
01:03:31: Ich hab meine Rehalsepass vergessen verloren, weiß ich nicht was.
01:03:35: Und da ist jemand, das eine einzige Aufgabe ist es im Grunde genommen, kurz zu sagen, alles okay?
01:03:41: Mir findet eine Lösung für dich.
01:03:42: Wir finden eine Lösung.
01:03:44: Und das ist so erleichtern irgendwie, weil ... In den seltensten Fällen wird da jemand hinkommen, der gesagt hat so, ich hab mich jetzt jahrelang nicht um mein Reisepass gekümmert, ich geh hier einfach mal ohne Reisepass hin und guck mal, was passiert.
01:03:58: Sondern in neunzig Prozent aller Fällen hat irgendjemand was vergessen.
01:04:03: Und ist dann selber schon in so einer gestressten Situation, dass das letzte, was er auch noch braucht, irgendjemanden ist, den anguckt, mit du Vollidiot.
01:04:12: Warum hast du da nicht dran gedacht?
01:04:14: Und das hat etwas damit zu tun, wie definiert sich eine Behörde im Verhältnis zu Bürgerinnen an sich?
01:04:23: Da müssen wir eigentlich tatsächlich fast reingehen und gucken, wie haben wir es geschafft, dass es so ist.
01:04:27: Weil es ist gar nicht so einfach, ich arbeite selbst auch in Verwaltung, also ich bin im ZSL, würde ich das nicht kennen, das ist im Endeffekt, die ist das Institut für Fortbildung, für Schulleitung, Lehrkräfte und so weiter.
01:04:39: Und das ist auch Verwaltung, ganz viel.
01:04:41: Und da ist tatsächlich, ich arbeite viel mit Menschen aus der Verwaltung, dass sie mir die Frage, wie kriegst du so eine Kultur rein.
01:04:47: Und es ist nicht so einfach, da ist es nicht mit einer Fortbildung getan oder mit einem Kaffeeautomaten oder eine Tischtennisplatte mir reinstellt, sondern da musst du dir schon Gedanken machen, wie du viele, viele, viele Dinge im Prinzip ändern musst, um so eine Kultur im Prinzip am Schluss zu bekommen.
01:05:04: Aber ich hab dich so nicht verstanden, Ich kenne es unter die proaktive Kommunikation auch, dass man dann eben auf Leute schon direkt, weil man weiß, was Dinge passieren werden, direkt auch schon Sachen zukommen lässt.
01:05:15: Also ich kenn's ja sich aus dem Bereich mit Kindern wieder, wo einfach wenn Kinder geboren werden, da musst du auch ganz viele Sachen ausfüllen und andere gestellt und so weiter.
01:05:23: Und ich kenn Länder, wo die Sachen an den Hause geschickt bekommen.
01:05:27: Weil man weiß, du bist sowieso im Stress.
01:05:29: Genau.
01:05:31: Also, ich weiß jetzt auch gar nicht mehr, wo das war, aber es gibt ja Länder, wo du automatisch alles, was du ansonsten beantragen müsstest, wenn du ein Kind bekommst von Kindergeld über was weiß ich nicht was, ist im Grunde schon in dem Moment angelegt, wo das Kind geboren wird.
01:05:49: Und das ist doch, also ich meine, das ist so was, ich meine, es ist ja eh klar, dass Menschen das machen müssen und es steht ihnen zu.
01:05:57: Das ist ja irgendwie, das ist ja jetzt nicht irgendwie eine Gnade des Staates,
01:06:02: dass du
01:06:02: Kindergeld bekommt, sondern es ist ja dein Recht in dem Moment, dann kann ich das doch einfach sofort irgendwie in die Wege leiten.
01:06:13: Und das hat eben, glaube ich, nicht nur was damit zu tun, wie du gesagt hast, wie kriegt man diese Stimmung rein, sondern das sind strukturelle Entscheidungen, die diese Stimmung, glaube ich, nachträglich beeinflussen.
01:06:27: Weil ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, derjenige, der irgendwie genervt auf Fragen antwortet, die ihm jemand stellt zum Thema Steuern oder im Bürgeramt oder was weiß ich nicht was.
01:06:41: Der ist vermutlich auch genervt, weil die Prozesse an sich schon wieder so komplex sind, dass er in seiner Position als Mitarbeiter oder Mitarbeiterin in der Behörde sich mit den Prozessen immer wieder umärgern muss.
01:07:00: Und sich dann natürlich irgendwann auch denkt, warum versteht ihr das denn nicht?
01:07:04: Das muss doch gehen und so weiter und so fort.
01:07:06: Und wenn die Prozesse von Anfang an effizienter sind, dann entsteht, glaub ich, auch schneller so eine Kultur, als wenn man ganz einfach sagt, wir müssen diese Kultur jetzt einführen.
01:07:18: Weil diese Kultur entsteht ja auch aus Prozessen, die ... dieser ganzen Kultur zugrunde liegen.
01:07:28: Im Prinzip... Also ist es ein komplexes Problem, weil es eben diese Systeme gibt, die einfach sich bedingen und dementsprechend wiederum Dinge begünstigen.
01:07:37: und wie du es beschrieben hast.
01:07:38: Das heißt, wenn ich zum Beispiel selbst als dieser Mitarbeiter, der in dieser Behörde arbeitet, die hier stattgehen würde und zum Beispiel das erleben, das beschrieben, was in der Stadt Mitte, in Bezug auf Obdachlosigkeit, wahrscheinlich wird es mir was machen.
01:07:49: Und ich werde in dem Fall von mir vielleicht ein anderes Bild haben und in meiner Rolle von meiner Stadt und so weiter.
01:07:52: Deswegen, ich glaube, an verschiedensten Stellen müsste man dementsprechend Sachen dann pflegen und natürlich auch, Strukturellen Sachen angesprochen hast, ist auch Kultur stark geprägt von Führung oder von dir von Führung oder welche Person sich vorstellen, wie man miteinander umgehen sollte.
01:08:07: Das ist meine Erfahrung.
01:08:08: Das heißt, wenn ich eben auch mit Unternehmen, auch ich habe auch mit Unternehmen schon gearbeitet, oder Verein oder Verwaltung auch immer, je nachdem, welche die Führung, Prinzip eben von der Struktur von der Gruppierung präzise hat, bleibt das halt massiv, die Kultur einfach, die du dann da hast.
01:08:22: Das heißt, wenn du einfach willst, dass Leute dann so denken, muss man effekt auch dann von der Spitze aus dann diese Idee nach unten transportieren und zwar stimmig, also korrekt zu dem, was du sagst.
01:08:32: Und das ist natürlich, das ist die große Schwierigkeit.
01:08:34: Sie kennen viele Leute, die einfach sagen, wir sind offen und offen, und dann sag ich, okay, lass uns mal genau gucken, was genau in Offenheit liegt denn vor.
01:08:40: Das heißt, was tust du, dafür, dass Offenheit gepflegt wird und dass es sich auch vielleicht auch gelernt wird oder gübt werden kann, ohne was du feststellen ist.
01:08:48: Mein Effekt ist häufig, dass ich nur eine Worthöse leere, mit der man sich schmückt, so ähnlich ein bisschen, Das ist ja schon das Bild, das du in Freiburg hast, ist ja so, aber zeitgleich, vielleicht gibt es auch Elemente, die für Offenheit stehen, aber zeitgleich müssen wir gucken, ist es denn überall so?
01:09:05: Hab ich überall Offenheit, ist überall, also mein liebes Beispiel ist der Vielfalt.
01:09:09: Also vielfalt, wir sind vielfältig und sind tolerant und sag ich, ja gut, lass uns doch mal gucken, wie vielfältiger seid.
01:09:15: Lassen wir die Strukturen angucken, wie viel, wie divers ist das Stadtbild?
01:09:18: Und wie divers ist so eine Struktur?
01:09:20: Wie divers in die Führungsebenen?
01:09:22: Und dann ist stellst du fest, wie jetzt in euch die Bilder gesehen haben von der, vom Treffen der Minister, wo dann nicht eine Frau dabei war, aber die Travatten waren vielfältig.
01:09:32: Hab ich gesehen, die waren sehr bunt.
01:09:34: Aber das ist glaube ich eben etwas, wo ich immer denke, da muss man auch gucken, was kann eine... Ich weiß, wir reden hier von Visionen, aber das ist natürlich auch etwas, wenn ich mir jetzt vorstelle, wenn ich sage, ich will eigentlich eine Stadt, die auf die Bedürfnisse ihrer Bürgerinnen achtet und eingeht und irgendwie eine Stadt, in der so ein Verhältnis zu Behörden herrscht.
01:10:00: Das kann ich.
01:10:01: natürlich nur in einem gewissen Grad beeinflussen als Stadt.
01:10:05: Also wenn ich jetzt irgendwie sage, ich habe als Mensch Angst ins Agentur für Arbeit zu gehen und Bürgergeld zu beantragen, weil damit verschiedene Sachen einhergehen, dann kann ich als Stadt irgendwie sagen, ich versuche meinem Mitarbeiter in der Agentur für Arbeit so, so darauf zu sensibilisieren, dass sie mit den Menschen, die da hinkommen, entsprechend umgehen und irgendwie mit Empathie und Solidarität mit denen umgehen.
01:10:37: Aber das meine ich ja.
01:10:39: Das ist für mich tatsächlich mehr als nur in der Visierung letzten Endes, wie die ihre Arbeit verstehen, wie die ihre Arbeit vorfinden, von der Bezahlung, von der Wertschätzung, von allen Sachen beeinflusst massiv, wie sie mit Leuten an Arbeit in die Vorhinsätze setzen.
01:10:52: Absolut,
01:10:53: aber das hat eben auch etwas damit zu tun, dann letzten Endes, wie werden diese Behörden grundsätzlich zusätzlich öffentlich dargestellt?
01:11:02: und das hat etwas, da kann die Stadt jetzt nicht alleine irgendwie etwas machen.
01:11:06: Also wenn es eine grundsätzliche Stimmung dafür gibt, Menschen, die Bürgergeld empfangen, sind faules Säcke, die nicht arbeiten wollen, dann hat die Stadt damit nicht unbedingt nicht etwas zu tun, aber die Behörde in der Stadt muss trotzdem mit den Menschen die dann so klein mit Hut dahin kommen und sagen, oh mein Gott, ich muss Bürgergeld beziehen.
01:11:29: Auch die muss damit klarkommen und diese Menschen im Zweifelsfall auffangen.
01:11:37: Also ich fand es zum Beispiel extrem stark und gleichzeitig frustrierend, dass Freiburg gesagt hat, wir führen die Bezahlkarte für Geflüchtete nicht ein.
01:11:49: Und es so viel Druck aber von höherer Stelle gab, dass zumindest das mein letzter Stand ist jetzt doch eingeführt werden muss.
01:12:00: Und das ist so etwas, wo ich dann immer so schade finde, dass es da dann eben doch die Grenzen sind irgendwie.
01:12:09: Aber, um das auf einer positiven Note enden zu lassen, ich glaube, man kann so etwas als Stadt in gewisser Weise auffangen, indem man in der Stadt im Stadtbild dann wieder sich seine Empathie und Solidaritätsräume sucht, in denen man Sachen, wie man nicht beeinflussen kann, zumindest soweit abfängt.
01:12:34: wie es einem dann als Stadtgesellschaft wieder möglich ist.
01:12:39: Du hast fast schon die Frage beantwortet, wenn es im Kopf aufgekommen ist, weil ich tatsächlich wissen wollte, ich hatte ich tatsächlich vor einigen Folgen mit der Heike diskutiert, da hatte ich die Frage gestellt, wie viel globale Bundeslandes und so weiter Politik fließt denn ein in die Kommunale und wie viel kann man dann tatsächlich eigentlich da gegensteuern oder da einige Dinge tun?
01:12:59: Jetzt hast du schon ein bisschen beantwortet.
01:13:02: Ich sehe es echt so ähnlich.
01:13:03: Also ich glaube, dass wir als Stadtgesellschaften, der möchte sich eine Unterscheidung machen zwischen Stadt- und Verwaltung und Stadtgesellschaft.
01:13:09: Ich glaube, dass wir als Stadtgesellschaft da nochmal mehr Potenzial, mehr Spielraum haben.
01:13:14: Und vielleicht, also ich fahre mich, glaube ich, bei Aarling das Potenzial, weil die Gesellschaft in manchen Stellen nur nicht aktiviert ist.
01:13:21: Das heißt, so sagen, jetzt bleiben wir nicht stehen an der Stelle mit, jetzt haben wir es nicht geschafft, sondern... Wir organisieren uns jetzt und überlegen jetzt einfach, was können wir tun und den Menschen trotzdem zu helfen im Rahmen dessen, was wir einfach hier in den Ressourcen vorliegen haben.
01:13:33: Das ist für mich so der Punkt.
01:13:34: Und da im Endeffekt, das wäre darum die Aufgabe der Stadt, zu sagen, ich ermögliche diesen Leuten, sich zu organisieren und da was aufzusetzen.
01:13:41: Wenn ich als Stadt schon da vielleicht ja nicht gebunden sind, aber ich kann doch den Räume und sonstige Ressourcen zur Verfügung stellen, damit die in dem Fall in der Stelle diese Schritte tun können, die die vielleicht notwendig sind.
01:13:55: Ich glaube, die letzte Version, die du aufgespannt hast, war die Geschichte mit der Mobilität.
01:14:04: Das heißt, dass wir einfach möglichst viel offene Räume haben, dass die Stadt anders bespielt wird.
01:14:11: Im Endeffekt nicht mit von Autos, habe ich es so richtig zumindest irgendwie verstanden.
01:14:15: Das heißt, was wird so sagen, was wenn da so die Sachen, die du wünschen würdest, die nächsten Schritte, die konkreten Maßnahmen, die man ergreifen müsste, wo sie zu einem guten Ansatz.
01:14:25: Ich glaube, man müsste sich angucken, wo brauche ich tatsächlich Autos?
01:14:30: Und wie kann ich Räume und Orte schaffen, in denen ich keine Autos brauche?
01:14:37: Und das ist etwas, was zum Beispiel die Innenstadt betrifft, das man im Grunde genommen sagen könnte.
01:14:45: Ich habe jetzt ehrlich gesagt keinen konkreten Überblick, aber das ist, dass in der gesamten Innenstadt eigentlich keine Autos fahren.
01:14:53: Und dass man guckt, wie löst man sozusagen die Probleme, die dadurch entstehen.
01:15:01: Ich finde es zum Beispiel absurd, dass es, wenn ich mich nicht täusche, es darf keine Wohnung geben, die keinen Stellplatz hat.
01:15:11: Also auch keine neu gebaute, die keinen eigenen Stellplatz hat.
01:15:15: In der Wobobon hat das dazu geführt, dass man ... an den Rändern des Stadtviertels Parkhäuser aufgestellt hat.
01:15:25: Das ist eine Lösung.
01:15:27: Aber ich finde, in einer Zukunft, wo wir sagen, wir wollen eigentlich, und das wäre jetzt etwas, was ich für mich sagen würde, aber ich halte es auch grundsätzlich für sinnvoll, wir wollen immer weniger Autos, müsste es doch die Möglichkeit geben, zu sagen, es gibt Wohnungen, die haben keinen Stellplatz.
01:15:46: Und die sind für Menschen und Familien, die ... die kein Auto brauchen und kein Auto wollen.
01:15:52: Also, wir zum Beispiel, wir haben kein Auto.
01:15:57: Und wir überlegen, seit drei Jahren ein Auto zu kaufen und kommen immer wieder zum Schluss.
01:16:02: Es lohnt sich nicht, weil vor unserer Haustür vier Carsharing-Autos stehen.
01:16:09: Und es ist immer eines da.
01:16:11: Und im Grunde genommen haben wir fast ein eigenes Auto über dieses Carsharing-Prinzip.
01:16:17: Und wir brauchen kein eigenes Auto und wir brauchen keinen eigenen Stellplatz.
01:16:21: Und ich kenne viele Menschen in meinem Umfeld, denen geht es ähnlich.
01:16:25: Und das ist doch etwas, was man irgendwie unterstützen könnte.
01:16:29: Und eine andere Sache ist noch, und das ist irgendwie so eine Idee von mir, aber das ist die Frage, inwieweit das umsetzbar ist.
01:16:39: Dass man eigentlich sagt, es gibt bestimmte Regionen in der Stadt.
01:16:44: zum Beispiel Innenstadt.
01:16:46: Da dürfen nur noch Autos in einer bestimmten Größe rein.
01:16:50: Es handelt sich jetzt um relevanten Warenverkehr oder was auch immer.
01:16:55: Ich meine, wir haben schon die Idee von Umweltplaketten.
01:17:00: Aber ich muss auch nicht mit einem riesen SUV in die Innenstadt reinfahren.
01:17:06: Und das hat nichts damit zu tun, dass ich irgendwie sage, ich will ... Menschen, die eine Familie haben und sagen, ich hab jetzt hier aber ein Auto, in die ich meine zwei, drei, vier Kinder reinpacken muss.
01:17:20: Und da muss ich wohin kommen.
01:17:21: Darum geht's gar nicht.
01:17:23: Aber es sozusagen ... Ich muss nachweisen, warum brauche ich dieses Auto?
01:17:30: Und warum brauche ich es hier?
01:17:32: Ne?
01:17:33: Also ich meine, weiß ich jetzt irgendwie irgendein Riesenauto als Einzelperson in der Innenstadt rumfahre, weil ich Bock auf dieses Auto habe, finde ich persönlich rücksichtslos, weil es eine potenzielle Gefahr darstellt in der Größe, je nachdem wie hoch die Booterhaube ist für Kinder, die gesehen werden oder nicht gesehen werden, weil es eine Frage von Lärm ist und so weiter und so fort.
01:18:05: Und dass man da ganz einfach sagt, das Auto ist ein Fortbewegungsmittel, mit dem ich Sachen machen können muss.
01:18:16: Menschen irgendwo hin transportieren, Waren irgendwo hin transportieren, war es auch immer.
01:18:21: Und das ist sein Hauptzweck.
01:18:23: Und wenn ich diesen Zweck, wenn ich über diesen Zweck hinausgehe, brauche ich insbesondere in einer Stadt wie Freiburg, die eng besiedelt ist, wo es viele enge Ecken gibt irgendwie, wo überall Menschen leben, dann brauche ich einen Grund dafür.
01:18:40: Und das finde ich eigentlich etwas, was Verkehr angeht, eine sehr sinnvolle Überlegung eben zu sagen, wenn wir tatsächlich weg wollen von Individualverkehr, soweit das möglich ist.
01:18:56: dann müssen wir irgendwie uns darauf einigen, was hier, was hier gebraucht wird und was sozusagen reiner Luxus ist, der im Zweifelsfall andere stört.
01:19:12: Und das hat viel auch, glaube ich, damit zu tun.
01:19:16: Weil das wir als Menschen Autos brauchen und wollen, Das ist etwas, das kann ich im Nachvollziehen.
01:19:24: So, wenn ich irgendwie den Wocheneinkauf mache, dann hole ich mir ein Auto vom Car-Sharing und fahr zum Aldi-Lidl, weiß ich nicht was, ich fahr zu drei, vier Supermärkten und kaufe die Sachen ein, wo ich sie kriege und so weiter und so fort.
01:19:40: Wenn ich das alles mit Fahrrad machen müsste oder in meinem Fall mit irgendwie einem Roller, das wäre ein ziemlicher Aufwand.
01:19:48: So, da ist es irgendwie nachvollziehbar.
01:19:50: Aber dazu braucht es kein Land Rover.
01:19:54: Und das ist etwas, was man, glaube ich, umsetzen kann.
01:20:00: Ich erkenne ein Muster.
01:20:04: Das Muster ist, wenn man dir zuhört, bei allen Dingen ist die Frage, warum.
01:20:09: Das heißt, was immer tatsächlich die Frage stellt, warum.
01:20:13: Und ich glaube tatsächlich, dass das eine zentrale und wichtige Frage ist, die man sich, glaube ich, so wenig stellt, dass man relativ schnell irgendwie bei Maßnahmen ist, die man vielleicht auch populär sind oder populär auch klingen, oder vielleicht auch vernünftig und logisch irgendwie erscheinen, aber eigentlich die Frage, warum tatsächlich, glaube ich, ein sehr, sehr kritisches Warum eigentlich immer dastehen muss.
01:20:32: Und dann mit den Sachen, wie gesagt, also verschiedene Perspektiven, Expertisen mit am Tisch.
01:20:37: Ich habe tatsächlich eine Vision von den Übergangen, ist mir jetzt eingefallen, und zwar war es die Vision der Bürgerinräte.
01:20:43: Und da habe ich gedacht, wenn ich ehrlich bin, ich habe tatsächlich zu der Thematie auch viel gelesen und mich viel damit beschäftigt.
01:20:50: Es gab für mich einen Aspekt, weil du gesagt hast, es muss nicht so verbindlich sein, wenn wir sagen, die Leute, die es damit beschäftigen, sagen doch.
01:20:57: Das heißt, das Problem ist, wenn du eine Bürgerinrad-Prozip installierst und Menschen in gewisser Zeit einfach dann an Zeit und Kraft investieren, in gewisse Sachen, und dann eine Handlungsempfehlung kommt, aber nichts passiert, dann erzeugst du, die Demokratie betrachtet genau das Gegenteil der Leuten und generierst Frust.
01:21:14: Und die werden sich nie wieder beteiligen.
01:21:15: Deswegen ist tatsächlich so der Punkt, du brauchst eigentlich tatsächlich mehr als eine Handlungsempfehlung, es muss die Verbindlichkeit da schon dahin.
01:21:21: Und es gibt tatsächlich ein tolles Büchlein, da kann man die Thematik sogar gut vertiefen.
01:21:25: Das heißt, auf Englisch, Against Elections oder eben auf Deutsch übersetzt gibt es die Ausgabe gegen Wahlen.
01:21:32: Ich sag's gleich, es gab, wenn ich das Freund empfohlen habe, wenn man sich das Buch bestellt, und dann die Verkäuferin dann kann sich sagen, der möchte das Buch gegen Wahl haben.
01:21:40: Das erzeugt, dass er sich im Buch laden kann, sich eine gewisse Stimmung erzeugt.
01:21:44: Deswegen vorab schon mal die Warnung.
01:21:47: Aber es ist echt cool, weil es eben auch dann super aufgezeigt hat, erst mal, welche Form von Bürgerinräter es gibt, ob jetzt wie lang und kurz die zusammengearbeitet haben, wie divers und groß die zusammengesetzt waren.
01:21:58: Und jeder dieser verschiedenen Faktoren, ... kann ihn begünstigen, dass du einen guten Prozess hast, ... ... einen guten Lösungenprinzip findest ... ... und auch viele Menschen mit mitgehen ... ... oder eben auch nicht.
01:22:08: Und ein Fakt war zu sich auch eben, ... ... dass man eben eine Entlohnung hat ... ... und Manfekt dann auch diesen Stress ... ... im finanziellen, ökonomischen Stress nicht hat, ... ... wenn ich also aufs Arbeit rausgehe ... ... und da drin stecke, dass ich sage, ... ... okay, ich habe jetzt keinen Nachteil, ... ... dadurch, dass ich in dem Fall hier mit arbeite, ... ... dann hast du diese Pflichtgeschichte auch nicht, ... ... weil es einfach klar ist, okay, ... ... das ist nicht on top, add on, sondern Manfekt ... Du bist einfach erst mal von der Arbeit ein bisschen Zeitraum freigestellt und kannst im Fall da arbeiten.
01:22:31: Und das ist ein wichtiger zentraler Punkt ist, was die rausgefunden haben ist.
01:22:35: Immer in diesem Prozess haben die in der Regel auch Beratungen von Frieden-Expertinnen diese einfach dann eben fit machen.
01:22:41: Das heißt, da hat man hier keine Ahnung, keine Ahnung, Bäcker, verschiedenste Jobs einfach, ich weiß nicht, Postboten, keine Ahnung, was es da für ihre Jobs gibt.
01:22:51: Die werden einfach auf dem Level gebracht, auf dem Wissenstand, dass sie eben dann mit ihrer Perspektive, aber die sie einfach im Alltag sonst haben, da mitreden, mitdenken und dann an der gemeinsamen Lösung arbeiten können.
01:23:03: Und das ist so der Aspekt, wo ich sagen würde, demokratischere Prozesse bedeutet, dass ich ihm nicht sage, was mal läuft.
01:23:08: Das ist das Paper und es muss es lesen.
01:23:10: Wenn du die Sprache nicht beherrscht, dann Pech.
01:23:13: Sondern zu sagen, wir müssen einen Rahmen schaffen, in dem jeder Mensch aus dieser Gesellschaft, da würde ich die Kinder ins Spiel bringen, wo ein junger Mensch drin setzen müsste und alles versteht, was du erklärst.
01:23:24: Und das Problem versteht und auch die Gespräche mit den Experten versteht.
01:23:28: Und dann auch befähigt, das Manifekt an Urteil zu fallen, beziehungsweise sich einzubringen.
01:23:32: Weil wir wissen, dass junge Menschen besonders kreativ denken können.
01:23:35: Das wäre für mich der Punkt zu sagen, diese Bürgerinräte fließe ich auch als ein Element.
01:23:42: einsetzen könnte, aber ich sehe auch tatsächlich noch mal so Ansätze in Stadtteilen.
01:23:45: Also ich glaube, ich habe gest, ne, ich weiß nicht, ob man das die Folge hatte, mit der Naomi, wo es darum ging, hat sie eben so ein Bild von Kultur, vom Kulturraum gezeichnet, wo in dem Fall so ein zentrales Gebäude in der Stadt hättest, wo alle reinkönnen und Akteure aufeinandertreffen, aber auch so Ableger in der ganzen Stadt.
01:24:03: Und das vielleicht wiederum eben zu übersetzen, auf diese demokratischen Beteiligungsprozess sozusagen, du hättest vielleicht auch so was wie Bürgerinräte, die vielleicht durch die gesamte hat arbeiten, aber vielleicht auch Bürgerinräte für Stadtteile.
01:24:14: Oder auch andere Formate und andere Formen, wo einfach möglichst viele Menschen aktiviert werden, in dem Prozess involviert werden, befähigt werden zu partizipieren.
01:24:24: Und das werfen mich, dass ich am Ende, wenn du dann viele verschiedene, so diverse Maßnahmen hättest, wird eine Kultur bekünftig, die den demokratischen Kulturprozip wäre.
01:24:32: Das wäre so ein bisschen die meine Vision an der Stelle.
01:24:36: Jetzt habe ich hier noch einen Aspekt, den ich wichtig finde.
01:24:39: Fallen wir doch, weil ich ehrlich gesagt, ich schätze dann Expertise sehr, ist der Punkt, ich versuche mit Leuten mal so ein bisschen sichtbar zu machen, wo eigentlich demokratische Beiträge stattfinden, die man auf den ersten Blick nicht als demokratischen Beitrag eigentlich so erkennen würde, um zum einen erst mal die sichtbar zu machen und aber auch sich miteinander zu verbinden und klar zu machen, lass uns mal gucken, wie viel Demokratie haben wir denn schon da?
01:25:02: Und lass uns das nochmal wirklich ziehen.
01:25:04: pflegen, fördern, lernen.
01:25:07: Sonst gibt es Sachen in deinem Umfeld, im Alltag oder auch im Alltag anderer Menschen, wo du sagen würdest, das sind Dinge, die eigentlich auch demokratische, wichtige Beiträge sind, die aber in der Regel nichts als solche verstanden werden.
01:25:25: Also ich habe vorhin schon darüber nachgedacht, wobei ich immer finde, Kulturräume, Und Kultur, insbesondere freie Kultur, ist für mich etwas sehr Demokratisches in dem Sinne, dass es, wenn es von Menschen gemacht wird, die sich irgendwie für etwas einsetzen wollen, die Interessen haben, dass es Räume eröffnet, in denen Menschen zusammenkommen und sich über etwas austauschen, was sie interessiert.
01:25:58: Und das sind meistens dann Situationen, in denen nicht nur Gemeinschaft und irgendwie eine gute Zeit entsteht, sondern in der auch etwas lebendig gehalten wird.
01:26:09: Und ich glaube, eine Stadt wird dann demokratisch, wenn es Räume gibt, in denen Menschen irgendwie zusammenkommen und sich austauschen.
01:26:20: Und das muss gar nicht um... Politik gehen, sondern einfach nur darum gehen.
01:26:26: Es gibt einen Ort, wo Menschen zusammenkommen und die Reden miteinander.
01:26:31: Und wenn sie sich nur über das letzte Wochenende austauschen, auch in Ordnung oder wenn sie eine gemeinsame Veranstaltung besuchen und sich dann über die Veranstaltung austauschen.
01:26:41: Und aus dem Grund ist, finde ich, so etwas wie das Kulturaggregat hier oder wir hatten vorhin, bevor wir angefangen sind, angefangen haben, aufzunehmend den Kulturraum und so weiter.
01:26:56: Solche Orte, wo du hingehen kannst eigentlich und sagen kannst, ich habe eine Idee.
01:27:03: Ich würde gern das und das machen.
01:27:04: Ich würde gerne eine Lesung veranstalten.
01:27:07: Ich würde gerne eine Diskussionsrunde veranstalten.
01:27:11: Ich würde gerne eine Party zu einem bestimmten Anlass feiern.
01:27:15: Und dann machen wir noch irgendwie irgendwelche Vorträge oder was weiß ich nicht was.
01:27:21: Solche Orte und Räume müssten eigentlich sozusagen, sobald sie ein sinnvolles Konzept haben, mit allem gepusht werden, was geht.
01:27:34: Weil diese Räume so, so wertvoll sind, als Orte, wo Menschen das Gefühl haben, hey, ich kann hier was machen.
01:27:43: Ich kann hier irgendwie, also ich hab mal, ich hab mich mal mit jemandem vom Kulturamt unterhalten.
01:27:50: Als es irgendwie um eine Stelle ging, auf die ich mich beworben habe, und da war eine Frage, was würdest
01:27:55: du
01:27:56: dir für die Kulturszene in Freiburg wünschen?
01:27:59: Und mein erster Gedanke waren natürlich Geld, weil das ist das, was immer fehlt in Kultur, egal wo du hinguckst.
01:28:09: Aber der nächste Schritt war Unterstützung und Räume.
01:28:14: Ich brauch nicht zwingend irgendwie ein paar Tausend Euro, ich brauch eine Rauben.
01:28:19: Ich brauche einen Ort, wo ich Sachen machen kann und hin kann und irgendwas umsetzen kann.
01:28:26: Und ich brauche das Gefühl von einer Stadt oder irgendjemandem, in der mir das zur Verfügung stellt, dass wir sagen, so, hey, mach.
01:28:37: Und das ist so etwas, und da finde ich das Kulturaktikat fantastisch, aber eben auch Kulturraum.
01:28:43: und es gibt noch andere, es gibt ... Es gibt dann das Café im Kräterviertel und so weiter.
01:28:52: Also Leute, Räume, wo Sachen stattfinden können.
01:28:56: Also in diesem... die im Café auf dem Kreter Gelände hatte, ein Freund von mir, eine Fotoausstellung.
01:29:04: Der hat irgendwann mal angefangen zu fotografieren.
01:29:07: Völlig ohne den Gedanken, das irgendwann mal zu veröffentlichen, ist da irgendwie in Kontakt gekommen.
01:29:13: Und die sind irgendwie dahin gekommen, dass sie gesagt haben, hey, wir machen ein Assange und die Bilder hängen hier ein paar Wochen und so weiter und können verkauft werden und so.
01:29:23: Und schon hast du irgendwie eine Angelegenheit, wo Leute hinkommen.
01:29:27: Und so was Leuten zu ermöglichen, weil es häufig sehr schwierig erscheint, so was umzusetzen.
01:29:37: Weil es auch häufig nicht leicht ist.
01:29:42: Weil du wissen musst, dass es geht.
01:29:44: Weil ansonsten hast du halt den Gedanken, es gibt das Theater, es gibt ein paar Kinos, es gibt das Literaturhaus.
01:29:52: Und es gibt irgendwie ... Konzertveranstalter wie im Jazz House und auf der Messe und so weiter.
01:30:00: Und die machen das.
01:30:03: Und dass ich persönlich aber sagen kann so, hey, ich habe eine Idee und ich frage jetzt einfach mal hier, kann ich das hier machen?
01:30:11: Weil das ein Raum ist, der genau dafür da ist.
01:30:14: Und sowas eigentlich viel, viel stärker zu... pushen irgendwie und zu unterstützen, weil das Menschen auch irgendwie aus ihren Wohnungen treibt.
01:30:28: Also ich bin jemand, ich brauche sehr viel Anstoß, um meine Wohnung zu verlassen, weil ich sehr gern zu Hause bin.
01:30:37: Und ich versuche mir selber immer wieder Anlässe zu schaffen, in denen ich aktiv irgendwo
01:30:43: hingehe,
01:30:44: weil ich irgendwie Mitglied im Kulturaggregagat bin, weil ich Mitglied bei laut und lürig bin, weil ich hier und da irgendwie mich verpflichte und weiß, okay, ich muss da heute Abend hingehen.
01:30:57: Und ich bin immer froh, wenn ich dann irgendwo bin.
01:31:01: Aber so dieser ...
01:31:02: Das erste Schritt.
01:31:02: Anstoß irgendwo, irgendwo hinzugehen.
01:31:05: Und das muss man Menschen aber auch ermöglichen.
01:31:07: Man muss ihnen die Möglichkeit geben, sich diesen ... push selber zu geben, weil es ist oft sehr reizvoll gerade in Zeiten, in denen irgendwie die Welt irgendwie gefährlich und die Zukunft irgendwie ungut aussieht und so weiter.
01:31:29: Es ist sehr leicht, sich zu Hause irgendwie einzuigeln.
01:31:32: Und ich mach das auch selber sehr gern.
01:31:35: Und ich bin aber sehr froh drum, wenn ich dann so einen aktiven ... ... Push-up zu sagen, du musst heute Abend hingehen.
01:31:42: Es kostet aber auch Kraft, muss man sagen.
01:31:44: Also ich mein, wenn man vor Ort ist, ... ... also ich kenne das genauso bei mir auch, wenn ich ehrlich bin, ... ... auch wenn ich auch Veranstaltung bin, wenn ich nach Hause komme, ... ... ich bin froh, erstmal einfach Menschen auch Kraft ziehen.
01:31:52: Das heißt, du hörst ja zu ... ... und die ziehen einfach Energie auch.
01:31:56: Und zeigt da, ich gebe sie wiederum auch Energie.
01:31:58: Deswegen ist es immer so ein Gehen und Demäuse, ... ... aber ich kann es absolut nachvollziehen, was du meinst.
01:32:02: Ich fühle das ja mit.
01:32:03: Ich glaube,
01:32:03: das ist so etwas, wo man sagen kann, ... ... man kann Menschen ... bestärken, rauszugehen und irgendwie Sachen zu machen und sich mit anderen Menschen auseinanderzusetzen.
01:32:13: Wenn man ihnen das Gefühl gibt, das ist gewollt.
01:32:17: Und das ist irgendwie, das ist eine Gelegenheit irgendwie.
01:32:21: Also, ich meine, dass ich irgendwo hingehen kann, wie jetzt hier im Kulturaggregat, und sagen kann, ich hab eine Idee.
01:32:26: Und die würde ich gerne umsetzen.
01:32:29: Und es gibt irgendwie Leute, die sagen, hey, cool, mach.
01:32:34: Und das ist so, so viel wert, Weil es mir von vornherein schon wieder eine ganz anderen Horizont eröffnet, zu sagen, so, hey, ich überleg mal, was könnte ich eigentlich machen?
01:32:46: Weil ich hab hier die Möglichkeit dazu.
01:32:53: Also, so ein Boden zu bieten, wo Menschen einfach ihre Ideen entwickeln können, wo die da wachsen können.
01:32:59: Und es heißt einfach, so ein Raum zu bieten, damit wir Dinge ermöglicht.
01:33:03: Exakt.
01:33:04: Und zwar, als Beispiel es gibt in Freiburg, immer wieder ist mir schon häufiger aufgefallen, Pop-up Cafés irgendwo.
01:33:12: Also es gibt dieses eine am Schwabentor, da am Schossberg unten drunter, wo jetzt, glaub ich, schon der zweite oder dritte unterschiedliche Laden drin ist.
01:33:24: Ich
01:33:24: hab's vorgesehen, was eine
01:33:26: Bahn ist.
01:33:27: Es gab einen Münsterplatz da in der Seitenstraße.
01:33:34: Gab's irgendwas.
01:33:35: Und die meisten von diesen Orten sind irgendwie so ... Zwischenmutzungen.
01:33:40: Weil die dann irgendwie doch wieder verkauft werden, und dann wird irgendwas draus.
01:33:45: Und das sind eigentlich so Orte, wo man sagen müsste, so okay, da war irgendwas, und das ist jetzt weg.
01:33:52: Und jetzt nehmen wir diesen Ort und machen ihn zu so einem Ort.
01:33:57: Und ... meinetwegen kann das so ein Pop-up-Ort bleiben über ... zehn Jahre oder sowas.
01:34:07: Wo man sagt, so alle halbe Jahr kommt hier was Neues rein und wir unterstützen aktiv Menschen, die eine Idee haben und sagen, wir machen jetzt für ein halbes Jahr, machen wir hier irgendwas.
01:34:17: Weil vielleicht viele Menschen auch sagen, boah, ich kann's mir nicht leisten, jetzt irgendwie einen Kaffee aufzumachen.
01:34:25: Das ist mir vielleicht auch zu viel Risiko oder was weiß ich nicht was.
01:34:28: Aber Leuten zu sagen, hey, ihr habt jetzt mal ein halbes Jahr Zeit und wir unterstützen euch dass ihr hier irgendwas machen könnt.
01:34:37: Und dass man so etwas als Institution einsetzt und nicht nur als Zwischennutzung, sondern dass die Stadt solche Gebäude und solche Ladenflächen irgendwie nutzt, aufkauft, was auch immer, und das aktiv zur Verfügung stellt für solche Sachen.
01:35:02: Ja, das ist eine gute Idee, das ist eine gute Idee.
01:35:04: Ich habe tatsächlich mit einer Omi haben wir es davon gehabt, auch das Explodierfeld einfach fehlen und das wäre dann weg.
01:35:09: genau der Punkt.
01:35:10: Aber für mich hätte ich auch der Gedanke dahinter zu sagen, du musst eben als Stadt achten, warum Plan dann verfolgen, genau das zu tun, es darf nicht so random sein, sondern du musst das wollen.
01:35:18: Das wäre für mich tatsächlich wiederum so ein guter Teilaspekt von so einer Demokratie im Modellstadt in Freiburg.
01:35:25: Ich habe tatsächlich noch zwei offene Fragen.
01:35:28: Die eine habe ich jetzt meiner Erfahrung nachseits Mittler war fast schon ergeben, weil die Leute immer so sagen, ich habe schon im Gespräch, weil ich viel um die erfahren, aber manchmal gibt es dann doch eine ganz spezifische Frage, die aufpoppt im Kontext von dieser OB-Wahl.
01:35:42: Das heißt, gäbe es etwas, wo du sagen würdest, das würde ich interessieren, und dann werden wir jetzt der richtige Zeitpunkt.
01:35:51: Warum glaubst du, als Bürgermeister mehr umsetzen zu können, als du jetzt umsetzen kannst?
01:35:57: Wenn du dir überlegst, eine Stadt hat Grenzen in ihrer Verwaltung.
01:36:03: Also, ich könnte mir vorstellen, dass sehr, sehr viele Menschen, die sich für einen Bürgermeisteramt bewerben, unabhängig von Freiburg, egal wo, reingehen mit unheimlich viel Ideen und Idealismus.
01:36:19: Und sie kommen in diese ... in dieses System rein und stellen fest, boah.
01:36:27: Die ganzen Ideen, die waren gut.
01:36:30: Aber jetzt bin ich halt in einem System drin, das hat irgendwie Zwänge, Sachzwänge, was weiß ich nicht, was.
01:36:39: Warum glaubst du, dass du da mehr bewirken kannst?
01:36:43: Weil das etwas wäre so, wo ich immer denke, ich bin ein wahnsinnig engagierter Mensch in meiner Selbstwahrnehmung.
01:36:52: Und ich hab mehrmals überlegt, ob ich irgendwie in die Stadtpolitik gehen soll.
01:36:56: Und alles, was ich von Stadtpolitik gehört habe, also konkrete Stadtpolitik, Gemeinderat, was auch immer, schreckt mich ab.
01:37:05: Weil ich das Gefühl habe, ich würde die ganze Zeit so am Tisch sitzen.
01:37:12: Und zwar nicht, weil ich irgendwie sage, ich kann andere Meinungen nicht ertragen, sondern weil ich das Gefühl hatte, das kann doch nicht sein, dass das jetzt nicht funktioniert.
01:37:21: Und da würde ich dich fragen, warum glaubst du, dass du das und ich nehme dich als extrem idealistischen Menschen war?
01:37:33: Warum glaubst du, dass du in den Strukturen überstehen kannst?
01:37:39: Oder nicht nur überstehen, sondern etwas machen kannst?
01:37:44: Ich bin mir sicher, dass ich was machen kann.
01:37:46: Ich weiß mir, ob ich überstehen kann.
01:37:48: Deswegen, das war schon die richtige Aussage.
01:37:51: Das heißt, so wie ich es dir jetzt auch gesagt habe vorhin, mit dem ich weiß nicht, ob es mir gelingt, die Version zu bleiben, mit der ich zufrieden bin, vielleicht so eine bessere Version zu werden von mir.
01:38:00: Ich weiß es nicht.
01:38:01: Das würde ich dann sehen, wenn es dann so wäre.
01:38:05: Ich verfolge jetzt auch schon relativ kritisch für mich immer, was mit mir passiert, wieso ich was mache und wie sie fast entwickelt.
01:38:12: Es ist tatsächlich so, wie es beschrieben hast, so meine Erfahrung auch.
01:38:15: Also ich habe tatsächlich auch in diesen politischen Strukturen habe ich keinen Platz für mich gefunden, deswegen habe ich mich auch dann eben zurückgezogen nach einem gewissen Punkt, weil ich ihm gemerkt habe, ich habe mich über mehrere Jahre in den Struktronenversuch zu arbeiten und dann festgestellt, dass einfach, wie die Struktronenprozesse sind, dass sie eigentlich nicht so sind, dass das, was du investierst, in eine Relation steht zu dem, was daraus kommt.
01:38:34: Und dann war für mich klar, okay, ich zähle mich da zurück und investiere in andere Bereiche.
01:38:38: Deswegen habe ich das, was ich mache.
01:38:40: Und ich bin tatsächlich auch mega happy in meinem Job.
01:38:41: Das heißt, ich habe einen sehr guten Beruf.
01:38:44: Ich kann auf Landesebene wirken.
01:38:46: Und kann bei jungen Menschen Demokratiebildungsprozesse anstoßen.
01:38:49: Ich kann mit Schulleitungen arbeiten, sehr viel und Lehrkräften.
01:38:51: Das heißt, ich habe das Gefühl, dass ich in Kontext, vielleicht zumindest im Bildungsbereich und in anderen Bereichen über diese Vereintätigkeiten, kann ich Dinge anstoßen und bewegen, wo ich das Gefühl habe, da fühle ich mich als selbstwirksam.
01:39:02: Aber ... diese Geschichte mit der OB-Wahl und dem Amt ist noch mal sofern eine andere Nummer, weil wir hatten ja vorhin gesagt, dieser Kultur, die wir angesprochen haben, da hab ich gesagt, dass die Idee von, welche Idee du hast, von so einer Führung, die trägt sie nach unten in die Gesellschaft rein, in die Verwaltung und so weiter und über die Verwaltung in die Gesellschaft.
01:39:24: Und deswegen wär so von meiner Idee her zu sagen, ich würd's einfach mal durchspielen, wie wäre es, Wenn an der Spitze dieser Stadt eine Person wäre, die nicht auf Macht aus ist, die vielleicht das, was du beschrieben hast, genauso im Mittelpunkt rücken wollen würde.
01:39:40: Was wäre denn möglich?
01:39:42: Das würde ich aber gerne als Mensch herausfinden.
01:39:44: Was wäre denn möglich in so einem System, wenn man das mal so erreichen würde?
01:39:49: Und ich sehe tatsächlich das Einzige, wenn ich ehrlich bin, die einzige Chance auch in so einer Obé-Wahl, an so eine Position zu kommen, weil ich werde nicht über Parteien gehen.
01:39:56: Das Kapitel ist mir abgeschlossen, das ist eine komplexe Geschichte.
01:39:59: Das werde ich auch nicht entpacken.
01:40:01: Aber es ist eine Sache, wo ich kritisch sehe und mich auch nicht sehe.
01:40:05: Ich werde mich nicht in einer Partei wiederfinden.
01:40:08: Da bin ich raus.
01:40:09: Das ist für mich der letzte, einzige Punkt, wo ich sagen würde, politisch, hätte ich mal echt Lust, das zu testen.
01:40:14: Plus, weil es in Freiburg ist.
01:40:18: Das Freunde Freiburg beschrieben und wie Freiburg ist, Und wenn ich jetzt nicht in Freiburg wäre, würde ich wahrscheinlich, wäre es für mich in dem Fall nicht der Gedanke, so nahe liegen zu sagen, ich würde es mal probieren wollen, weil ich einfach weiß, dass hier viele, viele Menschen sind, die mit anpacken würden.
01:40:33: Und die Bock hätten mal aus Freiburg, Echzele und Demokratiemodellstadt zu basteln.
01:40:37: Und das sind auch so ein weiterer Faktor.
01:40:39: Und zumal ich auch, wenn ich ehrlich bin, auch festgestellt habe, ich habe in den letzten Jahren echt viele Dinge gemacht.
01:40:44: Also zum Beispiel, ich habe das Vorgessen mit den Leuten drüber gesprochen.
01:40:48: Wir haben vor, glaub ich, sie macht einmal so ein Barcamp-Lernräume aufgezogen in der Stadt.
01:40:52: Und da haben wir gesagt, war die Idee.
01:40:53: Das war zum Thema Digitalität und ich sagte, eigentlich müssten noch die ganzen Akteure aus dem Weiterbildungsbereich, wachsenden Bildung, alle, bin ich alle, nonformale, nonformale Bildung eigentlich zusammenkommen, weil es ihnen immer so geärgert hat, dass es eigentlich so viele tolle Akteure hast, aber jeder so für sich irgendwie hinwurschtelt und lassen nochmal zusammenkommen in so einem Formen von Parking und Austauschen von Netzen und so weiter.
01:41:12: Und am Anfang stellen wir die Idee tatsächlich auch als einfacher Bürger da, habe sie an die Stadt herangetragen zu dem Zeitpunkt und die haben mich immer so einmal, zweimal über Jahre weg abgewiesen.
01:41:19: Und dann habe ich gesagt, weißt du was?
01:41:21: Dann mach ich es halt allein.
01:41:22: Und hab dann angefangen, Verbündete zu suchen.
01:41:24: Und hab dann angefangen, es aufzubauen und am Schluss, was dann so groß, dass die Stadt dann aufgesprungen ist.
01:41:29: Und dann gesagt hat, so, wir unterstützen das und jetzt hat sich das weiterentwickelt und so weiter.
01:41:34: Das heißt, ich hab dann für mich eben herum gesehen, wenn du als aktiver Bürger im Prinzip einschalten möchtest, du findest hier genug Verbündete, um Dinge im Prinzip zu wuppen.
01:41:42: Und deswegen, weil ich das eben selbst erfahren habe, wäre es einfach superinteressant, eben mal über acht Jahre hinweg mit dieser Stadtgesellschaft zu schauen, was wäre denn möglich?
01:41:53: Vor all die, die du geschrieben hast, was wäre denn möglich?
01:41:56: Was wäre möglich, die Probleme ernsthaft anzugehen und eben nicht nur Simulationen an manchen Stellen für Politik, also auch dieses zu sagen, dass wir nicht nur irgendwie dann, wenn dann wieder der Tag von Thema X oder Person X, Y ist, dass wir sagen, okay, jetzt haben wir an diesem Tag, wo ich dann ein Statement irgendwie posten muss, sondern wir sagen, lass uns mal das Problem angehen.
01:42:15: Und lass uns mal gucken, was wir auf kronelle Ebene im Prinzip dann lösen können.
01:42:19: Das ist etwas, was mir einfach reizen würde.
01:42:21: Und deswegen sehe ich das jetzt für mich auf der einen Seite auch die Chance, auch ein bisschen auf diesem letzten Jahr, wenn ich ehrlich bin, ist auch so motivator, hey, nach der Demo hab ich immer noch gehört, ja, die Leute haben es nicht geschafft, sin politische Forderungen zu übersetzen.
01:42:36: Und deswegen sind sie eigentlich selbst schuld und die Parteien können deswegen nicht handeln.
01:42:41: Und dann hab ich gesagt, ich seh's nicht so.
01:42:43: Es haben sich in Freiburg letztes Jahr zweimal, zweimal, zwanzig bis dreißtausend Menschen, mehrere Male, ehrlich gesagt, haben sich auf der Straße gefunden, um einfach ein Zeichen zu setzen und zu sagen.
01:42:53: Ich bin eigentlich gegen das, was gerade passiert politisch.
01:42:55: Und ich möchte eigentlich einen Beitrag leisten.
01:42:58: Und das war erst mal nur ein erster Schritt, den sie gemacht haben.
01:43:01: Und dann war für mich so die Frage, wie handelt Politik?
01:43:04: Und da hab ich die Parteien bis heute nie eine Antwort darauf formulieren sehen.
01:43:09: Die haben's im Endeffekt nie aufgegriffen.
01:43:11: Die haben nur belegt, wie sie selber einen Beitrag draus machen können.
01:43:14: Wo sie in dem Fall eine Story reinpacken können in eine Social-Media-Logie, keine Ahnung.
01:43:18: Und von der Stadt aus, wenn ich ehrlich bin, hab ich auch die Frage gestellt, Müsst mich als Stadt eigentlich dann sagen, hey, da ist doch mega-potenzial auf der Straße, lass uns doch damit arbeiten.
01:43:29: Wie, und jetzt in deinem Gedanken zu beleiben, wie kann ich euch dienen?
01:43:34: Wie kann man euch unterstützen?
01:43:36: Wie kann man das, was du auf die Straße getragen habt, jetzt in einen konstruktiven, gesunden, guten Prozess bringen?
01:43:41: Das für uns als Stadtgesellschaft weiterentwickeln.
01:43:44: Und das ist tatsächlich etwas, was mich einfach reizen würde.
01:43:45: Will ich einfach zu gucken, was ist möglich?
01:43:48: Ist es möglich?
01:43:49: Und dann im offenen Dialog.
01:43:51: Ja.
01:43:52: Ich hoffe, der ist beantwortet an die
01:43:53: Frage.
01:43:54: Das beantwortet meine Frage, ich bin gespannt.
01:43:57: Ja, ich auch, ich bin tatsächlich gespannt.
01:43:58: Ich finde, ich glaube, das Spannendste ist, dass um das zu erreichen, gibt so eine einzige Chance.
01:44:04: Das heißt, da muss mal barallistisch sein.
01:44:07: Ich habe nicht die Ressourcen aus vorhin gesagt, mit Politik an einer Stelle, dass die Politik funktioniert.
01:44:14: Ich kriege es mir richtig zusammen.
01:44:17: Ganz am Anfang ist es, was gesagt.
01:44:20: Da hab ich im Endeffekt gedacht, eigentlich bin ich an der Stelle, hab ich dich aussprechen lassen, weil ich dachte, es ist so toll, dass du gesagt hast, war so schon korrekt.
01:44:27: Und zwar ging es darum den Punkt, wer kann eigentlich zum Beispiel Politik machen.
01:44:34: Und weil ich mir die Frage mit stelle und die Leute immer sagen, hast du ein Team und wie machst du das?
01:44:38: Und ich hab kein Team.
01:44:40: Ich hab natürlich Bekannte und Freunde sagen, ich kann dir helfen, aber ... In der jährlich bin ich nicht mal die Zeit, eine Sitzung aufzusetzen, wo man zusammenkommen können, überlegen können, mit einem Setting.
01:44:49: Das geht nicht, weil ich einfach eine Familie hab mit vier Kindern, einen Vollzeitjob, Ehrenamt.
01:44:53: Das heißt, ich mach das alles in dem Fall on top nehmen, weil ich schlafe einfach vier, fünf Stunden die Nacht, um solche Sachen nicht mehr machen zu können.
01:44:59: Und was wiederum bei mir die Frage aufwirft?
01:45:02: Okay, wer kann denn eigentlich dann nur überhaupt zur Histo-Wahl stellen bei der OB-Wahl?
01:45:06: Wie demokratisch ist das?
01:45:08: Wie gut ist das für unsere Stadtgesellschaft?
01:45:10: Wenn die Frage ist, Wir wollen vielleicht die beste Person finden, die im Endeffekt an der Stelle den Posten besetzt, da muss man die Frage stellen, wie finde ich dann die Person?
01:45:19: und unter diesen Bedingungen, glaube ich nicht, weil es einfach vielleicht super super viele Menschen in Freiburg gibt, die für den Posten prädestiniert wären, die ich nicht kenne und die sich aber selber nicht mal zusprechen würden, auf die Idee kämen sich aufzustellen, weil sie die Ressourcen nicht haben.
01:45:35: Ich hab ja zumindest noch irgendwie.
01:45:36: dann über meine beruflichen Fähigkeiten und Ressourcen, kann ich ein bisschen was aufsetzen, aber ich kann nicht den Wahlkampf leisten wie jemand mit Parteien im Rücken und X, tausend Euro und sonstigen Men und Womenpower hinten und hinten dran.
01:45:51: Das geht nicht.
01:45:52: Das heißt, die einzige Möglichkeit zum Beispiel, um diese Idee, die ich gerade geschildert habe, umzusetzen, wäre, wenn's gelingt, den Switch umzustellen bei den Leuten in nächsten sechs Monaten, dass sie verstehen, dass sie jetzt die Wahl haben, diese letzten Jahre nicht hatten, als auf die Straße gegangen sind, zu sagen, ich hab jetzt zumindest eine Wahl, eine Perspektive, nicht eine Person zu wählen.
01:46:12: Natürlich bin ich damit verbunden, aber die Perspektive zu wählen, dass wir als Wegesellschaft gehört werden, dass wir eine Stimme bekommen und dass wir die Stadt gemeinsam weiterentwickeln können.
01:46:22: Das ist das, was ich anbiete, aber das würde um bedeuten, dass die Person aktiv werden müssen.
01:46:26: Das heißt, im Endeffekt wäre die Bedeutung, dass jede Person, die sich anhört, anschaut und sagt, ich hätt Manfekt dann so eine Option, vielleicht morgen, sich klarmachen muss, nicht der Dian muss jetzt rödeln und gucken, dass auf tausend Termin ist und irgendwie Geld und Ressourcen bekommt, sondern was kann ich als Bürgerin tun, um am Morgen vielleicht eine Stadt, eine Gesellschaft, eine Stadt zu haben, wo ich im Manfekt dann genauso Unterstützung gestärkt werde, wie du es vorhin beschrieben hast?
01:46:54: Darf ich dir noch eine
01:46:56: kritische Frage stellen?
01:46:57: Ja, klar, gerne.
01:47:00: Wir reden sehr viel, und du hast auch gerade sehr viel über Visionen und Ideen und irgendwie auch eine Art, also ich hab den Eindruck, eine Art, eine Art Erneuerung der Art und Weise, wie man Stadtpolitik betreibt im Gespräch.
01:47:17: Und du sagst ja am Anfang von diesen Podcast-Folgen auch immer sehr konkret, denkst so nach, als hättest du keinerlei Beschränkungen.
01:47:27: Richtig.
01:47:28: Wenn ich mir jetzt vorstelle, ich bin jemand, der größte Probleme hat, seine Miete zusammen zu kratzen, weiß ich nicht was, der Stress mit Kindern hat, weil keine Betreuungsplätze, was weiß ich nicht was, mit der Agentur für Arbeit, weiß ich nicht.
01:47:49: Also ich hab irgendwie, ich hab ein krass stressiges Leben und das hat viel damit zu tun, dass ich nicht die ... ökonomischen und sozialen Ressourcen dazu habe.
01:47:59: Und dann ist meine erste Sorge eigentlich, wie wird das ganz schnell gelöst.
01:48:07: Und ich könnte mir vorstellen, dass diese ganzen Visionen, wie wir jetzt hier gerade entworfen haben und wie du auch irgendwie entwirfst, dass die viele Menschen sehr, sehr gut finden und sehr sinnvoll finden und toll und irgendwie zukunftsträchtig, dass sie aber sagen, das ist mir alles
01:48:32: zu abstrakt
01:48:33: und so weiter.
01:48:33: Ich habe konkrete Probleme und ich brauche das jetzt.
01:48:38: Und ich brauche jemanden, der mir im Grunde genommen sagt, ich entwerfe keine großen Ideen, sondern ich löse deine Probleme erst mal.
01:48:48: Was würdest du denen antworten?
01:48:49: Weil das ist so etwas, wo ich mir denke, ich bin in der Situation, ich hab eine gute Wohnung, ich hab finanziell keine großen Probleme und so weiter.
01:49:00: Ich kann mir die Gedanken machen.
01:49:02: Und ich kann mich irgendwie daran erfreuen, zu sagen, hey, was können wir aus dieser Stadt irgendwie machen?
01:49:08: Und das ist aber ein Privileg, der ich das kann.
01:49:11: Und es gibt sehr, sehr viele Menschen, von denen ich vermuten würde, dass ihr sagt, boah, gebt mir einfach Lösungen.
01:49:21: Mhm.
01:49:25: Ich versuch's mal ein bisschen aufzugleisen.
01:49:27: Also, zum einen, glaub ich, dass ich ein ... für mich ein Vorteil besitze, den Kontext, dass ich selbst Gastarbeiterkind bin.
01:49:35: Auch eine Familie kommen, die jetzt nicht reich war.
01:49:38: Und meine Mutter eigentlich aus sehr armen Verhältnissen stammt.
01:49:40: Und ich weiß, wie's ist, eben aufzuwachsen, dass man nicht irgendwie alles hat.
01:49:44: Aber auch Eltern hat, die will ich alles geben und sich bemühen, dass du das Beste hast.
01:49:48: Das heißt, das ist eine Perspektive, die ich auf jeden Fall ... noch weiterhin, die mich sehr stark bereckt, nicht weiter mit mir trage und deswegen auch immer tatsächlich auch mitdenke, was es vielleicht für andere Leute bedeuten kann.
01:50:00: Zeitgleich ist es so, dass ich mit dem Beruf, den ich gewählt habe, ich bin eine Realschule reich, habe ich es zumindest gelernt.
01:50:06: habe ich genau auch deswegen bewusst gewählt, weil ich in dem Fall solche Menschen, die ich kennengelernt habe, ich war ein Gymnasium, der nebenan Realschule war und ich Menschen, die dann so ähnlich unterwegs waren, die wurden als dumm und sich das faul und soweit abgestempt und ich wusste aus dem Privatleben, dass die einfach so ein Päckchen tragen, dass du gar keine Ahnung hast, was der eigentlich erleistert, weil du entweder den Output, den du da misst, den misst du mit Maßstäben und Dingen, ohne unfassbar viele variablen Faktoren zu berücksichtigen.
01:50:32: Und deswegen hab ich diesen Beruf gewählt.
01:50:33: Deswegen bin ich z.B.
01:50:34: auch in der Arbeit mit Menschen, die genau das so leben, wie du das Prinzip beschreibst.
01:50:38: Und das über viele Jahre hinweg.
01:50:41: Und deswegen würde ich sagen, ich glaube, es gibt kurzfristig, mittelfristig, langfristige Schritte, die man sehr, sehr schnell umsetzen könnte.
01:50:49: Ich hab gesagt, dass in diesem Podcastprojekt für mich auch verschiedene Ideen mit mitschwingen.
01:50:54: Ich hab z.B.
01:50:55: festgestellt, manchmal formulieren Leute konkrete Ideen, wo ich denke, Da kann doch keiner was dagegen haben.
01:51:02: Und zum Beispiel eine Idee, ich glaube in der zweiten Folge von Elisa war, dieses Kinderpaket, dass du im Endeffekt Paket schnürst, als Stadt, dass kein Kind hungrig in die Schule geht und alles an allen Bildungsveranstaltungen und so weit ich es glaube, aber genau es gibt, teilnehmen kann, ohne sich Sorgen zu machen, und zwar in der Verwaltungsebene, so wie du es vorhin beschrieben hast, das heißt proaktiv denkend, nicht, dass du Anträge stellen musst, nur, wie kommst du das?
01:51:25: Und ich glaube, zum Beispiel, dass sowas... Ich weiß es nicht, ich hab dafür zu wenig Systemgänse.
01:51:30: Das ist was, wo ich im System drin wäre, würde ich gucken, wo die Möglichkeiten sind.
01:51:34: Aber ich würde mal gucken und ausreizen, was ist vom System her möglich.
01:51:39: Und dann, wo's System, die Stadt im Endeff-Gewaltung, nicht greift, zu gucken, wo kann man die Ressource von Stadtgesellschaft mit reinnehmen?
01:51:47: Und ich glaube, dass man mit das zusammenführt.
01:51:48: Und das ist das, was du vorhin beschrieben hast.
01:51:50: Auf der Meta-Ebene magst du erst mal eine Meta-Ebene sein, zu sagen, die Menschen verstehen Menschen oder verstehen Schadgesellschaft so, dass der Mensch im Mittelpunkt steht.
01:51:58: Aber wenn du das natürlich dann versuchst zu kommunizieren, dann wird sich auf genau diese Pläne auswirken, dass dann Menschen in der Verwaltung das verstehen würden und so mitgehen würden und Leute in der Stadtgesellschaft das verstehen würden und so mitgehen würden.
01:52:09: Und deswegen glaube ich, man müsste einfach gucken und sich ehrlich machen, was ist machbar, was ist nicht machbar, aber zumindest würde ich hören.
01:52:16: in kritischem Raum öffnen wollen und genau solche Sachen diskutieren.
01:52:19: Und ich weiß, was Sachen einfach machbar sind.
01:52:21: Ich hab das ja auch im Gespräch mit einer Person im Nachgang am Podcast, hat mir erzählt, wie ihr Schwester seit X Jahren versucht, ein Gebäude, das seit dreißig Jahren leer steht, um das zu bekommen für Jugendliche.
01:52:32: Und dann über ganz viel Arbeit und Zeit herausgefunden hat, das bräuchte eigentlich nur ... Türen bräuchten so Brandschutztüren.
01:52:39: Und dann dürfte es in dem Fall Gebäude betreten.
01:52:41: Jetzt versucht sie zu organisieren, das zu lösen.
01:52:43: Und es sind Leute, unfassbar viel Kraft und Zeit investieren, um das irgendwie zugänglich zu machen.
01:52:48: Und das wird zum Beispiel jetzt ein konkreter Fall, wo ich sagen würde, das muss doch als Stadt doch leicht lösbar sein.
01:52:53: Und jetzt ist es automatisch schon für diese Person, diese Manifest betrifft, die du es beschrieben hast, hättest du schon einen Raum eröffnet, wo sie in den Stadt finden können.
01:53:00: Und drum glaube ich, ich glaube, es gibt viele kleine, so konkrete Baustellen.
01:53:04: Dafür kenne ich mich zu wenig aus, um zu sagen, das ist es.
01:53:07: Für mich ist eben genau deswegen der Punkt zu sagen, was die Probleme sind.
01:53:11: Die kann ich ja gar nicht benennen.
01:53:12: Das kann nicht nur die besten, die besten, falls die Menschen benennen, die dann vor Ort sind.
01:53:16: Aber mit denen, Tisch zu treten und zu sagen, lass uns einen Raum öffnen, wo wir genau ins Gespräch gehen.
01:53:21: Das ist für mich der wichtigste Punkt.
01:53:23: Und dann aber tatsächlich von der Perspektive her nicht zu sagen, Ich mach jetzt einen Raum auf und jetzt höre ich dir zu und ich werde als Gönner, die das dann für dich ermöglichen, sondern nein, die Geschichte wäre, ich mach einen Raum auf und du sagst mir, was du brauchst, um das zu lösen und wir versuchten, Setting aufzusetzen, dass du morgen nicht mehr zu mir kommen musst, sondern dir selbst die Probleme lösen kannst.
01:53:41: Das heißt, Bewegung von Menschen, selbst Dinge anzugehen.
01:53:44: Und das wäre im Endeffekt die Geschichte.
01:53:46: Das ist eine völlig andere Idee von Politik, eine andere Idee von Stadtgesellschaft.
01:53:49: Und das ist, was ich glaube, dass in Freie Befunktionieren könnte.
01:53:55: Ich hab noch eine letzte Frage hier stehen.
01:53:58: Gibt es etwas, das du noch sagen möchtest?
01:54:00: Aus dem Grundhipps-Form-Podcast erklärt, dass einfach es wichtig wäre, dass, wenn man sagt, es gibt eine Thematik, etwas, was du vielleicht im Vorfeld gedacht hast, was du platzieren möchtest oder vielleicht eine Frage, die im Gespräch aufgekommen ist, dass du es aussprechen kannst.
01:54:14: Bestenfalls haben wir am Ende beides Gefühl, es ist gesagt, was gesagt werden musste, und dann können wir die Folge abschließen.
01:54:20: Aber gibt's noch etwas, was du sagst, das musst du auf jeden Fall noch irgendwie auf den Tisch.
01:54:33: Ich glaube nicht.
01:54:34: Also ich glaube, das Entscheidende für mich war irgendwie, womit ich hier reingegangen bin, war, um zu sagen,
01:54:44: ich
01:54:45: wünsche mir, dass der Mensch und seine Bedürfnisse im Mittelpunkt stehen und zwar von allen politischen Entscheidungen, weil ich habe im letzten Jahr sehr, sehr viel darüber nachgedacht, weil ich auch an einer Buchidee irgendwie so rumhantiert habe, was bedeutet gutes Leben?
01:55:05: Woher kommt die Vorstellung eigentlich?
01:55:07: irgendwie?
01:55:07: Und ich bin immer wieder auf diesen Punkt gekommen.
01:55:10: Im Zentrum muss das eigentlich die Frage sein irgendwie.
01:55:14: Und ich bin eben an dieser Stelle hängen geblieben, so okay, wir müssen alle mehr arbeiten, aber für was?
01:55:22: Was bringt uns das konkret?
01:55:25: für uns, für unser Leben irgendwie.
01:55:27: Und ich glaube, das ist irgendwie so das, was für mich im Mittelpunkt steht als Frage.
01:55:31: Und ich glaube, darüber haben wir sehr ausführlich gesprochen.
01:55:35: Simon, ich möchte ja sehr danken für deine sehr wertvolle Zeit.
01:55:40: Und für mich ein letzter Punkt, den ich am Beschluss vielleicht noch bringen möchte, ist einfach der.
01:55:45: Ich habe es im Gespräch mit dir gemerkt, dass ich gedacht habe, Alter, Verwalter, ich hätte es echt viel früher machen müssen.
01:55:51: Und wir haben mal so ein Gespräch gehabt bis zum Kaffee, aber es ist damit rund die Zeit.
01:55:55: Aber es ist echt so, ich bin, wenn ich irgendwie unterwegs bin, in Berlin, Hamburg, an einem irgendwo unterwegs bin, wie ich einen Vortrag aus was halten muss, treffe ich so oft Menschen aus Freiburg oder höre von Menschen aus Freiburg oder im Netz, dass du siehst, Menschen, die echt auch sehr von vielen Menschen geteilt werden, stellst du fest, die Person kommt aus Freiburg und trifft sich aber gar nicht irgendwo in Freiburg.
01:56:14: Und das ist etwas, was mich irritiert und wo ich tatsächlich auch für mich auch so eine Vision, Wunsch wäre, zu sagen, dass die Expertise, die eigentlich hier ist, auch hier nicht stattfließen kann.
01:56:23: Das heißt, ich weiß, dass es Menschen wie dich viele Menschen in Freiburg gibt, die aber die Expertise aus verschiedenen Gründen im Fall hier nicht so einbringen können.
01:56:31: ... wie es es eigentlich sollten.
01:56:34: Und das wär so für mich auch nur mal so eine Vision.
01:56:36: Letzter Wunsch, dass wir es hinbekommen, ... ... dass eben nicht Leute aus Berlin um ihr eingeladen werden müssen in Hamburg, ... ... sondern zu sagen, ihr lasst uns mal gucken, ... ... was haben für Leute in Freiburg.
01:56:43: Und ich glaube, wir haben verdammt viele gute Leute.
01:56:45: Das glaube ich auch.
01:56:46: Deswegen vielen lieben Dank für deine Zeit.
01:56:48: noch mal ... ... und ich wünsche euch ganz viel Erfolg hier.
01:56:50: Danke.
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